Fundamentale Nachricht
16:42 Uhr, 19.01.2016

Peter Schiff: Die Finanzkrise kehrt zurück!

Der Einbruch beim Ölpreis und die Börsenturbulenzen in China sind nicht die eigentlichen Gründe des jüngsten Sell-offs, sagt der bekannte Finanzexperte Peter Schiff. In Wahrheit stecke etwas ganz anderes dahinter.

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Der bekannte Finanzexperte Peter Schiff hält die üblichen Erklärungsmuster des jüngsten Börsencrashs für falsch und rechnet mit einer neuen Finanzkrise. „Ich glaube, dass der Markt runter geht, weil die Fed die Blase zum Platzen gebracht hat durch ihre Leitzinserhöhung“, sagte Schiff dem Finanzsender CNBC. Auch den Börsencrash in China könne man zum Teil mit der Zinserhöhung in den USA erklären, denn die Erwartung steigender Zinsen in den USA führe zu einem Abwertungsdruck auf den Yuan und zu einer Kapitalflucht aus China.

„Alle Probleme gehen von der Fed aus, aber wir versuchen es zu rationalisieren, indem wir so tun, als ob der Einbruch am Aktienmarkt auf Faktoren zurückzuführen sei, die wir nicht unter Kontrolle hätten“, sagte Schiff in dem Interview. „So können die Leute weiter behaupten, dass alles in Ordnung sei und wir eine normale Erholung hätten und es bei weiteren Zinserhöhungen keine Probleme gäbe.“

Schiff rechnet mit einer Rückkehr der Finanzkrise, sofern die Fed nicht eingreift. „Die große Rezession von 2008 wird jetzt tatsächlich zurückkehren, denn die Probleme sind größer als jemals zuvor und ich glaube, dass der Markt weiter unter Druck stehen wird, bis er von der Fed gerettet wird.“ Bereits im vergangenen Jahr hatte Schiff prophezeit, dass die US-Notenbank ihre historische Leitzinserhöhung im Dezember früher oder später wieder rückgängig machen müsse und ein weiteres QE-Programm ankündigen werde.

Die US-Wirtschaft könnte nach Einschätzung von Schiff bereits im ersten Quartal 2016 in die Rezession rutschen. Der Dow Transportaion Index, der die Aktien von Transportunternehmen enthält und deshalb eigentlich von sinkenden Ölpreisen profitieren sollte, sei bereits um 30 Prozent eingebrochen, betont Schiff. Dabei sei dies der Index, der am sensibelsten auf wirtschaftliche Veränderungen reagiere.

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Schiff fühlt sich an das Platzen der Dotcom- und der Subprime-Blasen 2001 und 2007/2008 erinnert. Auch damals sei lange behauptetet worden, die Schwierigkeiten beträfen nur einen kleinen Sektor und könnten nicht die ganze Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen. Es dauere sehr lange, bis die Marktteilnehmer ihren Irrtum eingestehen würden. „Die Leute stehen neben dem Friedhof und pfeiffen“, so Schiff. Peter Schiff gehörte zu den wenigen Experten, die die Finanzkrise ab 2007 vorhersagten.

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22 Kommentare

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  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Think positive........das ist nicht die Sichtweise von Captain Hook, die schwarze Brille, durch welche er die Welt betrachtet, lässt ihn düstere Szenarien erkennen.........welcome to the jungle....

    http://www.goldseiten.de/artikel/271836--Welcome-t...

    07:16 Uhr, 20.01.2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Die Deutschbänker sehen Hoffnung für die Longis.

    http://www.wallstreet-online.de/nachricht/8267103-...

    22:38 Uhr, 19.01.2016
    1 Antwort anzeigen
  • GeBa96
    GeBa96

    Die Kondratieffwelle ist einfach an der Reihe. Irgendwer sucht immer nach einer Erklärung. Es kommt aber einfach so wie es eben kommt.

