Presse: Schaeffler-Familie verliert Firmenimperium

Düsseldorf / Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Einfluss der Schaeffler-Familie auf die Automobilzulieferer Schaeffler/Continental könnte Presseberichten zufolge drastisch zurückgehen. Die Gläubigerbanken gingen inzwischen fest davon aus, die Kredite in Eigenkapital zu wandeln, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Für die Familie Schaeffler werde dann bestenfalls noch ein Anteil von etwa zehn Prozent an der Schaeffler-Gruppe bleiben, so die Zeitung.

Damit wäre auch die Sperrminorität von 25 Prozent unterschritten. Die Banken würden aber wohl auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten, sollten die Schulden in Anteile am Unternehmen umgewandelt werden. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sagte dem "Handelsblatt", Schaeffler könne "allenfalls noch eine kleine Rolle spielen, vielleicht mit einer Beteiligung um die zehn Prozent".

Unterdessen berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", die Schaeffler-Gläubigerbanken zögen eine Rückabwicklung des Kaufs von Continental in Betracht. Alle Conti-Aktien, die derzeit bei Schaeffler liegen, könnten von den Banken übernommen werden. Danach müsse aber eine Kapitalerhöhung bei Continental erfolgen, wodurch der Anteil der Banken auf unter 50 Prozent sinke.

Laut "Handelsblatt" wird die Schaeffler-Gruppe in Finanzkreisen derzeit mit 5 bis 6 Milliarden Euro bewertet. Die Schulden der Gruppe (ohne Continental) belaufen sich derzeit auf mehr als 10 Milliarden Euro. "Schon heute gehört Schaeffler den Banken. Das Eigenkapital hat theoretisch einen negativen Wert", hieß es bei den Gläubigerbanken laut "Handelsblatt".

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