Positive Nachrichten aus China, vor allem für Deutschlands Autohersteller
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Peking (Godmode-Trader.de) - Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft China hat robuste Wirtschaftszahlen zum ersten Quartal dieses Jahres vorgelegt. Darüber hinaus überraschte Peking mit der Ankündigung, den heimischen Markt bei Autos, Flugzeugen und Schiffen ganz für ausländische Konzerne zu öffnen. Der Reihe nach:
In den ersten drei Monaten legte die Wirtschaftsleistung Chinas nach Angaben des Nationalen Statistikamts im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent zu. Damit liegt das Wachstum über dem Jahresziel der Regierung, das mit "rund 6,5 Prozent" angegeben wird. Die Wirtschaft des Landes sei widerstandsfähig und verfüge über viel Spielraum, sagte Xing Zhihong, Sprecher des Pekinger Statistikamtes. Die Reibungen im Handel mit den USA könnten "die gute Dynamik und gesunde Entwicklung in China nicht dämpfen".
Diese Einschätzung teilen Ökonomen: „Chinas Wirtschaft dürfte beeinträchtigt werden, aber nicht sehr“, sagte der Pekinger Wirtschaftsprofessor Hu Xingdou der Deutschen Presse-Agentur. Nach seinen Schätzungen würden selbst ein vollständiger Handelsstopp mit den USA oder ein Handelskrieg das Wachstum Chinas lediglich um 0,3 und 0,6 Prozentpunkte beeinträchtigen. Nach Zahlen der Weltbank trugen die Exporte im Jahr 2016 nur noch zu knapp 20 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei.
Das China-Institut Merics in Berlin warnte aber, dass die Spannungen der beiden größten Volkswirtschaften der Welt sich auch auf chinesische Investitionen in Europa negativ auswirken könnten. Chinesische Firmen könnten noch stärker in Europa auf Einkaufstour gehen, heißt es in einer Studie von Merics und der US-Beratungsgesellschaft Rhodium Group. Dies sei insofern bedenklich, da es zwischen China und Europa immer noch keine gleichberechtigten Marktbedingungen gebe: „Während chinesische Investoren dieselben Rechte auf dem europäischen Markt besitzen wie europäische Firmen, beschränkt China weiterhin in vielen Sektoren den Marktzugang für ausländische Firmen.“
Doch genau diesen Vorwurf verspricht Peking mit einer Liberalisierung zu entschärfen. Staatspräsident Xi Jinping hatte es bereits vergangene Woche angedeutet, dass ausländische Konzerne Erleichterungen in China haben sollen. So sollen VW, Airbus, Tesla & Co. für Geschäfte in dem Land bald nicht mehr auf einheimische Partner angewiesen sein, wie die staatliche Kommission für nationale Entwicklung und Reformen am Dienstag mitteilte. Noch in diesem Jahr soll die Begrenzung für ausländische Beteiligungen etwa beim Bau von Elektroautos, Flugzeugen und Schiffen fallen. Die Begrenzungen für die klassische Autoindustrie sollen nach einer Übergangsfrist von fünf Jahren fallen.
Bislang konnten ausländische Firmen sich nur beteiligen, wenn sie dafür Gemeinschaftsunternehmen mit chinesischen Firmen gründen. An diesen muss der chinesische Investor die Mehrheit in Händen halten. Diese Praxis ist immer wieder von westlichen Konzernchefs und Politikern kritisiert worden. Auch weil China für ausländische Autohersteller inzwischen zum wichtigsten Absatzmarkt geworden ist. Volkswagen, BMW und Daimler sind vor Ort mit eigenen Werken vertreten, die sie zusammen mit örtlichen Partnern betreiben. Inzwischen gibt es aber auch Beteiligungen in umgekehrter Richtung: Jüngst stieg Geely-Eigner Li Shufu mit knapp zehn Prozent bei Daimler ein.
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