Pharma-Sektor: Eli Lilly fundamental und technisch mit Short-Setup

Die Kollegen auf GodmodeTrader haben es in den letzten Wochen bereits mehrmals angesprochen - und auch eine Momentumanalyse zeigt dieselben Ergebnisse: Der Pharma-Sektor koppelt sich insbesondere seit Dezember spürbar vom Gesamtmarkt ab. Gerade seit Januar konnten auch hochkapitalisierte Aktien die Bewegungen des nach wie vor starken Gesamtmarktes nicht mehr mitmachen.

Spannend ist diese Entwicklung vor allem für Trader, da diese mit wenig Aufwand auch auf fallende Kurse spekulieren können. Wie kann jedoch in einem schwächelnden Sektor eine schwächelnde Aktie aufgespürt werden?

Fundamentales Screening mit dem Guidants-Screener

Über den Guidants-Screener habe ich die Komponenten des Dow Jones Pharmaceutical-Sektors geladen und auf Unternehmen mit Sitz in den USA reduziert. Dabei können die fundamentalen Eigenschaften nun auf Sektorebene wesentlich besser verglichen werden.

Über einige Kennzahlen können wir bestimmte Kennzahlen - sogenannte Faktoren - definieren, die nachweislich einen gewissen Hinweis auf die zu erwartende Performance einer Aktie geben.

• Qualität gibt Aufschluss über die Hochwertigkeit eines Titels. Die Profitabilität (hier: EBIT-Marge), der Verschuldungsgrad sowie das durchschnittliche Gewinnwachstum der letzten fünf Jahre sind ein guter Indikator für diesen Zweck.
• Value kann durch verschiedene Kurs-Verhältnisse eingefangen werden. Im Screener ist exemplarisch das Kurs-Buch-Verhältnis zu sehen. Auch die eigentliche Dividende kann als Indikator für den Value-Faktor herangezogen werden.

Werden beide Faktoren kombiniert, können Investoren qualitativ hochwertige Aktien zu einem vergleichsweise günstigen Preis finden. Da wir aufgrund mangelndem Sektormomentum Short-Möglichkeiten suchen, wird die Logik jedoch umgedreht. Gesucht werden Titel mit geringer Qualität und vergleichsweise hoher Bewertung. Das treibt den Preis erfahrungsgemäß mit größerer Wahrscheinlichkeit gen Süden.

Die obige Abbildung zeigt, nach EBIT-Marge aufsteigend sortiert, Aktien gemäß obiger Kennzahlen. Auffällig sind vor allem die Aktien Bristol-Myers Squibb und Eli Lilly & Co.

Beide Titel bestechen durch eine vergleichsweise geringe Marge, einer nur durchschnittlichen Dividende, einem anhaltend negativem Gewinnwachstum sowie einem hohen Verschuldungsgrad. Auch die Bewertung scheint überdurchschnittlich hoch zu sein. Da die Bristol-Myers Squibb-Aktie zuletzt bereits eine sehr starke Bewegung hinter sich hat, konzentrieren wir uns auf die Eli Lilly-Aktie.

Technische Analyse

Der Wochenchart der Eli Lilly-Aktie zeigt eine technische Situation, die unsere obige Analyse gut widerspiegelt. Ein langfristig solider Aufwärtstrend wurde im Jahr 2015 zunächst gebrochen. Anschließend konnten zu keiner Zeit mehr höhere Hochs markiert werden. Die mit Pfeilen markierten tieferen Tiefs unterstreichen zudem: Es kann nicht mehr die Rede von einer Korrektur sein, die Aktie zeigt einen Abwärtstrend.

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Im Rahmen dieses Abwärtstrends konnte die Aktie jedoch eine umfangreiche korrektive Aufwärtsbewegung aufs Parkett legen. Dadurch wird das Abwärtspotenzial wieder deutlich größer. Der Tageschart gibt hierbei Aufschluss über wichtige technische Marken.

Schlusskurse unter 74,12 USD brechen eine kurzfristige Unterstützung und generieren auch in der kurzen Frist wieder tiefere Tiefs. Aus diesem Grund kann diese Marke als wichtiger Trigger für eine beschleunigte Abwärtsbewegung gesehen werden. Kursziele liegen zunächst bei rund 70 USD und anschließend 62 USD. Zur Oberseite ist das Papier durch ein relatives Hoch und einen Abwärtstrend zunächst gedeckelt. Erst Kurse über 80 USD ändern die technische Situation allmählich zu Gunsten der Bullen.

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