Analyse
16:10 Uhr, 05.11.2015

PFEIFFER VACUUM - Kommt nun die Übernahme?

Der Einstieg des Mitbewerbers Busch bei Pfeiffer Vacuum wird immer interessanter. Heute wurde bekannt, dass Busch Einfluss auf die Besetzung des Aufsichtsrates nehmen und weitere Anteile an Pfeiffer erwerben will.

Erwähnte Instrumente

  • Pfeiffer Vacuum Technology AG - WKN: 691660 - ISIN: DE0006916604 - Kurs: 103,30 € (XETRA)

Die Börse ist immer wieder für eine Überraschung gut. Als antizyklische Idee stellte ich Ihnen Anfang des Jahres den TecDAX-Titel Pfeiffer Vacuum vor. Damals wollte die Aktie kaum jemand haben und wir sahen Kurse bei dem Titel von unter 70,00 EUR. Das Unternehmen kam aus einer Restrukturierung. Technisch wie fundamental ließ sich aber ableiten, dass der Wert 2015 gehöriges Potenzial besaß. Ich zitiere: Im Idealfall für die Bullen wurde mit der dreiteiligen Abwärtssequenz seit dem Jahr 2011 eine große Korrektur beendet und ein neuer Aufwärtstrend ist in der Entstehung. Fundamental sollte die Talsohle erreicht sein, zumindest wenn es nach den Analysten geht. So wird für 2015 ein Gewinn je Aktie von gut 4,00 Euro erwartet. 2016 könnten es bereits wieder über 4,70 Euro je Aktie sein. Parallel dazu könnte die Dividende auf 3,00 Euro und 2016 auf 3,50 Euro steigen. Damit würden sich Dividendenrenditen von 4,4 und 5,1% errechnen.

Tatsächlich entwickelte sich das Papier in den vergangenen Monaten hervorragend und stieg sogar auf neue Allzeithochs. Die Analysten haben ihre Schätzungen inzwischen weiter angehoben (siehe Tabelle).

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Jahr 2014 2015e* 2016e
Umsatz in Mio. EUR
404,6 450,8 475,6
Ergebnis je Aktie in EUR
3,29 4,50 5,13
KGV 32 23 20

*e = erwartet

Die optisch hohen Kurse halten Investoren aber nicht davon ab, sich weiter mit Aktien von Pfeiffer Vacuum einzudecken. Ein Mitbewerber hat Lunte gerochen und sich bei den Mittelhessen eingekauft. Zunächst im September mit 15%, inzwischen hält die Busch-Holding 27% der Aktien. Hieß es bislang, die Busch verfolge rein finanzielle Ziele, wurde dies mit der heutigen Meldung revidiert. So wurde gemeldet, bei der Investition von Busch "handele es sich um "eine langfristige Investition zur Umsetzung strategischer Ziele". Vorbehaltlich der Marktbedingungen, des Aktienkurses und der Geschäftsentwicklung beabsichtige Busch, innerhalb der kommenden zwölf Monate weitere Stücke hinzu zukaufen. Auch Einfluss auf die Besetzung des Aufsichtsrates wolle man nehmen.

Die Zeichen zeigen also klar in Richtung Übernahme von Pfeiffer durch Busch. Erwirbt Busch weitere Anteile und überschreitet die 30,0%-Meldeschwelle, wird ein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre notwendig. Fundamental dürften diese Entwicklungen den Kurs stützen.

Aus technischer Sicht hat die Aktie infolge der Zahlen stark zurückgesetzt und dabei das langfristige Ausbruchsniveau, das von jetzt an zwischen 104,30 und 102,00 EUR als Unterstützung fungiert, bestätigt. Es spricht folglich fundamental wie technisch wenig gegen eine Fortsetzung der mittel- bis langfristigen Aufwärtsbewegung, zunächst in Richtung des Hochs bei 115,65 EUR. Erst wenn die angesprochene Unterstützungszone und auch der Aufwärtstrend der letzten Wochen unterschritten werden, wäre ein Verkaufssignal ausgelöst.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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