Analyse
08:35 Uhr, 30.10.2025

AIRBUS erwartet starkes viertes Quartal

Airbus hat in den ersten neun Monaten 2025 den Umsatz um 7 % auf 47,4 Mrd. EUR erhöht und das bereinigte EBIT auf 4,1 Mrd. EUR gesteigert.

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  • Airbus SE
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    Kursstand: 208,300 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Airbus SE - WKN: 938914 - ISIN: NL0000235190 - Kurs: 208,300 € (XETRA)

Der Free Cashflow vor Kundenfinanzierung lag wegen des Lageraufbaus bei minus 0,9 Mrd. EUR. 507 Auslieferungen erfolgten bis Ende September, das Jahresziel bleibt bei rund 820 Jets, sowie einem bereinigten EBIT von rund 7 Mrd. EUR und einem Free Cashflow vor Kundenfinanzierung von etwa 4,5 Mrd. EUR. Zusätzliche Zölle belasten 2025 mit 100 bis 200 Mio. EUR, überwiegend im vierten Quartal.

Produktion und Programmplanung

Die A320-Familie bleibt das Rückgrat. Von 392 ausgelieferten Schmalrumpfflugzeugen entfielen 250 auf den A321. Die Zahl der Flugzeuge ohne Triebwerke (aufgrund von Liefermangel) sank bis Quartalsende auf 32. CEO Guillaume Faury sprach von einer Sprintphase und einem Fokus auf die Stabilität der Lieferkette. Das Ziel von monatlich 75 Flugzeugen der A320-Familie in 2027 bekräftigte er ebenso wie die Eckpunkte bei Großraumflugzeugen. Für den A350 bleibt die Zielrate von 12 pro Monat im Jahr 2028 gültig, beim A330 sind es fünf in 2029. Faury betonte, die Anlieferung von Triebwerken entspanne sich, bleibe aber angespannt. Die Hersteller hätten die noch fehlenden Aggregate für die Jahresziele zugesagt.

Mit Leonardo und Thales hat Airbus eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet, die Satelliten- und Serviceaktivitäten bis 2027 in einem europäischen Raumfahrtunternehmen zu bündeln. CFO Thomas Toepfer erwartet mittelfristig Synergien im mittleren dreistelligen Millionenbereich pro Jahr und eine Minderheitsbeteiligung von 35 % für Airbus. Die Abspaltung der betroffenen Einheiten bringt branchenübliche, nicht unerhebliche Trennungskosten mit sich, die 2025 noch nicht durchschlagen. Faury sieht darin einen Beitrag zu europäischer Autonomie im Weltraum.

Divisionen mit Rückenwind

Airbus Helicopters steigerte die Erlöse um rund 16 % auf 5,7 Mrd. EUR und erzielte ein bereinigtes EBIT von 495 Mio. EUR, Defense and Space wuchs auf 8,9 Mrd. EUR Umsatz und 420 Mio. EUR bereinigtes EBIT. Beim Thema Eurofighter verwies Airbus auf die Bestellung Deutschlands über 20 Maschinen, deren Aufnahme in den Auftragseingang noch aussteht, sowie auf eine gestiegene Exportdynamik.


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Die Nettofinanzposition betrug zum Quartalsende 7,0 Mrd. EUR, die Liquidität lag bei rund 30 Mrd. EUR. Moody’s stufte Airbus im September auf A1 mit stabilem Ausblick hoch. Zur Absicherung des Dollar-Exposures ergänzte Airbus das Forwards-Portfolio erstmals um Null-Kosten-Collars in begrenztem Umfang von 2,1 Mrd. USD. Der gesamte USD-Hedge beläuft sich auf 80,7 Mrd. USD zu einem durchschnittlichen Kurs von 1,21. Die R&D-Ausgaben sanken auf 2,1 Mrd. EUR und dürften im Gesamtjahr leicht unter 2024 liegen. Toepfer führte dies nicht auf Kürzungen mit dem Rasenmäher zurück, sondern auf Priorisierung im Rahmen des internen Effizienzprogramms.

