Pistorius vermutet Sabotage hinter Durchtrennung von Ostseekabeln
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Von Andrea Thomas
DOW JONES--Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat den Verdacht geäußert, dass die beiden Kommunikationskabel in der Ostsee durch Sabotage beschädigt worden sind. Die Bedrohungslage in Europa sei nicht nur eine militärische, sondern eine "hybride". Europa müsse die Gesamtverteidigung in den Blick nehmen.
Die Beschädigung der Unterseekabel zwischen Helsinki und Rostock sowie zwischen Schweden und Litauen seien ein ganz klares Zeichen dafür, dass "hier etwas im Gange" sei, so der Minister.
"Niemand glaubt, dass diese Kabel aus Versehen durchtrennt worden sind. Und ich mag auch nicht an die Version glauben, dass das Anker waren, die zufällig über diesen Kabeln Schaden angerichtet haben", sagte Pistorius vor dem Treffen der Verteidigungsminister der Europäischen Union in Brüssel. Man müsse konstatieren, ohne dann man den Verursacher konkret kenne, dass es sich um eine "hybride Aktion" handle.
"Wir müssen auch davon ausgehen, ohne es schon zu wissen, versteht sich, dass es sich um Sabotage handelt", sagte er.
Europa müsse sich nicht nur um den militärischen Schutz, sondern auch um den Schutz der Infrastruktur kümmern und diese besser schützen. Man müsse auf solche Angriffe schnell, kompetent und angemessen reagieren können.
Laut Bundesverteidigungsministerium setzen in modernen Konfliktszenarien Angreifer auf eine Kombination aus klassischen Militäreinsätzen, wirtschaftlichem Druck, Computerangriffen bis hin zu Propaganda in den Medien und sozialen Netzwerken. Dieses Vorgehen wird auch als "hybride Taktik" oder "hybride Kriegsführung" bezeichnet.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
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