Kommentar
09:59 Uhr, 17.05.2011

Ohne BRIC läuft nichts

Dagegen stellen die schon etwas etablierteren BRIC-Staaten mit immer noch mehr als ansehnlichen Wachstumsraten 2010 zwischen vier (Russland) und 10,5 Prozent (China) für viele Anleger schon heute eine Art Pflichtinvestment dar, hat doch schon Barclays Ende vergangenen Jahres bei seiner kapitalgeschützten Weltbasket-Protect-Anleihe (BC0CEF) die bislang anlagetechnisch geltende Weltordnung bestehend aus S&P 500, Euro STOXX 50 und Nikkei 225 kurzerhand durch eine Basiswert-Kombination zu gleichen Teilen aus der Euroland-Benchmark und dem S&P BRIC 40 Index ersetzt. Die wirtschaftlich nicht gerade auf Rosen gebetteten USA und Japan fielen dabei glatt unter den Tisch. Dies zeigt bereits die große Bedeutung des BRIC-Ansatzes, der sich am Zertifikatemarkt mittlerweile über die verschiedensten Strukturen und Basiswerte realisieren lässt. Dabei sind auch ganz gezielte Engagements in Branchen möglich, wie z.B. in das erst im Januar von der HypoVereinsbank aufgelegte Zertifikat auf den Solactive BRIC E-Commerce Index (HV1BEC). Aber auch lupenreine Rohstoffanlagen tragen angetrieben von der gewaltigen Nachfrage aus den großen Schwellenländern inzwischen das BRIC-Abzeichen, wie die im Februar emittierte und mit einem vollständigen Kapitalschutz zum Laufzeitende in fünf Jahren ausgestattete BRICs Rohstoff-Anleihe von Goldman Sachs (GS3ZHM) beweist.

Da Investoren wegen des starken Wachstums in den besagten Ländern tendenziell mit zur Stärke neigenden Währungen rechnen, sind auch BRIC-Währungsanleihen wie die der Deutschen Bank (DB2KYP) sehr beliebt. Allerdings profitieren von dem Boom nicht nur die Unternehmen in den einzelnen Staaten selbst, sondern auch Firmen aus den Industrienationen. Goldman Sachs hat daraus sogar eine neue Investmentidee kreiert und sich dabei an das frühere „Nifty 50-Konzept aus den USA erinnert. So können sich Anleger jetzt aussuchen, ob sie über den neu geschaffenen BRICs Nifty 50 Emerging Markets Tradable TR Index (GS3PL5) in die 50 interessantesten „ortsansässigen“ Unternehmen investieren möchten oder stattdessen auf die in der „entwickelten“ Welt beheimateten Firmen setzen wollen, die besonders von dem BRIC-Boom profitieren. Das zugehörige Endlos-Zertifikat bezieht sich auf den BRICs Nifty 50 Developed Markets TR Index (GS3PL4).

Dieser Artikel ist in unserer Sonderpublikation Zertifikate erschienen. Weitere spannende Themen können Sie nach einer kurzen kostenfreien Anmeldung hier herunterladen.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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