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12:06 Uhr, 05.05.2014

Pfizer: Experten kritisieren Steuer-Motivation der AstraZeneca-Übernahmeofferte

Pfizer hat Ende vergangener Woche AstraZenecas Verwaltungsrat ein höheres Übernahmeangebot unterbreitet. Der US-Pharmariese will auch aus steuerlichen Gründen den Deal über die Bühne bringen. Die Experten der Crédit Suisse kritisieren diese Motivlage.

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Zürich (BoerseGo.de) - Die Analysten der Crédit Suisse belassen die Aktie von Pfizer in einer aktuellen Studie auf der Einstufung „Hold“.

Der US-Pharmariese hat Ende vergangener Woche AstraZenecas Verwaltungsrat ein höheres Übernahmeangebot über 50 Pfund je Aktie auf insgesamt 64 Milliarden Pfund (ingesamt rund 5 Milliarden Euro mehr auf rund 77 Milliarden Euro) vorgelegt. Doch dem Verwaltungsrat des britisch-schwedischen Unternehmens war das nicht genug. AstraZeneca werde in dem Angebot „massiv unterbewertet“, urteilte die weltweite Nummer acht der Branche nur wenige Stunden nach der Offerte am Freitag und empfahl den Aktionären, still zu halten. Im Besonderen ging der Verwaltungsrat auf den hohen Anteil des Angebots, der in Pfizer-Aktien bezahlt würde (68 % des Angebots) ein.

Pfizer muss sicherstellen, dass AstraZeneca-Aktionäre mit mindestens 20 Prozent am kombinierten Unternehmen beteiligt wären, um von einem günstigeren Steuersatz profitieren zu können. Die Analysten der Crédit Suisse warnen nun davor, dass eine Senkung des Steuersatzes als maßgebliche Motivation Pfizers zur Abgabe eines Angebots für AstraZeneca gesehen werden könnte. Dies könnte die politischen Verantwortlichen in den USA auf den Plan rufen, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass der US-Pharmamarkt nach wie vor der weitaus profitabelste sei. Dies könnte in einer Zeit, in der die Preise im Pharma-/Biotech-Sektor verstärkt im Fokus stehen, wenig hilfreich sein, sind die Zürcher Experten überzeugt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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