Kommentar
12:18 Uhr, 09.06.2006

Ostbörsen: Nach Korrektur mit Zusatzpuffer einsteigen!

Erwähnte Instrumente

Die Korrektur an den Aktienmärkten traf besonders die Emerging Markets hart. Das ist nicht verwunderlich, war doch dort die Risikobereitschaft der Anleger besonders hoch. Ein Beispiel ist der für osteuropäische Aktien relevante CECE-Index: Er korrigierte vom Hoch bei 2540 Zählern zuletzt bis auf rund 2000 Zähler und damit um 27%. Der Anstieg seit Mai 2005 wurde damit um rund 50% korrigiert. In dieser Analyse möchte ich Ihnen einen Auszug aus dem Ostbörsen-Report zukommen lassen, den ich für sehr interessant halte. Der Ostbörsen-Report wird ebenfalls von Boerse-Go.de herausgegeben - Chefredakteur des Reports ist Jürgen Büttner, ein ausgewiesener Spezialist für die aufstrebenden Länder Osteuropas und Asiens. Er stellte in der letzten Ausgabe des Ostbörsen-Reports einige Zitate großer Bankenhäuser zusammen, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

"Nach den jüngsten Kursturbulenzen dürfte die Verunsicherung groß sein. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, wollen wir nachfolgend auszugsweise einige externe Experten zu Wort kommen lassen und darlegen, wie sie die derzeitige Situation beurteilen.

Natürlich wissen wir, dass diese Spezialisten nicht immer durchblicken lassen, was sie wirklich denken, einige interessante Denkanstöße sind aus unserer Sicht aber doch darunter. Fast unisono wird in den Argumentationsketten auf die positiven langfristigen Aussichten abgestellt. Dem würden wir aktuell auch noch beipflichten. Was Einzelmärkte angeht, werden insbesondere die Börsen in Russland und der Türkei als aussichtsreich und vernünftig bewertet nach der Korrektur bezeichnet. Auch mit dieser Einschätzung gehen wir konform. Ansonsten raten wir dazu, verstärkt in Exotenmärkte zu investieren. Dort sind die Aktien oft nicht nur sehr niedrig bewertet, sondern diese Märkte zeigen sich meistens auch relativ unbeeindruckt von den Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten. Diese Taktik verfolgt übrigens auch Osteuropa-Experte Stefan Laxhuber, der ein auf Osteuropa ausgerichtetes Zertifikat mit dem Namen Ostinvestor verwaltet und dabei sein Heil vor allen in diesen Exotenmärkten sucht.

Bei der österreichischen Raiffeisen Capital Management ordnet Cyrus Golpayegani, Senior-Fondsmanager Emerging Europe, die Lage wie folgt ein:

Nach einer signifikanten und sehr breit erfolgten Korrektur sinkt die Überhitzungsgefahr an diesen Märkten. Trotz der Kursabschläge zählen die Wachstumsmärkte auch heuer wieder zu den ganz großen Gewinnern. Die Korrektur und die damit gestiegene Volatilität bieten selektiv ausgezeichnete Chancen für langfristig orientierte Investoren. Die Auslöser für die Kursabschläge an den Wachstumsmärkten hatten unterschiedliche Urheber. Die Korrektur in der Türkei und die sehr schwache Währung sind Ausdruck der schlechten Fiskalsituation des Landes auf Grund der sehr hohen Leistungs- und Handelsbilanzdefizit. Man soll jedoch nicht außer Acht lassen, dass speziell dieser Markt auf Einzeltitelebene nach wie vor sehr viele attraktive Chancen einhergehend mit sehr günstigen Bewertungen zu bieten hat Nicht alle Märkte und alle Regionen präsentieren sich in einer schlechten Gesamtverfassung. Jedoch muss man feststellen, dass die Risikoaversion nach starken Wertsteigerungen zu größeren Gewinnmitnahmen führen kann. Die Kursteigerungen bei den Rohstoffen waren vielfach die Grundlage für eine sehr positive Entwicklung an den Börsen wie z.B. in Russland das schwerpunktmäßig von Öltitel dominiert wird. Die Furcht vor stetig wachsenden Zinsen und somit einer sich verschlechternden globalen Konjunktur führte zur jüngst erfolgten Korrektur. Obwohl die positiven langfristigen Perspektiven für Rohstoffe nach wie vor ihre Gültigkeit besitzen, steigt die Wahrscheinlichkeit dass größere Wertschwankungen an den Märkten festzustellen sein werden. Insbesondere wenn man die Tatsache akzeptiert, dass seit Jahresanfang wieder sehr hohe Erträge an den Schwellenländer Börsen bzw. mit Rohstoffen erzielt werden konnten. Die Erfolgsstory Russland wird auch weiterhin ihre Fortsetzung finden. Das Land besitzt die fünftgrößten Fremdwährungsreserven der Welt und erwirtschaftet konstant Budgetüberschüsse in der Größenordnung von vier Prozent des BIP. Die Rahmenbedingungen bleiben nach wie vor positiv, vor allem weil von keiner Verringerung der Nachfrage nach Rohstoffen die Rede sein kann. Das überdurchschnittliche Wirtschaftswachstum in Länder wie China und Indien wird auch in den nächsten Jahren die Nachfrage nach Rohstoffen stützen.

