Kommentar
13:00 Uhr, 04.03.2008

Parabolic Price Time im Einsatz - Gewinne laufen lassen, Verluste minimieren

Gewinne laufen lassen, Verluste minimieren, lautet eine bekannte Trading-Regel. Leicht gesagt, aber in der Praxis oft schwer umzusetzen. Off en bleibt zumeist die Frage, wann Gewinnpositionen geschlossen werden sollten. Der mit Abstand beste Indikator zur Beantwortung dieser Frage ist der Parabolic Price Time, den wir Ihnen vorstellen.

Was ist das Parabolic?

Die Berechnung des Parabolic ist recht kompliziert, so dass wir uns auf die verbale Beschreibung beschränken, die für das Verständnis und die erfolgreiche Anwendung des Indikators völlig ausreichend ist. So wie eine Schnecke eine Schleimspur hinter sich herzieht, sorgt der Parabolic Price Time dafür, dass der Kurs eine sogenannte Stoppmarke hinter sich herschleift. Der Stopp hat einen sogenannten Beschleunigungsfaktor. Dieser bestimmt, in welchem Maße die Stoppmarke im Trade nachgeführt wird. Läuft ein Trade in die richtige Richtung, wird der Beschleunigungsfaktor mit jedem neuen Höchstkurs im Aufwärtstrend (bzw. Tiefstkurs im Abwärtstrend) um einen bestimmten Betrag erhöht, was eine Beschleunigung der Stoppmarke bewirkt. Werden keine neuen Höchst- beziehungsweise Tiefstkurse erreicht, bleibt der Stopp unverändert. Damit saugt sich der Stopp in dynamischen Trends immer näher an den Kurs heran. Das bedeutet, dass die Stoppmarke in einem gut laufenden Trade immer schneller den Kursen nachgezogen wird, in einem schlecht laufenden Trade dagegen aber nur mit gleich bleibender Geschwindigkeit.

Interpretation
1. Positionen sollten geschlossen werden, wenn der Kurs einer in denGewinngelaufenenKaufpositionunterdieStoppmarkefällt.

2. Umgekehrt gilt bei einer sich im Gewinn befi ndlichen Verkaufsorder: Steigt der Kurs über die Stoppmarke, sollte die Order glattgestellt werden.

3. Der Indikator liefert ausschließlich Handelsanweisungen zum Ausstieg aus laufenden Positionen. Aufgrund des Indikators sollte niemals eine Order platziert werden.

Beispiel

Gekauft wird, sobald der Kurs oberhalb der Stoppmarke notiert. Fällt der Kurs unter die Stoppmarke zurück, so wird verkauft. Damit ist man permanent entweder auf der Long- oder auf der Shortseite im Markt investiert. Die folgenden beiden Tabellen veranschaulichen die Kauf- und Verkaufssignale im Zeitraum vom 22.08.2007 bis zum 21.02.2008. Um grundsätzliche Aussagen zum praktikablen Gebrauch des Indikators zu treffen, reicht dieser Zeitraum aus. Für die Kauf- und Verkaufskurse liegen die Tagesschlusskurse nach dem Auftreten der Kauf- bzw. Verkaufssignale zugrunde.

Das Ergebnis erscheint auf den ersten Blick enttäuschend, ist es aber nicht. Man muss allerdings genau wissen, wie man mit dem Indikator arbeitet. Eine Positionierung in Richtung des übergeordneten Trends bietet ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis als eine Ausrichtung gegen den Trend. Im Zeitraum seit dem 22.08.2007 gab es sieben Kaufsignale, von denen drei im Plus beendet wurden. Der Gewinn betrug dabei immerhin 573 Pips. Von den sieben Verkaufssignalen schlossen gleich sechs im Verlust und ergaben einen Verlust von -536 Pips. Damit beträgt der Gesamtgewinn aller Trades im Testzeitraum nur noch mickrige 37 Pips. Der Parabolic Price Time liefert in Trendphasen gute Ergebnisse, neigt in trendschwachen Phasen jedoch zu Fehlsignalen. Das Interessante ist, dass die Stoppmarke mit fortschreitender Dauer des Trades immer näher an den Kurs gezogen wird. Da- Makro View Seite 4 powered by GodmodeTrader durch wird eine eff ektive Gewinnsicherung erreicht. Der große Nachteil des Indikators ist, dass er bei schnellen Richtungswechseln in Seitwärtsphasen regelmäßig an den Extremkursen einsteigt und mit Verlust die Positionen dreht. In Seitwärtsphasen darf der Indikator deshalb auf gar keinen Fall eingesetzt werden.

Fazit

Entwickelt sich ein Trend, off enbart der Parabolic große Stärken. Besonders gute Ergebnisse liefert der Indikator, wenn es sich dabei um ins Plus gelaufene Trades in Richtung des übergeordneten Trends handelt. Der Indikator erzeugt dagegen keine brauchbaren Einstiegssignale für neue Trades. Die Einstiegssignale sollten ignoriert werden. Die Ergebnisse beim Einsatz des Parabolic verbessern sich zwangsläufi g, wenn Widerstands- und Unterstützungszonen sowie zusätzliche technische Indikatoren die Ausstiegssignale des Indikators noch bestätigen.

Dieser Artikel wurde im FOREX Report veröffentlicht.

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Volker Zenk - FXdirekt Bank

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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