Optimistisch in spätzyklischer Phase
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die DWS rechnet trotz der gegenwärtigen Spannungen zwischen den USA und China nicht mit einer Eskalation des Handelskonflikts und erwartet vor diesem Hintergrund auf Sicht der kommenden zwölf Monate eine weiter wachsende Weltwirtschaft. „Bislang preisen die Märkte lediglich einen Handelskonflikt und keinen Handelskrieg ein. Diesem Urteil schließen wir uns an“, sagte Chef-Anlagestratege Stefan Kreuzkamp bei der Vorstellung des Kapitalmarktausblicks des Vermögensverwalters in Frankfurt. Historisch betrachtet seien Handelskonflikte vorübergehender Natur, würden bilateral ausgetragen und kosteten in der Regel rund 25 Basispunkte des globalen Bruttoinlandsprodukts.
Demgegenüber werde ein Handelskrieg multilateral, von mehreren Ländern geführt und würde mit 125 bis 150 Basispunkten des Bruttoinlandsprodukts zu Buche schlagen. „Das würde letztlich das Zerbrechen des WTO-Systems bedeuten und viele gängige Prognosen hinfällig machen“, so Kreuzkamp. Mit Blick auf die weitere Entwicklung in Italien merkte er an, dass die DWS zwar mit einer Abstufung der Bonität rechne, aber nicht davon ausgehe, dass das Land den Investment-Grade-Status verlieren werde.
Vor diesen Hintergründen prognostizierte Kreuzkamp für das Jahr 2019 das zehnte Jahr in Folge ein synchron über die Regionen verteiltes Wachstum der Weltwirtschaft, das sich im Schnitt auf 3,9 Prozent belaufen werde. Für die USA stellte er eine von fiskalischen Stimuli getriebene Zunahme um 2,4 Prozent in Aussicht und für den Euroraum einen Anstieg um 1,9 Prozent. In China werde sich die Wirtschaftsleistung um 6,3 Prozent erhöhen, während sich das Geschäftsmodell des Landes weiter von der Fertigung hin zum Verbrauch verlagere. „Wir sind zwar in der späten Phase des Konjunkturzyklus, aber eine Rezession ist nicht in Sicht“, fasste er zusammen.
Gleichzeitig werde die Inflation wohl nur leicht anziehen. In den Vereinigten Staaten etwa sorgten Globalisierung, Digitalisierung und die Zurückhaltung der krisenerfahrenen Beschäftigten bei den Lohnforderungen für nur sehr moderat steigende durchschnittliche Stundenlöhne. Vor diesem Hintergrund sei für 2019 mit drei weiteren Zinsanhebungen durch die Fed bis auf 3,0 Prozent zu rechnen. Für die EZB prognostizierte Kreuzkamp die erste Zinsanhebung seit 2011 für das vierte Quartal des kommenden Jahres.
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