Presse: Dubiose Konten bei DaimlerChrysler
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Bei ihren Untersuchungen im Rahmen der Schmiergeldvorwürfe gegen den Autohersteller DaimlerChrysler sind die Ermittler der US-Börsenaufsicht SEC in der Stuttgarter Konzernzentrale offenbar auf zahlreiche "Krokodilkonten" gestoßen, über die das Geld außerhalb der Bilanz abgewickelt worden sein soll. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen Ausgabe. Zwei bisher für Auslandsgeschäfte zuständige Manager sollen bereits eingeräumt haben, dass die Schmiergelder nicht bilanziert wurden. Damit, so der stern, könnte der Straftatbestand der Steuerhinterziehung erfüllt sein.
Konzerninsider haben nach stern-Informationen der SEC zudem Hinweise gegeben, dass an die nigerianische Regierung jahrelang Fahrzeuge überwiegend zum doppelten Listenpreis verkauft wurden. Ein Teil der Aufschläge sei an Mittelsmänner der nigerianischen Regierung gegangen.
Die SEC-Ermittler interessieren sich laut stern auch für die Daimler-Logistik-Zentrale in Germersheim. Von dort soll das Geld nach Nigeria überwiesen worden sein. Erst Mitte 2005 seien diese Schmiergeldzahlungen eingestellt und die entsprechenden Konten aufgelöst worden.
Die SEC habe den Verdacht, dass bei Auslandsgeschäften von DaimlerChrysler Schmiergeld in Millionenhöhe geflossen ist - insbesondere in Asien, Afrika und dem Nahen Osten. Mehrere hohe Manager seien im Rahmen der Affäre inzwischen beurlaubt worden.
In Deutschland war es bis 1999 erlaubt, im Ausland Bestechungsgelder zu zahlen, nach US-Recht ist dies seit 1977 illegal, so der stern weiter. Sollte sich der SEC-Verdacht bestätigen, drohen Daimler-Chrysler in den USA massive Konsequenzen: Die US-Börsenaufsicht könne millionenschwere Bußgelder verhängen und den Verkauf von DaimlerChrysler-Aktien an den US-Börsen stoppen, schreibt das Magazin. Nach dem "Sarbanes-Oxley-Act" könnten sogar Vorstände persönlich haftbar gemacht werden.
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