Pimco: Magere Jahre für Schnäppchenjäger

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Zeiten hoher Erträge auf Kapitalanlagen gehören nach Einschätzung des weltweit größten Rentenfondsmanager Pacific Investment Management Company (Pimco) erst einmal der Vergangenheit an. „Sowohl das Bevölkerungswachstum als auch die Produktivität gehen langsam zurück. Zusammen mit dem Schuldenabbau, den sämtliche Staaten noch leisten müssen, spricht das für ein anhaltend langsames Wirtschaftswachstum“, sagte Andrew Bosomworth, der in Deutschland dem Portfoliomanagement von Pimco vorsteht, laut Dow Jones Newswire (DJ) am Dienstag in Frankfurt.

Seit 2008, so Bosomworth, lösten sich die globalen Finanzvermögenspreise immer weiter von der Realwirtschaft. Während das nominale Bruttoinlandsprodukt in diesem Zeitraum um rund 4 Prozent jährlich gewachsen sei, habe ein aus dem MSCI World Aktienindex und dem Barclays Global Rentenindex kombinierter Preisindex für Kapitalanlagen um 8 Prozent jährlich zugenommen. Das sei vor allem der hyperaktiven Geldpolitik zu verdanken, die die Märkte mit Geld überschwemme, so der Experte.

Die Folge: Anleger müssten sich daher auf dauerhaft niedrige Erträge aus Kapitalanlagen einstellen. „Auf Sicht von zehn Jahren dürfte sich die nominale Rendite auf drei bis vier Prozent belaufen“. Pimco will das eigene Fonds-Portfolio dieser Entwicklung zügig anpassen. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren vier neue Aktienprodukte aufgelegt“, ergänzte Bosomworth laut DJ. Bei Pimco gebe es gar Überlegungen, künftig in illiquide aber renditeträchtige Bereiche wie Infrastruktur oder physische Rohstoffe zu investieren.

Alle drei bis vier Jahre stellt die Allianz-Tochter Pimco ihren sog. Secular Outlook vor, der die globale Wirtschaftsentwicklung auf Sicht von drei bis fünf Jahren prognostiziert. An diesem Ausblick orientiert sich das Portfoliomanagement.