Analyse
07:45 Uhr, 12.09.2023

ORACLE - Die beste Cloud für das KI-Training?

Oracle konnte nachbörslich Zahlen vorlegen, die beim Umsatz in etwa im Rahmen der Erwartungen lagen und beim Ergebnis pro Aktie diese leicht geschlagen haben.

Erwähnte Instrumente

  • Oracle Corp.
    ISIN: US68389X1054Kopiert
    Kursstand: 126,710 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Oracle Corp. - WKN: 871460 - ISIN: US68389X1054 - Kurs: 126,710 $ (NYSE)

Absolut betrachtet, ist der Konzern mit einem Umsatzanstieg von 9 Prozent auf 12,453 Mrd. USD solide ins erste Quartal gestartet. Besonders das Cloud-Geschäft macht mit einem Zuwachs von 13 Prozent Spaß. Bei klassischen Lizenzen musste Oracle folglich Einbußen hinnehmen. Das operative Ergebnis machte einen Sprung von satten 26 Prozent auf 3,296 Mrd. USD.

Treibt KI das Wachstum weiter an?

Larry Elison, CEO von Oracle, sagte: „Ist generative KI die wichtigste Computertechnologie, die jemals erfunden wurde? Vielleicht! KI-Unternehmen haben bislang mehr als 4 Mrd. USD in Kapazitäten für die Oracle Gen2 Cloud investiert. Das ist doppelt so viel wie zum Ende des vierten Quartals.“ Elison zeigt sich überzeugt, dass Oracle mit seinen Nvidia Supercluster perfekt aufgestellt ist, um KI-Modelle doppelt so schnell zu trainieren wie andere Clouds, aber zu den halben Kosten.

Die Dividende hält das Unternehmen bei 40 Cents stabil. Netto verdiente Oracle 1,19 USD pro Aktie auf Non-GAAP-Basis. Der freie Cashflow belief sich auf 5,7 Mrd. USD oder 21 Prozent mehr als im Vorjahr.

Für das Gesamtjahr erwarten sich die Analysten derzeit rund 54 Mrd. USD Umsatz und ein EBIT von 23,2 Mrd. USD. Im Gegensatz zu anderen Tech-Unternehmen schiebt Oracle eine größere Verschuldung vor sich her. Mehr als 80 Mrd. USD an Schulden stehen aus. Der freie Cashflow im Gesamtjahr soll bei über 10 Mrd. USD liegen.

Elison sieht Oracle stark aufgestellt und hat erst kürzlich eine strategische Kooperation mit Microsoft im Bereich Cloud verkündet. Oracle sei mit seiner Cloud extrem fortschrittlich aufgestellt und habe mehr oder weniger die erste Generation übersprungen. Das Unternehmen sei zwar spät auf die Party gekommen, hat aber im Gegenzug direkt auf modernste Technologien gesetzt. Das zahlt sich jetzt aus. Elison setzt auf zahlreiche kleinere Daten-Center im Gegensatz zu anderen Cloud-Betreibern, die wenige große Center aufbauen. Zudem sind diese 100 Prozent automatisiert; dort arbeiten keine Menschen, was eine Menge Geld spart und beim Thema Cybersicherheit hilft. Die Server konfigurieren sich selbst und laufen auch ohne weiteres menschliches Zutun.

Fazit: Oracle notiert nachbörslich etwas schwächer. Die Zahlen fallen nicht so stark aus wie bei anderen Unternehmen, die stark vom KI-Trend profitieren, aber sie sind für sich genommen trotzdem gut. Beim Ausblick kann Oracle ebenfalls nur bedingt punkten. Das Ergebnis und der geplante Umsatz für das zweite Quartal liegen leicht unter den Markterwartungen. Die Währungsseite könnte aber helfen und noch einen positiven Effekt auf die Ergebnisse nehmen. Die Aktie dürfte mittelfristig noch Potenzial besitzen und scheint noch nicht ausgereizt zu sein.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 49,95 54,13 58,63
Ergebnis je Aktie in USD 5,12 5,56 6,31
KGV 25 23 20
Dividende je Aktie in USD 1,36 1,49 1,55
Dividendenrendite 1,07% 1,18% 1,22%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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