Was das Management im Q&A präzisierte

Der zentrale Hebel für die Zielerreichung 2025 ist das Volumen im vierten Quartal. Faury stellte klar, dass die außergewöhnliche Q4-Lastigkeit ein operatives Risiko bleibt, auch wenn die Triebwerkslieferanten die benötigten Stückzahlen zugesichert haben. Beim Thema Zölle bat Toepfer, die Q4-Belastung nicht zu annualisieren. Ein großer Teil der Materialströme sei vor dem 1. September in die USA geflossen und werde erst bei Auslieferung erfolgswirksam, was den Schwerpunkt im Schlussquartal erkläre.

Zum Produktportfolio bemerkte der CFO, dass der geringere Mixeffekt im Jahresverlauf vor allem an einer höheren A220-Quote lag, während die starke Marge im dritten Quartal aus Kostendisziplin bei den allgemeinen Ausgaben und dem Bereich F&E resultierte. Beim A350 bremsten fehlende Sitze und Kabinenkomponenten den Takt. Auf die Frage nach dem A220-500 bekräftigte Faury das Marktinteresse. Wörtlich: "Der A220-500 ist keine Frage des Ob, sondern des Wann.“ Zu den Flugzeugen, die noch auf passende Triebwerke warten, nannte Faury das Ziel, bis Jahresende auf null zu kommen.

Airbus setzt für 2025 bewusst auf Kontinuität. Der Flaschenhals liegt nicht mehr im breiten Zulieferernetz, sondern in einzelnen Engpassfeldern wie Triebwerken und Kabine. Gelingt die Auslieferungswelle im vierten Quartal, dürfte die Ertragsqualität die konservative Jahresguidance stützen.

Mehrere Analystenhäuser reagierten positiv auf die Zahlen von Airbus. Die UBS erhöhte das Kursziel von 220 auf 240 EUR und bestätigte die Einstufung mit Buy. Analyst Ian Douglas-Pennant sprach von einer Stärke in allen Geschäftsbereichen und erwartet, dass sich der Margenausblick für 2025 als konservativ erweisen dürfte. Auch Jefferies blieb bei Buy und hob das Kursziel von 225 auf 235 EUR an. Analystin Chloe Lemarie lobte die konsequenten Selbsthilfemaßnahmen und rechnet mit einer möglichen Anhebung des Ausblicks, sollte Airbus im Schlussquartal die geplanten Auslieferungen erreichen; ihre Ergebnis-Schätzung für 2025 erhöhte sie um 4 %. RBC bekräftigte Outperform mit einem Kursziel von 220 EUR und verwies auf ein über den Erwartungen liegendes bereinigtes EBIT sowie den bestätigten Jahresausblick. Etwas verhaltener äußerte sich die Citigroup, die ihr Kursziel von 183 auf 207 EUR anhob, aber bei Neutral blieb. Analyst Charles Armitage erhöhte vor allem seine mittelfristigen Prognosen, insbesondere für die Sparten Airbus Helicopters und Defence & Space.

Fazit: Airbus hat abgeliefert und muss jetzt einen Schlussspurt hinlegen. Es wartet noch viel Arbeit auf Airbus in de kommenden Wochen bis Silvester. Die Chancen stehen gut, dass man die Jahresziele übererfüllen kann. Bewertungstechnisch bekomme ich bei einem KGV von 26 für das kommende Jahr so langsam Bauchschmerzen. Die Airbus-Aktie scheint mir weitgehend ausgereizt zu sein.

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Jahr 2024 2025e* 2026e*
Umsatz in Mrd. EUR 69,23 76,21 83,60
Ergebnis je Aktie in EUR 5,05 6,72 7,90
KGV 41 31 26
Dividende je Aktie in EUR 2,00 2,20 3,20
Dividendenrendite 0,96% 1,06% 1,54%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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