Pharmabranche hat Patentklippe umschifft
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) – Eine Branche in Europa, in der Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei der internationalen Fondsgesellschaft Fidelity Worldwide Investment, jetzt Qualitätsaktien mit starken Wettbewerbspositionen findet, ist die Pharmabranche.
Wie der Finanzexperte in einer aktuellen Marktkolumne schreibt, ist das Gewinnwachstum der Pharmaunternehmen in den vergangenen fünf Jahren das erste Mal seit 30 Jahren ins Stocken geraten. Das ändere sich nun wieder: Wegen der Aussicht auf eine Neubewertung und einem Gewinnwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich verspreche der Sektor bis 2017 jährliche Renditen im niedrigen zweistelligen Bereich. Neben der nach wie vor günstigen Bewertung sei auch die Dividendenrendite attraktiv. Sie liege bei Pharmawerten im Durchschnitt bei 4,0 Prozent und damit über dem Durchschnitt aller Branchen in Europa, der 3,4 Prozent betrage, heißt es.
Europäische Pharmaunternehmen hätten mittelfristig das Potenzial, sich besser zu entwickeln als der breite Markt. Die Branche trete in eine neue Wachstumsphase und könne wieder optimistisch in die Zukunft blicken. Nachdem zahlreiche Patente umsatzstarker Medikamente ausgelaufen seien - allgemein als Patentklippe bekannt - zeigten einige Firmen nun ermutigende Zeichen inneren Wachstums. Europäische Konzerne seien Weltmarktführer in den Bereichen Onkologie, Diabetes und Atemwegserkrankungen, also Bereiche, in denen die Krankheitsfälle deutlich zunähmen. Dass sich wieder viele pharmazeutische Produkte in der Pipeline befänden, habe der Aktienmarkt bislang weitgehend ignoriert, heißt es weiter.
„Der Fokus liegt auf der Behandlung von Krebs. Etwa die Hälfte der entwickelten Produkte, die kurz vor der Zulassung stehen, betrifft die Onkologie. Die Umsätze in diesem Bereich werden voraussichtlich von rund 80 Milliarden US-Dollar im Jahr 2012 auf über 100 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 steigen. Europäische Konzerne, allen voran Novartis, Roche und AstraZeneca, dominieren hier das Geschäft. Im Kampf gegen Atemwegserkrankungen sind AstraZeneca und GlaxoSmithKline führend. Sie dürften zusammen für gut die Hälfte der für 2017 geschätzten Umsätze in diesem Bereich verantwortlich sein. Dies beinhaltet auch Medikamente gegen die sogenannte chronisch-obstruktive Emphysembronchitis (COPD), eine der am stärksten sich ausbreitenden Krankheiten in den Industrienationen. Novo Nordisk und Sanofi sind im Bereich Diabetes besonders gut aufgestellt. Speziell in den Industriestaaten, wo die Zahl der an Diabetes Erkrankten durch falsche Ernährung und Bewegungsmangel stark ansteigt, wird immer mehr Insulin benötigt. Das Potenzial ist enorm: Die Anzahl der weltweiten Diabetes-Erkrankungen wird aktuell auf rund 370 Millionen geschätzt", so Roemheld.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.