Kommentar
08:03 Uhr, 22.11.2011

Ölfund sorgt für Kursphantasie

Der spanische Energiekonzern Repsol hat in Argentinien ein Ölschieferfeld mit riesigem Potenzial entdeckt // Im Vergleich zum Direktinvestment bietet eine Aktienanleihe mehr Schutz.

Solche Nachrichten lassen Anlegerherzen höher schlagen: Der Ölkonzern Repsol hat in Argentinien das bislang größte Ölfeld entdeckt. Es soll ein Volumen von fast einer Mrd. Barrel haben. Der international tätige Konzern mit Sitz in Madrid machte das Schiefer-Ölfeld im Vaca-Muerta-Becken aus. Nach ersten Einschätzungen des Konzerns befinden sich unter den förderbaren Ressourcen von circa 927 Mio. Barrel geschätzt 740 Mio. Barrel Öl. Möglicherweise ist das Vorkommen sogar noch größer: Repsol hat bislang erst 428 Mio. Quadratkilometer erforscht. Im Vaca-Muerta-Becken („Tote-Kuh“) besitzt Repsol Schürfrechte für 12.000 Quadratkilometer des insgesamt 30.000 Quadratkilometer großen Gebiets.

Der Fund bedeutet für Argentinien eine glatte Verdopplung der Ölvorräte. Dadurch könnte das Land sogar zum Ölexporteur werden – bislang importiert Argentinien noch Erdöl, um den Energiebedarf zu decken: Im vergangenen Jahr führte Argentinien Öl im Wert von 4,44 Mrd. US-Dollar ein. In den lateinamerikanischen Ländern steigt der Energiebedarf durch das dynamische Wirtschaftswachstum stetig an, während die Ölförderung auf dem südamerikanischen Kontinent zurückgeht.

Auch Repsol bringt das neue Schiefer-Ölfeld entscheidend voran, kann der Konzern dadurch seine nutzbaren Ölfeldvorräte doch um etwa die Hälfte steigern. Die Gesellschaft war bereits in den vergangenen Jahren in Südamerika erfolgreich und konnte einige große Funde in Brasilien und Venezuela melden. Der nun größte Fund der Konzerngeschichte wurde von der Tochter YPF gemacht, an der Repsol in Argentinien zu 57,4 Prozent beteiligt ist. Die Gewinnung des schwarzen Goldes aus Schieferfeldern ist zwar aufwändig, lohnt aber je nach den geologischen Gegebenheiten bei Weltmarktpreisen zwischen 40 und 50 US-Dollar je Barrel.

Langfristig eröffnen sich für die Repsol-Aktie damit hervorragende Perspektiven. Auch die operative Entwicklung stimmt: In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres erwirtschaftete der Konzern trotz der Probleme in Libyen einen höheren Gewinn. Der Nettogewinn belief sich auf 1,9 Mrd. Euro, nach 1,79 Mrd. Euro im Vorjahr. Auf bereinigter Basis lag das Ergebnis bei 1,83 Mrd. Euro, verglichen mit 1,75 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten 2010. In Libyen hat Repsol die Förderung inzwischen wieder aufgenommen.

Ein gutes Stück risikoärmer als der Dividendentitel selbst ist eine Aktienanleihe (ISIN CH0137242498) auf Repsol von EFG Financial Products. Das Papier ist mit einem Basispreis von 20,00 Euro ausgestattet, der am Ende der Laufzeit – am 31. August kommenden Jahres – ins Spiel kommt. Schließt die Aktie an diesem Tag oberhalb des Basispreises, wird die Aktienanleihe zum Nennbetrag von 1.000 Euro getilgt. Hinzu kommt der Kupon von 14,3 Prozent p.a. Unter Berücksichtigung des aktuellen Briefkurses und der bereits aufgelaufenen Stückzinsen von 26,61 Euro je Anleihe können Anleger mit dem Papier eine maximale Rendite von 11,2 Prozent bzw. 14,1 Prozent p.a. erzielen. Die Stückzinsen werden beim Kauf der Anleihe fällig, um die Ansprüche des Anleihe-Verkäufers abzugelten.

Schließt der Aktienkurs am Fälligkeitstag auf oder unter dem Basispreis von 20 Euro, ist statt der Tilgung zum Nennbetrag die Lieferung von 50 Repsol-Papieren je Aktienanleihe vorgesehen. Der Kupon von 14,3 Prozent p.a. wird aber auch dann ausgezahlt. Verluste erleiden Anleger mit der Anleihe nur, wenn der Kupon nicht ausreicht, um die negative Basiswert-Performance auszugleichen. Insgesamt hat das Papier ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.

Fazit: Damit die Aktienanleihe auf Repsol YPF die Maximalrendite von 11,2 Prozent bzw. 14,1 Prozent p.a. abwirft, darf die Aktie bis zum Laufzeitende um gut 8 Prozent fallen. Notiert der Titel am Ende bei 20 Euro oder darunter, werden Aktien entsprechend dem Bezugsverhältnis geliefert. Der Kupon von 14,3 Prozent kommt auf jeden Fall zur Ausschüttung.

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