Fundamentale Nachricht
12:30 Uhr, 25.10.2016

Ökonomische und politische Ereignisse lösen Schwankungen aus

Die bedeutendsten Bewegungen gab es nach Meinung von GAM-Fondsmanager Anthony Lawler im Rohstoffsektor.

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London (GodmodeTrader.de) - Notenbankentscheidungen und die Veröffentlichung makroökonomischer Daten verstärkten im September die Schwankungen an den Finanzmärkten: Der MSCI World als wichtigste Benchmark für die Entwicklung des globalen Aktienmarktes legte um 0,6 Prozent zu und verzeichnete damit im dritten Quartal ein Plus von fünf Prozent. Dagegen gab das Anleihe-Barometer Barclays US Aggregate Bond Index im September um 0,1 Prozent nach, sodass für das dritte Quartal nur ein Plus von 0,5 Prozent übrig blieb, wie Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM, in seinem aktuellen monatlichen Kommentar zu Absolut-Return-Strategien schreibt.

„Das gesamtwirtschaftliche Umfeld war nicht besonders freundlich, aber auch nicht wirklich schlecht“, kommentiert der Experte. „Risikoreiche Anlageformen erhielten im September und auch im dritten Quartal weiter durchaus Unterstützung. Die bedeutendsten Bewegungen gab es im Rohstoffsektor. Gerüchte über eine Verständigung des Erdölkartells OPEC auf niedrigere Ölfördermengen gaben diesen Titeln Auftrieb. Die Anleihe- und Aktienmärkte beendeten den Monat ungefähr da, wo sie gestartet waren, nachdem es in der Monatsmitte zu erheblichen Bewegungen gekommen war. Die Zinsen waren kräftig gestiegen, dann aber gegen Ende des Monats wieder zurückgefallen.“

Die Serie positiver Monatsergebnisse der Hedgefonds habe sich im September fortgesetzt. Der HFRX Global Hedge Fund Index sei um 0,6 Prozent gestiegen und habe damit sein Plus für das dritte Quartal auf 2,2 Prozent ausgebaut. Unter den verschiedenen Strategien hätten Aktien im September die Nase vorngehabt. Der HFRX Equity Hedge Index habe ein Plus von 1,5 Prozent verzeichnet – durch die günstigen Bedingungen an den Aktienmärkten und die begrenzte Volatilität hätten sich gute Möglichkeiten geboten, die von den Fonds genutzt worden seien. Bei den übrigen Strategien seien die Ergebnisse etwas verhaltener gewesen. Die mit Abstand beste Performance habe der HFRX Event Driven Index gezeigt, der den seit Jahresbeginn erzielten Zuwachs auf 7,2 Prozent ausbauen konnte, heißt es weiter.

Bei den Makro-Strategien habe der HFRX Macro/CTA Index auf US-Dollarbasis im Berichtsmonat um 0,1 Prozent und im dritten Quartal um 0,8 Prozent nachgegeben. „Der September zeigte sich als Mikrokosmos des dritten Quartals, gekennzeichnet von einer etwas richtungslosen Volatilität, die zu gedämpften Ergebnissen führte – Discretionary- und Systematic-Strategien neutralisierten sich gegenseitig“, analysiert Lawler. Die Discretionary-Fonds hätten angesichts der vielen Notenbanktermine im September vor größeren direktionalen Risiken zurückgescheut. Stattdessen hätten sie sich darauf konzentriert, mit stärker am Relative Value orientierten Strategien kleinere Zuwächse zu generieren. „Allerdings erwiesen sich eher richtungsbezogene Positionen alles in allem als vorteilhaft“, so Lawler. „Dabei leisteten insbesondere Allokationen in Schwellenländern positive Beiträge.“

Für die Trend-Strategien sei der September dagegen ein schwieriger Monat gewesen, da eine Reihe von Trends, auf die viele Fonds gesetzt hätten, als Reaktion auf Mitteilungen von Notenbanken die Richtung gewechselt hätten, so Lawler weiter. Aktien, Edelmetalle und Anleihen verbuchten am Monatsanfang zunächst Zuwächse, doch in der Monatsmitte drehte der Trend. „Grund dafür war Enttäuschung über die EZB“, erläutert der Experte. „Später ging es erneut aufwärts, nachdem die US-Notenbank die Zinsen unverändert gelassen hatte. Daraus resultieren Zuwächse bei Long-Positionen in Anleihen und Aktienindizes, während Fonds, deren Positionierung angepasst worden war, das Nachsehen hatten. Kurzum: Maßnahmen und Ankündigungen von Notenbanken spielten im September eine ganz erhebliche Rolle.“

Die Equity-Hedge-Strategien hätten im Berichtsmonat erneut Zuwächse verbuchen können und an ihre solide Performance seit Jahresbeginn angeknüpft. Im Event-Driven-Segment sei es im September zwar vergleichsweise ruhig zugegangen, doch das Quartal habe für die Strategie trotzdem mit sehr gutem Ergebnis geendet. Lawler resümiert: „Die Outperformance der Event-Driven-Strategien dauerte an. Investments in ausfallgefährdeten Anleihen und Special-Situation-Aktien waren insgesamt lohnend.“

Die Höhe der Risiken und der Grad der Überzeugung der Fondsmanager von ihren Positionen seien im Hedgefonds-Universum derzeit breit gestreut. „Bei Aktien fassen die Fondsmanager in einzelnen Bereichen zunehmend Vertrauen in ihre Positionen, und die Bereitschaft zum Ausbau des Engagements nimmt zu“, erklärt Lawler. Anders sei das Bild bei den Makro-Fonds. Sie zögen es weiter vor, nur geringe Risiken einzugehen und von Mikro-Verwerfungen zu profitieren.

Für die nahe Zukunft prognostiziert der Fondsmanager eine Seitwärtsbewegung: „Die Märkte werden in nächster Zeit vermutlich auf der Stelle treten, wobei makroökonomische und politische Ereignisse zeitweise stärkere Schwankungen auslösen könnten. Angesichts der relativ hohen Bewertungen werden wir tendenziell weiter auf Strategien setzen, die in ihren Risiken investiert bleiben können, wie etwa Systematic-Fonds.“ Wichtig sei aber auch die Wahrung von Liquidität, um Gelegenheiten nutzen zu können, sobald sich diese in einzelnen Bereichen eröffneten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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