Kommentar
14:38 Uhr, 30.06.2022

Peak Inflation: Bevorzugtes Fed-Inflationsmaß sinkt weiter

Neue Inflationsdaten aus den USA machen Hoffnung, dass der Höhepunkt bei der Inflation erreicht sein könnte. Die sogenannte PCE-Kerninflationsrate, das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank Fed, ist im Mai bereits den dritten Monat in Folge gesunken.

Die PCE-Kerninflationsrate (eigentlich: PCE-Kerndeflator) ging von 4,9 Prozent im April auf 4,7 Prozent im Mai zurück, wie das US-Wirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte. Die Volkswirte der Banken hatten einen etwas weniger starken Rückgang auf 4,8 Prozent erwartet. Die PCE-Kerninflationsrate gilt als der bevorzugte Inflationsmaßstab der US-Notenbank Fed. Es handelt sich um die Inflationsrate auf Jahressicht bei den persönlichen Konsumausgaben (PCE) der US-Amerikaner, ohne die Ausgaben für Nahrungsmittel und Energie (Kernrate).

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Inklusive Energie und Nahrungsmitteln lag die PCE-Inflationsrate (auch: PCE-Deflator) im Vorjahresvergleich bei 6,3 Prozent, nach ebenfalls 6,3 Prozent im April.

Im Monatsvergleich stieg der PCE-Kernpreisindex im April um 0,3 Prozent nach ebenfalls 0,3 Prozent im Vormonat und der weiter gefasste PCE-Preisindex um 0,6 Prozent nach 0,2 Prozent im Vormonat.

Es handelt sich bereits um den dritten Rückgang der PCE-Kerninflationsrate in Folge. Im Februar hatte die PCE-Kerninflationsrate mit 5,3 Prozent den höchsten Stand seit den 80er-Jahren erreicht. Der erneute Rückgang könnte möglicherweise die Erwartung der Märkte befeuern, dass der Höhepunkt bei der Inflation erreicht ist.

Die PCE-Kernpreisinflation gilt als das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank. Fed-Chef Jerome Powell stellte auf der Pressekonferenz zum letzten Zinsentscheid aber klar, dass die Fed durchaus die gesamte Inflation im Blick hat, wenn es darum geht, das Mandat der Preisstabilität zu erfüllen. Schließlich müssten Verbraucher auch die gesamte Inflation inklusive gestiegener Nahrungsmittel- und Energiepreise bezahlen, so Powell. Die Kernrate eigne sich aber wegen ihrer geringeren Schwankungsanfälligkeit besser für die Prognose, so der Notenbankchef.

Angesichts der hohen Inflation strafft die US-Notenbank ihre Geldpolitik derzeit stark. Beim letzten Zinsentscheid wurde der Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Für den Zinsentscheid im Juli wird ebenfalls ein "großer Zinsschritt" um 0,5 oder 0,75 Prozentpunkte in Aussicht gestellt.

Die reguläre Inflationsrate in den USA (auf Basis des Consumer Price Index, CPI) war im Mai auf 8,6 Prozent gestiegen. Die hohe Inflation und die dadurch ausgelöste Erwartung stark steigender Zinsen hatte zuletzt zu den größten Unsicherheitsfaktoren für den Aktienmarkt gehört.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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