Politische Lage in der Türkei sollte sich wieder stabilisieren
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Wien (BoerseGo.de) - Die überwiegende Mehrheit der türkischen Bevölkerung ist islamistisch-konservativ. Dies bestätigen der deutlichen Sieg (45 Prozent) der AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) des islamisch-konservativen Recep Tayyip Erdogan und die rund 15 Prozent der Wahlstimmen für die MHP (Partei der Nationalistischen Bewegung) bei den türkischen Kommunalwahlen am 30.3.2014, wie Gregor Holek, Senior Fondsmanager im Team Emerging Markets Equities bei Raiffeisen Capital Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Auch die beiden wichtigsten Städte Ankara und Istanbul habe die AKP für sich gewinnen können. Die politischen Turbulenzen der vergangenen Monaten (Gezi Park, Korruptionsskandal) hätten der Regierung Erdogan also kaum geschadet. Das politische Umfeld bleibe aber weiterhin in Bewegung. Im August stehe die Wahl des Präsidenten an und im Juni 2015 werde das Parlament neu gewählt, heißt es weiter.
„Für Investoren bedeutet der Sieg der AKP keinen gravierenden Handlungsbedarf, da sich diese grundsätzlich nicht zu sehr von politischen Ereignissen ablenken lassen sollten. In den vergangenen Wochen hat der türkische Aktienmarkt deutliche Zuflüsse gesehen, einerseits aufgrund von Rotationen aus Russland und andererseits, weil die Märkte den Wahlsieg der AKP bereits vorweggenommen haben.
Das wirtschaftliche Umfeld der Türkei hat sich seit Jahresbeginn naturgemäß nicht - analog zum Aktienmarkt - radikal verbessert. Das Wirtschaftswachstum bleibt mit zwei Prozent schwach und muss möglicherweise weiter nach unten revidiert werden. Der Türkischen Notenbank wird weiterhin eine wichtige Funktion bei der Stützung der schwachen Währung zukommen und auch die hohe Inflation bleibt ein brisantes Thema. Doch auf Jahressicht dürfte im Lichte der erwarteten politischen Stabilisierung auch die Währung fester gehen. Die Wirtschaft könnte so bereits im zweiten Halbjahr 2014 anziehen und eine nachhaltige Trendumkehr auf dem türkischen Kapitalmarkt herbeiführen“, so Holek.
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