Politische Risiken im Jahr 2016
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Erwähnte Instrumente
- EURO STOXX 50Kursstand: 3.104,50 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Zürich (GodmodeTrader.de) - Krisen sind in unserer Welt Alltag. In der Regel sind wir stets mit mehreren Krisen und Risiken konfrontiert, die das Potenzial haben, die Welt auf Jahre hinaus zu prägen. Geopolitische Risiken lassen sich naturgemäß schwer vorhersagen. Dennoch haben die Investmentexperten bei GAM einige Schlüsselthemen identifiziert, die sie 2016 im Auge behalten werden.
Für Larry Hatheway, Group Head of Multi-Asset Portfolio Solutions und Chefökonom der Gruppe, ist der drohende „Brexit”, also der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU), ein Thema. „Es bleibt unwahrscheinlich, dass das Referendum in Großbritannien in einem Ausscheiden des Landes aus der EU resultiert. Dennoch stellen die Unsicherheit über das Ergebnis und dessen Folgen für die Wertpapierkurse ein Risiko für die Finanzmärkte dar. Eine Parallele dazu bildet das Schottland-Referendum. Die Marktauswirkungen könnten auch eine gewisse Schwäche des britischen Pfunds und der Finanzwerte beinhalten“, so Hatheway.
Oliver Maslowski, Portfoliomanager, europäische Aktien, bemängelt das fehlende Wachstum in Europa: „Die Wachstumskrise, unter der Europa leidet, ist immer noch ungelöst und könnte durch die Migrationskrise noch verschärft werden. Hinzu kommt, dass die Schuldenkrise in der Eurozone noch lange nicht gelöst ist. Dessen müssen sich die Anleger bewusst sein. Das Haushaltsdefizit vieler Länder verstößt immer noch gegen die Maastricht-Kriterien. Das gilt etwa für Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal und Spanien. Dank der expansiven Geldpolitik werden die Schulden immer höher, während das BIP-Wachstum schwach bleibt. Im Augenblick verhindern nur die äußerst niedrigen Zinsen, dass die Kredite vieler dieser Länder notleidend werden. Durch die Migrationskrise werden die Schulden in der EU weiter steigen, während der erhoffte Beitrag der Migration zum Wirtschaftswachstum abzuwarten bleibt.“
Den Ölpreis und die Entwicklung im Nahen Osten hat Paul McNamara, Investment Director, Strategien für Schwellenländeranleihen, im Blick. „Meiner Ansicht nach bilden die Auswirkungen des niedrigen Ölpreises im Nahen Osten das größte Risiko weltweit. Die Belastung macht sich bereits bemerkbar, und wenn der Preis niedrig bleibt, könnte dies durchaus zu Instabilität führen. In Saudi-Arabien beträgt das Haushaltsdefizit derzeit etwa 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), und die Regierung hat ein aggressives Programm zur Aufnahme von Schulden angekündigt. Allerdings verfügt Saudi-Arabien, wie die meisten Länder in der Region, dank seines Staatsfonds über bedeutende Reserven für schlechte Zeiten. Im Iran ist die Situation weniger transparent, aber die Rendite von 26 Prozent für Inlandsanleihen deutet darauf hin, dass hier ebenfalls Probleme bestehen. Wir heben diese beiden Länder hervor, da sie zusammen knapp 20 Prozent der globalen Ölproduktion hervorbringen“, so McNamara.
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