OKTA - Der „Leader" liefert ein gewohnt starkes Quartal
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- Okta Inc. - WKN: A2DNKR - ISIN: US6792951054 - Kurs: 119,160 $ (NASDAQ)
Zahlen zum 3. Quartal
Okta präsentierte gestern nachbörslich die Zahlen zum 3. Quartal des Fiskaljahres 2020. Die Erwartungen der Analysten konnten erneut stark übertroffen werden – ein ungebrochener Lauf seit über 2 Jahren. Erwartet wurde ein Umsatz von rund 143,7 Mio. USD und EPS von -0,12 USD.
Q2 2020 |
Q2 2019 |
Prozentuale Veränderung |
|
Umsatz |
153 Mio. USD |
106 Mio. USD |
+ 45 % |
GAAP Operativer Verlust |
- 45,7 Mio. USD |
- 29 Mio. USD |
/ |
GAAP EPS |
- 0,53 USD |
- 0,27 USD |
/ |
Non-GAAP Operativer Verlust |
- 8 Mio. USD |
- 4 Mio. USD |
/ |
Non-GAAP EPS |
- 0,07 USD |
- 0,04 USD |
/ |
Eine wichtige Kennzahl aufgrund des Businessmodells von Okta ist der durch Aboeinnahmen generierte Umsatz. Dieser belief sich auf 145 Mio. USD, welches einem Plus von rund 48 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Haupttreiber war erneut der Anstieg an Großkunden (jährlicher Umsatz > 100.000 USD), welche im Vergleich zum Vorjahr um 41 % auf 1.325 Kunden gestiegen sind. Insgesamt hat das Unternehmen seine Kundenbasis um 400 Neukunden, sprich 32 %, auf 7.400 Kunden erweitert.
Okta wurde in diesem Quartal erneut von dem Analystenhaus Forrester Research in seinem Bericht The Forrester Waves™ als „Leader“ eingestuft. Analysen von Analystenhäusern werden gerne zurate gezogen bei der Identifikation besonders geeigneter Investitionen in der Software-Branche. Der Bericht Forrester Waves™ von Forrester Research ist hierbei einer der renommiertesten Vergleiche.
Remaining Performance Obligations
Eine weitere wichtige Kennzahl, welche im SaaS-Geschäft zunehmend an Bedeutung gewinnt ist der RPO (Remaining Performance Obligations), zu deutsch verbleibende Leistungsverpflichtungen. Diese Kennzahl wird vermehrt von Investoren verwendet, um Software-Unternehmen zu bewerten, welche das Business-Model Software-as-a-Service anbieten. Grund hierfür ist, dass klassische Kennzahlen nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben. SaaS-Unternehmen wie Okta operieren basierend auf Abonnements, welche wiederkehrende Einnahmen generieren. Business-Modelle basierend auf wiederkehrenden Einnahmen werden vom Finanzmarkt gerne belohnt, welches sich gerade bei vielen jungen Tech-Unternehmen in einer hohen Bewertung niederschlägt, obwohl sie oftmals noch nicht profitable sind. Um diese Bewertung besser rechtfertigen bzw. nachvollziehen zu können, berichten diese Unternehmen nun zunehmend den RPO.
Welchen Mehrwert an Information bietet diese Kennzahl jedoch konkret? Saas-Unternehmen haben viele Verträge, die zwar im laufenden Quartal abgeschlossen werden, die daraus resultierenden Einnahmen werden aber noch nicht vollständig als Umsatz verbucht. Verbucht wird nur der Teil der Einnahmen, welcher auf das laufende Quartal entfällt. Der Rest wird als Rechnungsabgrenzungsposten verbucht. Umsatzwirksam wird somit jedes Quartal nur der Teil der Einnahmen, welcher auf Leistungen im jeweiligen Quartal zurückzuführen ist. Rechnungsabgrenzungsposten sind somit wichtige Indikatoren für die zukünftige Entwicklung des Umsatzes eines SaaS-Unternehmens.
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Hinzu kommt noch der sogenannte Umsatzrückstand. Dieser umfasst Umsatz, der auf einem bestehenden Vertrag basiert, allerdings erst im nächsten Jahr, das heißt nach mehr als 12 Monaten, umsatzwirksam werden wird. Das tritt beispielsweise bei Verträgen auf, welche über mehrere Jahre laufen. Meistens werden die Leistungen aus dem Vertrag Jahr für Jahr in Rechnung gestellt. Das heißt, bei einem Dreijahresvertrag wird in Jahr 1 die Rechnung für das erste Jahr gestellt, die weiteren zwei Jahre werden noch nicht in Rechnung gestellt, sind aber vertraglich bereits vereinbart. Der in diesen beiden Jahren generierte Umsatz wird als Umsatzrückstand erfasst.
Der RPO setzt sich aus diesen beiden Positionen zusammen, den Rechnungsabgrenzungsposten und dem Umsatzrückstand. Für Investoren ermöglich diese Kennzahl somit einen besseren Einblick in die gegenwärtige Auftragslage und daraus abgeleitet die erwartete Umsatz Entwicklung von SaaS-Unternehmen.
Der gesamte RPO von Okta beläuft sich aktuell auf 1,03 Mrd. USD, welches einem Plus von 68 % entspricht. 516 Mio. USD hiervon entfallen auf Einnahmen, welche in den nächsten 12 Monaten verbucht werden. Dies entspricht einem Plus von 52 % im Vergleich zum Vorjahr. Das starke Wachstum dieser Kennzahl spiegelt den Erfolg von Okta wider, Großkunden langfristig an sich zu binden.
Erwartungen für das nächste Quartal
Basierend auf den Zahlen hat das Unternehmen folgende Erwartungen für das 4. Quartal 2020 bekannt gegeben, sowie die Erwartungen für das gesamte Fiskaljahr 2020 nach oben korrigiert:
Q4 2020 |
Prozentuale Veränderung |
Gesamtes Fiskaljahr 2020 Alt |
Gesamtes Fiskaljahr 2020 Neu |
Prozentuale Veränderung |
|
Umsatz |
155 – 156 Mio. USD |
+ 34 – 35 % |
560 – 563 Mio. USD |
574 – 575 Mio. USD |
+ 44 % |
Non-GAAP Operativer Verlust |
- 10,1 – -9,1 Mio. USD |
/ |
-64 – -62 Mio. USD |
-53,1 – -52,1 Mio. USD |
/ |
Non-GAAP EPS |
- 0,05 – -0,04 USD |
/ |
-0,44 – 0,42 USD |
-0,35 – 0,34 USD |
/ |
Ein Blick auf die Aktie
Nachbörslich gab die Aktie in Reaktion auf die Zahlen leicht nach, erholte sich aber schnell und notierte schlussendlich 1,8 % im Minus bei 117 USD. Ein Grund hierfür könnte sein, dass die GAAP EPS etwas unter den Erwartungen der Analysten lagen. Die Erholung lässt jedoch darauf schließen, dass Okta im Rahmen der Telefonkonferenz überzeugen konnte. Zudem sollte auch nicht vergessen werden, dass SaaS-Unternehmen auf eine gemischte Woche zurückblicken mit starken Kursschwankungen. Vorbörslich notiert die Aktie knapp unter dem gestrigen Schlusskurs.
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