PAION kündigt Abschreibung an und legt Daten vor

Aachen (BoerseGo.de) - Das biopharmazeutische Unternehmen PAION AG will die Entwicklung des Wirkstoffs Flovagatran nicht weiter verfolgen. Eine erfolgsversprechende Indikation sei nicht zu identifizieren gewesen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Dies führe im laufenden Quartal zu einer Abschreibung des Buchwertes in Höhe von 0,2 Millionen Euro.

Außerdem hat das Unternehmen präklinische Daten mit seinem Wirkstoff Solulin in der Indikation Hämophilie veröffentlicht. In einer Reihe von Experimenten habe man zeigen können, dass Solulin auch bei deutlich reduzierten Faktor VIII- oder Faktor IX-Spiegeln die zur Blutstillung notwendigen Fibrinnetze stabilisiere, teilte das Unternehmen mit. Somit könnte das Mittel laut Unternehmen auch als Ergänzung zu den heutigen Faktor VIII- bzw. IX-Präparaten eingesetzt werden. Erwartete Vorteile seien eine Verminderung der Dosis der Gerinnungsfaktoren und eine verlängerte Wirksamkeit. Hämophilie, auch Bluterkrankheit genannt, ist eine Erbkrankheit, bei der die Blutgerinnung gestört ist. Für Betroffene können auch kleinere Verletzungen lebensgefährlich sein.

Solulin und Flovagatran wurden ursprünglich zur Thrombose-Behandlung entwickelt. Durch die zwischenzeitliche Zulassung von oralen Antikoagulantien hatten injizierbare Stoffe in dieser Klasse laut Unternehmen jedoch deutlich an Attraktivität verloren. Deshalb hatte PAION bereits im Jahr 2008 begonnen, beide Produkte in Nischenindikationen neu zu evaluieren. Zunächst will PAION mit limitierten Mitteln weiter in Solulin investieren. Vor einer klinischen Entwicklung in Hämophilie sind zunächst weiterführende präklinische Experimente sowie eine erneute Produktion von Solulin geplant.