Öl-Markt - Jetzt Heizöl kaufen?
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Erwähnte Instrumente
- Brent Crude ÖlKursstand: 107,09 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- WTI ÖlKursstand: 100,44 $/Barrel (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Als Hausbesitzer fragt man sich in diesen Tagen: Heiz-Öl kaufen? Denn im Zuge eines festen EUR/USD und eines in den letzten Tagen wieder nachgebenden Ölpreises notiert der Heiz-Öl-Preis für den deutschen Verbraucher am Jahrestief. 3.000 Liter Heizöl werden im Schnitt bei ca. 67,- Euro netto pro 100l gehandelt. Vergleicht man diesen Preis mit dem Durchschnitt der letzten beiden Jahre ein durchaus günstiges Niveau. Je nachdem, ob der Euro in den nächsten Tagen durch die Decke geht und der Ölpreis noch ein wenig weiter fällt, könnte so jedoch der Heizöl-Preis noch deutlich sinken. Ein steigender Euro – auch ausgelöst durch eine Kapitalflucht aus der Ukraine und Russland – ist charttechnisch durchaus machbar. Ebenso sind weiterhin schwächelnde Rohöl-Märkte entsprechend den jüngsten schwächeren Konjunkturdaten aus den USA und China möglich. Das Risiko eines deutlich ansteigenden Heizöl-Preises ist auch mit der aktuellen Entspannung in der Ukraine-Krise etwas weggenommen. Doch keiner weiß eigentlich so richtig, was Putin will und welche Überraschungen noch bis zur Präsidentschaftswahl am 25. Mai in der Ukraine lauern.
Werfen wir daher einen Blick auf die verschieden Öl-Charts, um einmal zu betrachten, welche Szenarien möglich sind.
Tageskerzen - Brent Crude Öl (Indikative Kurse)
Ein Sägezahnmarkt im Brent Oil. Nach einem Fehlausbruch über die Widerstands-Zone bei ca. 108,50/109$ ist der Ölpreis in der Nordsee-Ölsorte Brent wieder auf dem Rückzug. Gestern eine leichte Stabilisierung, aber noch keine klare Tendenz für eine Trendwende. Vorerst dürfte die Schwäche anhalten. Ein Fall unter 106$ sollte zu einem Test der jüngsten Tiefs führen.
Tageskerzen – WTI Oil (Indikative Kurse)
In den letzten Tagen eine Stabilisierung – mehr aber noch nicht. Positiv über ca. 103$ - negativ unter dem aktuellen Wochentief mit Ziel 98/97$.
Wochenkerzen - US-Heizöl (Indikative Kurse)
Ein langfristiges symmetrisches Dreieck im Kursverlauf wurde im März nach unten verlassen. Es erfolgte mustergültig ein Pullback sowie nachfolgend in der letzten Woche deutlich nachgebende Kurse. Der Preis für die US-Rohölsorte WTI notiert damit wieder an einem Unterstützungs-Niveau. Jedes neue Tief wäre grundsätzlich ein Verkaufssignal und deutlich nachgebende Kurse sind möglich, auch ein Test des Jahrestiefs 2013 darf eingeplant werden. Alternativ zum Dreieck kann aber auch eine Range seit November 2013 konstruiert werden. Innerhalb dieser Range würde sich ein positives Bild allerdings erst über ca. 3,02$ per Weekly-Close ergeben.
Tageskerzen – Gas Oil (Indikative Kurse)
„Gasöl“ ist der Grundstoff für Heizöl und Diesel. Gasöl wird an den Rohstoffmärkten an der Nymex und in London gehandelt – als Future-Kontrakte Dollar/Tonne. Der Kursverlauf des Gas Oil zeigt einen Abwärtstrend-Kanal. In den letzten Tagen fiel der Preis wieder deutlicher und rutschte unter eine Unterstützungs-Zone bei ca. 908$. Solange der Kurs die 910$ nicht zurückerobert, besteht damit eher die Aussicht auf einen Test der jüngsten Tiefs bzw. der Unterstützungs-Zone im Bereich 885$. Ein Fall auch unter ca. 874$ würde als Kursziel 850$ aktivieren.
Fazit:
Das negative Szenario eines fallenden Rohölpreises im Brent und WTI darf favorisiert werden. Die jüngste Aufwärtsbewegung wurde wieder zunichte gemacht. Ein eher negativer Faktor. Neue Verkaufssignale würden somit auch eine gute Aussagekraft erhalten. Eine klare Trendwende zeigt sich zudem noch nicht. Für den deutschen Heizöl-Käufer bietet es sich damit an, noch ein wenig mit einem Kauf zu warten, um die Öltanks zu bevorraten.
Achten Sie hier aber auch auf die Entwicklung des EUR/USD. Ein deutlich ansteigender Euro-Kurs ist aus Sicht der EZB nicht erwünscht – interessant daher auch heute die EZB-Sitzung und deren weitere Zins- und Geldpolitik. Auch eine weitere Entspannung in der Ukraine und Russland könnte zu einem deutlichen Stopp der Kapitalströme aus diesem Raum sorgen – der EUR/USD damit wieder abschwächen.
Letztlich kann festgehalten werden: Derjenige, dessen Heiz-Öltanks noch gut gefüllt sind und der noch abwarten kann, sollte die aktuelle Entwicklung aufmerksam beobachten. Wenn allerdings der Heizöl-Tank aktuell leer läuft und nach dem milden Winter 2013/2014 so langsam aber sich aufgefüllt werden muss, so kann das gegenwärtig in Relation zu den Vorjahren günstige Preisniveau natürlich genutzt werden, um zumindest einen ordentlichen Vorrat zu schaffen.
Viel Erfolg - Ihr Stefan Salomon
Chartanalyst GodmodeTrader.de
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