Analyse
11:30 Uhr, 28.11.2025

OHB - Sonderkonjunktur dank ESA und Milliarden vom Bund

Die europäische Raumfahrtagentur ESA erhält für die kommenden drei Jahre Rekordmittel in Höhe von mehr als 22 Mrd. EUR. Deutschland plant, davon rund 5 Mrd. EUR zu tragen und behauptet damit seine Rolle als größter Beitragszahler.

Erwähnte Instrumente

  • OHB SE
    ISIN: DE0005936124Kopiert
    Kursstand: 113,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Airbus SE
    ISIN: NL0000235190Kopiert
    Kursstand: 204,750 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • OHB SE - WKN: 593612 - ISIN: DE0005936124 - Kurs: 113,000 € (XETRA)
  • Airbus SE - WKN: 938914 - ISIN: NL0000235190 - Kurs: 204,750 € (XETRA)

Für den Technologiestandort Bremen, der seit Jahren zu den zentralen europäischen Raumfahrtclustern zählt, bedeuten die Beschlüsse erhebliche industrielle Impulse. Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte sprach von einem starken Signal und zeigte sich überzeugt, dass die "City of Space“ unmittelbar profitieren werde. Mittendrin sitzt OHB und darf sich in Zukunft wohl auf einige große Aufträge freuen.

OHB und Airbus als Profiteure im Fokus

Die neue Finanzierungsrunde der ESA richtet sich auf zentrale Programme wie Raumtransport, Erdbeobachtung und Navigation. Besonders relevant ist die Weiterentwicklung der Trägerrakete Ariane 6, deren Oberstufe bei Airbus in Bremen entsteht. Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt erwartet, dass sich daraus über Jahre stabile Auftragsvolumina ergeben. Auch der Raumfahrtkonzern OHB, dessen Hauptsitz in Bremen liegt, kann auf zusätzliche Projekte hoffen, insbesondere bei der Entwicklung neuer Satellitenserien.

Die Beschlüsse fallen in eine Phase, in der der Weltraum nicht mehr ausschließlich als Umfeld wissenschaftlicher Forschung gilt. Kommunikation, Navigation und Erdbeobachtung bilden kritische Infrastrukturen, deren Ausfall weitreichende Folgen hätte. Der zunehmend geopolitisch aufgeladene Wettbewerb verleiht den Programmen der ESA eine neue Dimension. Vor diesem Hintergrund bündelt die Bundesregierung ihre sicherheitspolitischen Ansätze erstmals in einer nationalen Weltraumsicherheitsstrategie. Sie soll die Handlungsfähigkeit Deutschlands im zivilen und militärischen Bereich sicherstellen und die Resilienz kritischer Weltraumsysteme stärken.

Im Zentrum der Strategie steht eine militärische Weltraumarchitektur der Bundeswehr. Bis 2030 sollen allein aus dem Verteidigungshaushalt rund 35 Mrd. EUR in Raumfahrt und Weltraumsicherheit fließen. Die Bundesregierung betont dabei, dass nur ein gesamtstaatlicher Ansatz die wachsenden Risiken auffangen könne. Zivile, staatliche und militärische Elemente sollen eng verzahnt werden, um Störungen frühzeitig zu erkennen, eigene Fähigkeiten auszubauen und robuste Strukturen im Orbit zu schaffen.

Ein zweiter Schwerpunkt ist die enge Abstimmung mit europäischen und internationalen Partnern. Die Bundesregierung sieht ihre Rolle als treibende Kraft innerhalb Europas und verweist auf die Notwendigkeit gemeinsamer Regeln und Normen. Auch die NATO wird stärker einbezogen. Geplant ist der Aufbau eines European Space Component Command, das künftig Führungsaufgaben für Operationen im Weltraum koordinieren soll. Damit positioniert sich Deutschland als Schrittmacher einer europäischen Sicherheitsarchitektur, die den Weltraum als eigenständige operative Dimension begreift.

OHB steigerte in den ersten neun Monaten 2025 die Erlöse um 21 % auf 863,5 Mio. EUR und erhöhte das Adjusted EBITDA um 12 % auf 80,9 Mio. EUR. Das EBIT verbesserte sich auf 46 Mio. EUR, die Marge auf 5,3 %. Der Auftragsbestand wuchs um 47 % auf 3,1 Mrd. EUR und spiegelt die starke Nachfrage im Kerngeschäft wider, insbesondere im neu strukturierten Segment Access to Space. Parallel investierte der Konzern in zusätzliche Kapazitäten, neue Standorte und höhere Industrialisierungstiefe, darunter erweiterte Fertigungsflächen in Schweden sowie ein Elektronikwerk in Sachsen. Mit der vollständigen Übernahme von MT Aerospace und neuen Ariane-6-Serienaufträgen stärkt OHB seine Position im europäischen Trägermarkt. Der Vorstand erwartet für 2025 rund 1,2 Mrd. EUR Umsatz und bestätigt Zielmargen von etwa 9 % beim EBITDA und 6 % beim EBIT. In den kommenden Jahren soll der Konzern weiter stark wachsen.

Fazit: In meinem letzten Artikel zur OHB-Aktie habe ich bereits die weiterhin positiven Aussichten besprochen. Durch den Rekordetat der ESA und des 35 Mrd. Programms des Bundes dürften auch einige "schwere" Aufträge an die Bremer entfallen. Eine Sonderkonjunktur bis zum Jahr 2030 ist realistisch. Das dürfte auch die Aktie von OHB weiter im Fokus halten, auch wenn der Freefloat mit nur rund 5 % überschaubar ist. Ich meine: Die Aktie bleibt spannend und für spekulative Anleger interessante und gleichzeitig relativ einzigartige Wette.

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Jahr 2025e* 2026e* 2027e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,283 1,49 1,74
Ergebnis je Aktie in EUR 3,43 3,50 5,00
KGV 33 32 23
Dividende je Aktie in EUR 0,80 0,70 0,70
Dividendenrendite 0,71% 0,62% 0,62%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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