Politische Börsen haben kurze Beine
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Der Russland-Ukraine-Konflikt droht politisch zu eskalieren, doch die Börsen scheint das nur noch am Rande zu interessieren. „Vergangene Woche haben wir eine steigende Nervosität an den Aktienmärkten beobachtet, doch davon ist mittlerweile nur noch wenig zu spüren. Im Gegenteil, der DAX und auch der EURO STOXX50 steigen sogar wieder“, erklärt Michael Winkler, Chief Investment Officer der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG. Viele hatten mit einer länger anhaltenden Volatilität gerechnet, doch inzwischen scheinen die Experten die Krim-Krise weitgehend abgehakt zu haben. Besonders interessant ist, dass sich die russischen Indizes, der in Dollar gehandelte RTS-Index und der in Rubel ausgewiesene MICEX, deutlich erholen konnten. „Dass sich die Börse in Moskau so positiv entwickelt, hätte wohl kaum jemand erwartet“, sagt Michael Winkler.
Der Anlagestratege der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG bleibt seiner Linie treu und konzentriert sich weiterhin auf europäische Werte. „Auch wenn sich die Indizes unbeeindruckt von den politischen Unruhen zeigen und erstaunlich schnell ihren Erholungskurs fortsetzen, bleibt eine gewisse Unsicherheit. Schließlich ist auf der politischen Bühne noch nichts entschieden, die Entwicklungen sind nach wie vor unklar.“ Rückenwind für die Aktienmärkte versprechen dagegen der globale Aufschwung sowie die Tatsache, dass es für große institutionelle Investoren angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase kaum Alternativen zu Aktien gibt. Michael Winkler präferiert deutsche und europäische Unternehmen, die hohe Cash Flows generieren und in ihren Kernmärkten weiterhin wachsen. „Die Indikatoren bleiben positiv und die Entwicklungen unserer Portfolios bestätigen das. Qualitativ gut aufgestellte Standardwerte aus DAX und EURO STOXX 50 bilden weiterhin unseren Stabilitätsanker“, so Michael Winkler weiter.
Auch wenn die Konjunkturdaten in den letzten Monaten hinter den Erwartungen zurückblieben und somit die Ausblicke der Unternehmen verhalten ausfallen, gar die Gewinnschätzungen weiter fallen, bietet der Aktienmarkt nach wie vor echte Investmentchancen. „Das weltweite Wirtschaftswachstum ist nach wie vor moderat, wird von der expansiven Geldpolitik der Notenbanken unterstützt und auch die anstehende Dividendensaison sollte sich positiv auf die Aktienmärkte auswirken“, so Michael Winkler. Für ihn sind die Rentenmärkte nach wie vor keine lohnende Alternative. Darüber hinaus haben sich die Aktienbewertungen durch die Kursrückgänge wieder verbessert. „Für uns sind Aktien weiterhin die attraktivste Anlageklasse. Einen entscheidenden Vorteil sehen wir in der Möglichkeit, verschiedene Anlagevehikel nutzen zu können. Beispielsweise Discount-Zertifikate oder Aktienanleihen können die Performance positiv beeinflussen.“
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