Öl büßt seine Schockwirkung für die Märkte ein
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- EURO STOXX 50Kursstand: 3.067,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Rotterdam (GodmodeTrader.de) - Das Thema Öl verliert allmählich seine Kraft zu schockieren. „Die Finanzmärkte haben die damit verbundenen Risiken besser eingepreist und die positiven Wirkungen niedrigerer Ölpreise werden im Lauf der Zeit in den Vordergrund treten“, meint Lukas Daalder. Der Chief Investment Officer der Fondsgesellschaft Robeco Investment Solutions erwartet, dass sich die Verbindung zwischen dem Ölpreis und den Aktienkursen auflöst. Einen erneuten Ölpreisrückgang auf 25 US-Dollar pro Barrel hält der Robeco-Experte für unwahrscheinlich.
„Die Verbindung zwischen dem Ölpreis und den Aktienkursen dürfte aufgeweicht werden, weil sich die Märkte mittlerweile der damit verbundenen Risiken stärker bewusst sind“, erklärt Lukas Daalder. Er geht zudem davon aus, dass eine größere Marktdynamik bedeutet, dass der Markt seinen Tiefstand schon hinter sich hat, auch wenn es sehr schwierig ist, genaue Prognosen aufzustellen. „Öl war vom ersten Tag dieses Jahres an das beherrschende Thema an den Finanzmärkten und steht hinter den drastischen Kursverlusten von Aktien und Unternehmensanleihen, aber auch hinter der Erholung seit Mitte Februar”, sagt Daalder. Es gebe eine klare Korrelation zwischen den im Tagesverlauf erreichten S&P 500-Indexwerten und den Preisen für die Ölsorte West Texas Intermediate. Dasselbe gelte für den Stoxx 50 und die Preise für die Ölsorte Brent.
Als Faustregel gilt: Ein Ölpreisrückgang oder -anstieg um einen US-Dollar geht mit Aktienkursverlusten oder -gewinnen von etwa einem Prozent einher. Da sich die Ölpreise seit Jahresbeginn in einer Bandbreite von 15 US-Dollar bewegen, sind auch die Aktienkurse in einem Korridor von 15 Prozent gestiegen oder gefallen. „Wenn man aber aus der Vergangenheit irgendwelche Schlüsse ziehen darf, dann wird die Verbindung ‚ein Dollar – ein Prozent’ in Zukunft sicher schwächer werden”, so Daalder.
Dem Robeco-Experten zufolge haben sich die Märkte inzwischen an niedrige und schwankende Ölpreise gewöhnt und verlieren allmählich das Interesse daran. „Wir sagen nicht, dass Öl nicht mehr wichtig wäre. Wir stellen aber die Frage in den Raum, ob der Öl-Trade – unabhängig von der zukünftigen Entwicklung von Öl – auch in Zukunft einen so dominierenden Einfluss haben wird”, sagt Daalder.
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