    Jetzt ist eben die Winterwelle dran. Die soll ja angeblich am schlimmsten sein. Wir werden sehen.

    Irgendwann ab 2020 wird es dann einen neuen Aufschwung geben, könnte aber langweiliger werden.

    2017 kann man dann vielleicht nochmal sein Glück versuchen.

    21:53 Uhr, 19.01.2016
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Es gibt aber auch ein "Bull Case"-Szenario!! ;)

    Der Auftakt ins Börsenjahr 2016 war, da beißt die Maus keinen Faden ab, bescheiden. Aber ich würde das Jahr 2016 noch nicht zu früh abschreiben. Denn ich sehe immer noch ein eher gutes Börsenjahr 2016 und will mal kurz darlegen wieso.

    Zunächst einmal: An der grundsätzlichen Situation (Niedrigstzins-Umfeld) hat sich kaum etwas geändert. Da ändern auch ein paar homöopathische Zinsschritte der Fed nichts dran. Und das Jammern über China oder gar den niedrigen Ölpreis halte ich für totalen Käse.

    Zunächst zu China: Die Regierung hatte hier klar angekündigt, dass man eine Transformation anstrebt. Die Chinesen wollen weg vom deutschen Modell einer exportorientierten Industrie und hin zum US-amerikanischen Modell einer Dienstleistungswirtschaft. Dieser Prozess geht natürlich nicht ganz schmerzfrei vonstatten, ist aber auch kein Grund alles in Frage zu stellen. Zumal China noch im Geld schwimmt und eine klassische Geldpolitik (kein QE etc.) zur Ankurbelung der Wirtschaft fahren kann.

    Der Transformationsprozess Chinas hat nun dafür gesorgt, dass die Rohstoffpreise auf breiter Front eingebrochen sind, besonders natürlich der Ölpreis. Zumal hier noch eine Ölschwemme sondergleichen dazu kommt, die von den absurd hohen Ölpreisen in den letzten Jahren stammt. Denn dank Ölpreisen von bis zu 150$ je Barrel wurde massiv in die Exploration bzw. die Förderung investiert.

    Der Ölpreis sowie die anderen Rohstoffpreise sind daher kein Grund zur Panik, sondern ein Grund zur Freude. Okay, kurzfristig gibt es natürlich auch dadurch Schmerzen, die es zu überwinden gilt. So werden in der US-Frackingindustrie Arbeitsplätze abgebaut und einige kleine Ölbuden werden auch pleite gehen. Auch leiden die Ölförderstaaten, allen voran natürlich Saudi-Arabien, Russland, Venezuela und Nigeria. Aber die weltweit dominierende Wirtschaft war, ist und bleibt bis auf weiteres immer noch die US-Wirtschaft.

    Diese wiederum hängt aber zu 70% am Binnenkonsum und der dürfte durch die niedrigen Ölpreise doch wohl eher angekurbelt werden. Zwar noch nicht heute und nicht morgen, aber auf Sicht der nächsten Monate. Bereits zuletzt kauften die Amerikaner wieder Autos wie verrückt und bevorzugten dabei spritfressende SUVs.

    Fazit: Lange Rede, kurzer Sinn. Aktuell sehen die Börsen nur die Gefahren des niedrigen Ölpreises. Da werden Staatspleiten von Saudi-Arabien oder Russland angemahnt etc. Natürlich ist so etwas nicht völlig unmöglich. Aber selbst wenn es eintreten würde, dann sicherlich nicht heute und nicht morgen. So reichen die Devisenreserven Saudi-Arabiens noch für 5 Jahre, selbst wenn die gar nichts tun würden (und das tun sie ja bereits). Warum aber sollte die Börse 5 Jahre in die Zukunft schauen, was zudem gar nicht möglich ist? Besser wäre, man schaut - wie sonst an der Börse üblich - nur bis zu maximal einem Jahr in die Zukunft. Und da wirken die niedrigen Rohstoffpreise, allen voran der Ölpreis ganz eindeutig stimulierend. Dies gilt besonders für die sehr konsumorientierte US-Wirtschaft, aber dank der Transformation auch zunehmend für die chinesische Volkswirtschaft. Und davon wird letztlich auch Europa profitieren.

