Nachricht
11:34 Uhr, 14.12.2004

Presse: Neue Berechnung von Spekulationsgewinnen

Nach Informationen vom "Handelsblatt" hat der Bundesfinanzminister Hans Eichel die Besteuerung von Spekulationsgewinnen geändert. Wie die Zeitung in der aktuellen Ausgabe berichtet, werden die Gewinne aus Spekulationsgeschäften künftig nach der First-in First-out Methode berechnet und nicht mehr nach der Durchschnittsmethode. Das bedeute, dass ein Anleger, der Aktien eines Unternehmens in verschiedenen Tranchen kauft, aus steuerlicher Sicht stets die zuerst gekauften auch wieder verkauft.

Dem Bericht zufolge habe die Bundesregierung die Berechnungsmethode mit dem EU-Richtlinien-Umsetzungsgesetz geändert, dass bereits vor einigen Wochen von Bundestag und Bundesrat verabschiedet worden ist – allerdings mit einem entscheidenden Schönheitsfehler. Es sei umstritten, ab welchem Zeitpunkt diese Änderung gelten soll. "Folgt man dem Gesetzestext, würde die Änderung für alle Verkäufe gelten, die ab dem 1. Januar 1999 getätigt wurden," sagte die Münchner Steuerberaterin Birgit Hosemann dem Handelsblatt. "Allerdings wäre eine solche echte Rückwirkung schlichtweg verfassungswidrig," so die Expertin für Börsenspekulationen.

Gewinne aus Wertpapiergeschäften sind steuerpflichtig, wenn die Papiere kürzer als ein Jahr gehalten werden und die Freigrenze von 512 Euro überschritten wird.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten