Presse: Konditionen für Arcandor-Lieferanten verschlechtert
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Der Kreditversicherer Euler-Hermes hat die Versicherungskonditionen für Lieferanten des angeschlagenen Handelskonzerns Arcandor offenbar verschlechtert. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf den Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie berichtet, steht Euler-Hermes ab sofort im Fall einer Zahlungsunfähigkeit nur noch für 60 Prozent der ausstehenden Rechnungssumme gerade. Zuletzt konnten Lieferanten der Konzerntöchter wie Karstadt oder Quelle noch mit 85 Prozent rechnen. Während Euler-Hermes sich gegenüber der Zeitung nicht äußern wollte, teilte Arcandor dem "Handelsblatt" mit, dass die Selbstbeteiligung von einigen Kreditversicherern erhöht worden sei. Dadurch steigt das Risiko für Lieferanten, mit Arcandor Geschäfte zu machen.
Nach Informationen des Handelsblatts könnte sich am kommenden Montag entscheiden, wie es mit Arcandor weitergeht. An diesem Tag befasse sich voraussichtlich der "Lenkungsausschuss Unternehmensfinanzierung" mit dem Arcandor-Antrag. Der Karstadt-Mutterkonzern hat eine Staatsbürgschaft über 650 Millionen Euro sowie einen KfW-Kredit in Höhe von 200 Millionen Euro beantragt. Nach Darstellung des Karstadt-Mutterkonzerns droht am 12.Juni ohne Staatsbürgschaft die Insolvenz. Bis zu diesem Tag muss Arcandor Kredite in Höhe von 650 Millionen Euro zurückzahlen.
Unterdessen berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", dass die Arcandor-Eigentümer über ein noch stärkeres Engagement für den Handelskonzern nachdenken. So könnten die Familien Schickedanz und die Privatbank Oppenheim als Sicherheit für einen benötigten Kredit von 650 Millionen Euro eigene Aktienpakete bereitstellten, berichtet die Zeitung unter Berufung auf gut informierte Kreise.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Dienstag die Hoffnungen auf Staatshilfen für Arcandor gedämpft und betont, dass das vorgeschriebene Prozedere bei Anträgen auf Staatshilfen eingehalten werden müsse. Es gebe keinen zweiten Fall wie Opel. Die SPD stellt vor einer möglichen Staatsbürgschaft unterdessen Bedingungen. "Wir wollen helfen, aber dazu müssen auch die Arcandor-Eigentümer ihren Beitrag leisten", sagte SPD-Fraktionsvize Joachim Poß der Essener WAZ-Gruppe.
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, hat die Forderungen nach Staatshilfen für den Warenkonzern Arcandor aus der Politik und aus dem Unternehmen scharf kritisiert. "Das Problem bei Arcandor ist über lange Zeit entstanden und hat mit der aktuellen Krise nur bedingt zu tun", sagte Driftmann der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Staatshilfen für Arcandor wären daher nach Opel ein weiterer politischer Tabubruch."
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