    Ich würde das Börsenjahr 2016 daher noch nicht abschreiben. Sicherlich wird es kurzfristig noch schwierig bleiben, denn aktuell dominieren eben die Bären das Geschehen. Das kann durchaus auch noch ein paar Wochen so bleiben. Aber im Laufe des Jahres dürften die Ängste immer weiter zurückgehen und die Bullen zunehmend das Zepter übernehmen. Ich sehe daher keine Veranlassung zum Bären zu mutieren und würde weiterhin eher Schwäche kaufen als Stärke zu verkaufen.

    21:38 Uhr, 19.01.2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Egal man wie zu Peter Schiff stehen mag, so ganz aus der Luft gegriffen, sind seine Einschätzungen imo keineswegs. Im Gegensatz zu gefeierten Zentralbankaposteln hat Schiff in seiner bisherigen Karriere denkwürdige Volltreffer abgeliefert, zu einer Zeit als Heli-Ben keine Probleme erkennen konnte oder wollte.

    Fakt ist, das die Märkte wohl oder übel vor einer maßgeblichen Trendwende stehen. Seit vielen Monaten signalisieren die Junk-Bond Märkte Ärger, mächtigen Ärger. Die Junks sind ein trefflicher Frühindikator für den großen Rest, sozusagen der Kanarienvogel in der Kohlengrube. Es dürfte sich als fatale Fehleinschätzung der Situation erweisen, die rote Ampel des Junk Bond Marktes zu missachten.

    Die FED hat auf alle Fälle mit ihrer Zinserhöhung mitgeholfen die Aktienblase anzustechen. Geld wird teurer, der Kreditzyklus scheint sich umzukehren, in Amerika sind z.B. völlig unvorhersehbar die Kreditvergabe-Standards für Firmen deutlich erschwert worden. Das China und die USA zeitgleich zu großen Problemkandidaten geworden sind, verschärft die Situation deutlich.

    Die bärische Verfassung der Aktienmärkte ist offensichtlich und das Potential liegt mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich auf der Unterseite. Gold dürfte seine Korrektur zum größten Teil gesehen haben und im Vergleich zu anderen Märkten in 2016 positiv überraschen.

    Ob aus dieser Gemengelage nun das von Schiff, Edwards und weiteren Crashpropheten angekündigte Debakel wird, bleibt abzuwarten. Entscheidend wird sein, ob die Notenbanken nochmals nachhaltig stimulieren können, wenn die Sache eskaliert. Bislang fuhr man bestens mit dem Grundsatz, im Falle eines Falles, klebt Draghi einfach alles. Dieses Vertrauen könnte nun enttäuscht werden.

    20:58 Uhr, 19.01.2016
  • 1000Bagger
    1000Bagger

    Es ist Zeit bei Goldaktien einzusteigen ! http://gebert-trade.weebly.com/potential-goldaktie...

    20:38 Uhr, 19.01.2016
  • Investor
    Investor

    Peter Schiff sagt dies schon seit Jahren.

    Die Ursache ist aus meiner Sicht eine andere:

    Mit der Öffnung von China in den 90ern hat sich die Zahl der möglichen Beschäftigten verdoppelt. Durch den Aufbau China wurden viele Minen aufgebaut und führten zu einer Überproduktion.

    Der niedrige Zins verhindert die Bereinigung bei den Rohstoffen.

    Die Verlagerung der Produktion nach China führt zu reduzierenden Preise und induziert Deflation.

    Die Bereinigung der Situation muß erst abgeschlossen sein, bevor weiteres Wachstum global entstehen kann.

    17:41 Uhr, 19.01.2016
    3 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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