PLATIN: Die Marktlage bleibt angespannt
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- PlatinKursstand: 1.022,16 $ (Admiral Markets) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Im Vergleich zum Jahresbeginn steht Platin aktuell rund sechs Prozent höher und weist damit unter den Edelmetallen die schwächste Jahresperformance auf. Doch dieser Fakt ist in erster Linie dem schlechten ersten Quartal geschuldet, als der Preis zwischenzeitlich auf ein 18-Jahrestief von 570 Dollar/Unze absackte. Nach diesem Einbruch ist der Preis rasant gestiegen, hat sich sogar nahezu verdoppelt. Vor allem im vergangenen Monat kam es zu einer beschleunigten Aufwärtsbewegung. Zur Wochenmitte notiert Platin bei knapp unter 1.025 US-Dollar/Unze und ist damit gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vormonats um knapp 21 Prozent angestiegen. Das Platin-Schwestermetall Palladium hat hingegen über 5 Prozent verloren.
Diese Preisentwicklung spiegelt aus Sicht der Commerzbank die geänderte Markteinschätzung wider. Gingen die meisten Marktbeobachter im Frühjahr noch von einem überversorgten Platinmarkt aus, stellt sich die Lage inzwischen entgegengesetzt dar. Der globale Platinmarkt dürfte laut der aktuellen Prognose des World Platinum Investment Council (WPIC) von Mitte November in diesem Jahr ein rekordhohes Angebotsdefizit von 1,2 Mio. Unzen aufweisen.
Für das Defizit gibt es mehrere Ursachen. Zwei Drittel des weltweiten Angebots stammen aus Minen. Doch während der Corona-Krise wurden einige Förderstätten, vor allem in Südafrika stillgelegt, teils um die Belegschaft zu schützen, teils sorgten aber auch technische Probleme für eine niedrigere Produktion. Das restliche Drittel stammt vom Recycling. Doch auch hier kam es wegen der Krise und des weltweiten wirtschaftlichen Einbruchs zu Problemen in Form von Lieferengpässen. In der Folge ging das gesamte Platinangebot in diesem Jahr laut Commerzbank um 18 Prozent zurück.
Auf der anderen Seite zog die Nachfrage zuletzt wieder merklich an. Laut Adrian Ash, Director of Research des weltweit größten Online-Anbieters für Gold, Silber und Platin BullionVault, ist der jüngste Preisanstieg in erster Linie auf den erhöhten Einsatz von Platin für Autokatalysatoren zurückzuführen. Die wirtschaftliche Erholung 2021 dürfte zudem neues Wachstum in der Rohölraffination und der Petrochemie mit sich bringen, die beide Platinkatalysatoren verwendeten. Prognosen würden auch eine höhere Nachfrage nach Glas- und Festplattenlaufwerken für das Cloud Computing sowie einen Boom bei Wasserstoff-Brennstoffzellen sehen. Diese benötigten wiederum Platin-Katalysatoren, da sich weltweit Programme auf erneuerbare Energien konzentrieren.
Für das kommende Jahr geht der WPIC von einer Normalisierung auf der Produktionsseite aus. In der Folge soll das Platinangebot 2021 um 17 Prozent steigen. Die Nachfrage soll hingegen nur um 2 Prozent anziehen. Die nach wie vor angespanntere Marktlage spricht nach Erachten der Commerzbank für einen steigenden Preis. Trotz des deutlichen Preisanstiegs seit Anfang November bestehe deshalb für nächstes Jahr noch weiteres Aufwärtspotenzial.
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