Ölpreisverfall: Segen für die Weltwirtschaft oder Vorbote eines schwächeren globalen Wachstums?
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Wien (BoerseGo.de) - Die seit Juli um rund 40 Prozent gefallenen Rohölpreise dürften sich nicht nur positiv auf die Weltkonjunktur auswirken. So könnten dadurch auch Investitionen in neue Energieprojekte kräftig sinken, ebenso Steuereinnahmen aus der Ölindustrie in etlichen Ländern. Staatliche Ausgaben in den Ölförderländern müssen dann vermutlich früher oder später drastisch zurückgefahren werden. Die auf vielerlei Weise über den Globus schwappenden „Petrodollars“ werden deutlich spärlicher fließen und in ihrem Kampf gegen das „Gespenst der Deflation“ kommt auf die Notenbanken nun ein weiterer disinflationärer Faktor hinzu, wie Angelika Millendorfer, Leiterin des Teams Emerging Markets Aktien bei Raiffeisen Capital Management im aktuellen Kapitalmarktbericht zu den globalen Emerging Markets schreibt.
Kurzum, die positiven Auswirkungen des Ölpreisverfalls bestünden zweifellos; sie würden durch zahlreiche Negativwirkungen aber auch erheblich kompensiert. Positiv sei aber, dass der Ölpreisrückgang höchstwahrscheinlich vor allem auf ein gestiegenes Angebot und weniger auf eine zu geringe Nachfrage zurückzuführen sei, heißt es weiter. „Er scheint also – zumindest aus heutiger Sicht – kein Vorbote einer beschleunigten globalen Konjunkturabschwächung zu sein. Bedenklich stimmen dennoch Ausmaß und Tempo des Verfalls, denn sie sind durch die zu starke Angebotsseite allein kaum zu erklären. Genaueren Aufschluss werden aber erst die kommenden Monate geben“, so Millendorfer.
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