Bei Nestor gab Fondsmanager Gegham Ananyan folgendes zum Besten:

… die Portfoliomanager haben sich derzeit zurückgezogen und den Tradern das Feld überlassen. Diese loten nun aus, wo die Märkte ihren Boden finden werden. So wie es aussieht, ist die Stimmung fürs Erste sehr stark abhängig davon, wie jeweils die volkswirtschaftlichen Daten ausfallen. Auch Osteuropa erlebt in diesem Szenario eine durch Gewinnmitnahmen ausgelöste starke Korrektur. Positiv dabei zu werten ist aber die Tatsache, dass die Bewertungen dadurch wieder sehr attraktiv werden. Insgesamt bleiben wir von den Aussichten unserer Märkte sehr stark überzeugt, wobei wir aber kurzfristig eine anhaltend hohe Volatilität nicht ausschließen können. Was die russische Börse angeht, waren dort die auf den Gewinnen basierenden Bewertungskriterien nach der seit Jahresanfang gesehenen Rally etwas zu ambitioniert geworden. Außerdem hat sich eine gewisse Russland-Müdigkeit breit gemacht, was dazu führen könnte, dass Anleger mit verfügbaren Barmitteln etwas zögerlicher in den Markt investieren werden als bisher. Grundsätzlich gehen wir wegen der starken fundamentalen Ausgangslage aber davon aus, dass es sich auch in Russland nur um eine kurze Korrektur handeln wird. So bleiben die Kapitalzuflüsse hoch, Ende Mai wird die Gewichtung Russland in den MSCI-Indizes steigen, der Ölpreis notiert weiterhin auf hohem Niveau und auch sonst bleiben die Rohstoffpreise hoch, was Russland als Rohstoffexporteur hilft. Zudem sind die Aussichten für Amerika und Europa nicht so verheißungsvoll, dass sich zwingend ein Umlenken der Anlagegelder dorthin aufdrängen würde. Dennoch haben auch wir zuletzt Gewinne mitgenommen und aktuell fahren wir eine eher defensive Strategie. In den nächsten Tagen werden wir unsere Barmittel aber vermutlich schon wieder dazu nutzen, um auf Schnäppchenjagd zu gehen."

Der BörseGo-Anlagetipp:

Nach der Kurskorrektur ist der osteuropäische Aktienmarkt wieder interessant. Besonders attraktiv erscheint das Bonus-Zertifikat der ABN AMRO mit der WKN "ABN2U0" auf den CECE-Index. Es bietet ausgehend vom schon ermäßigten CECE-Kursniveau noch einmal einen Sicherheitspuffer bis auf 1414 Zähler - und damit von weiteren 30% zum aktuellen CECE-Niveau von 2000 Punkten. Das Zertifikat hat eine Laufzeit bis zum 14.12.2009 und wird zu rund 25 Euro zurückgezahlt, wenn das Sicherheitslevel von 1414 CECE-Punkten bis dahin nicht erreicht oder unterschritten wird. Gegenüber dem aktuellen Zertifikatekurs (Brief) von 19,94 Euro errechnet sich damit eine Bonusrendite von rund 25%. Bei CECE-Kursen, die per Laufzeitende über das Bonuslevel von 2501 CECE-Punkten hinausreichen, partizipiert das Zertifikat unbegrenzt. Das Zertifikat basiert auf dem Euro-CECE-Index, sodass Währungsschwankungen nicht implizit beachtet werden müssen. Weitere Infos zu diesem Zertifikat sowie aktuelle Kurse finden Sie auf

[Link "http://www.godmode-trader.de/profile/?isin=NL0000082089&qs=2" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

Risikofreudige Anleger können zu einem Hebelzertifikat greifen. Hierzu bietet sich das ABN-Mini-Long-Zertifikat mit der WKN "ABN0MH"an. Es wird aktuell zu rund 7 Euro gehandelt. Mit diesem Zertifikat kann eine erwartete Kurserholung mit einem Hebel von 2,89 gespielt werden. Hier empfiehlt sich das Setzen eines Stopps und die Begrenzung der Positionsgröße, um mögliche Verluste zu begrenzen. Ein möglicher Stopp liegt bei einem Zertifikatekurs von 6,80 Euro (entspricht 1900 CECE-Punkten - Tief vom August 2005) oder darüber bei 5,99 Euro (entspricht 1949 CECE-Punkten, Tief vom Oktober 2005). Weitere Infos zu diesem Zertifikat finden Sie auf

[Link "http://www.godmode-trader.de/profile/?id=NL0000463081" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

Neben dem CECE-Index, der als länderübergreifender Index für Osteuropa gespielt werden kann, gibt es darüber hinaus zahlreiche "Schnäppchen" bei den Einzelaktien in Osteuropa - besonders nach dem Abverkauf in den letzten Wochen. Sie versprechen enormes Kurspotential - besonders für jene Anleger, die bereit sind, sich auf mehrere Jahre zu engagieren. Setzen Sie auf die Erfahrung von Jürgen Büttner und seine engen Kontakte zu den Unternehmen in Osteuropa mit dem Ostbörsen-Report. Weitere Informationen zum Ostbörsen-Report finden Sie auf

http://www.ostboersen-report.de

Jochen Stanzl - Boerse-Go.de

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Über den Experten

Jochen Stanzl
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Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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