Kommentar
15:31 Uhr, 02.02.2015

Obama will $280 Mrd von Google, Apple & Co

US-Präsident Obama holt im Kampf gegen die Steuervermeidung großer Konzerne zum großen Schlag aus. Er hat es auf die Auslandsvermögen der US-Firmen abgesehen und will so auf einen Schlag 280 Mrd US-Dollar einnehmen.

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Große Konzerne sind erfinderisch, wenn es darum geht Steuern zu sparen. Es gehört für sie zum Alltag, weltweit nach Steuervorteilen zu suchen. Unternehmen wie Google, Apple & Co sparen Abgaben, in dem sie ihren Firmensitz in steuerfreundliche Länder wie Irland verlagern. US-Präsident Obama hat der Steuerflucht jetzt den Kampf angesagt. Wie aus dem neuen Haushaltsentwurf hervorgeht, will er US-Konzerne im kommenden Jahr 2016 für die bislang unversteuerten Auslandsgewinne zur Kasse bitten. Konkret soll eine einmalige Steuer in Höhe von 14 Prozent auf ausländische Vermögen erhoben werden - zahlbar sofort. Dieses wird mittlerweile auf rund zwei Billionen Dollar geschätzt. Die Steuer brächte dem Fiskus damit auf einen Schlag 280 Milliarden US-Dollar ein. Zudem sollen Gewinne im Ausland künftig mit 19 Prozent besteuert werden und zwar unabhängig davon, ob sie in die USA zurückgeführt werden oder nicht.

Das Geld ist für Investitionen in die Infrastruktur vorgesehen. Ein großer Teil soll die Verluste beim Highway Trust Fund ausgleichen, der die Autobahnen der USA verwaltet. Der Rest soll in neue Projekte fließen. Insgesamt plant Obama Investitionen in die Infrastruktur des Landes in Höhe von 478 Milliarden US-Dollar. Dafür sind zusätzliche Einnahmen unverzichtbar.

Die Pläne von Obama dürften im Parlament jedoch auf Widerstand stoßen. Der demokratische Präsident braucht für seinen Etatentwurf die Zustimmung des US-Kongresses, der von den Republikanern kontrolliert wird. Es gilt als unwahrscheinlich, dass sie die Pläne abnicken.

In der EU ist das Problem der Steuervermeidung nicht weniger groß. Einige Länder stehen unter Verdacht, multinationalen Unternehmen Steuervorteile zu gewähren. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte deshalb im Dezember alle 28 Mitgliedsstaaten aufgefordert, Informationen über ihre Steuerentscheide zu liefern. Auslöser waren Steuerabsprachen in Luxemburg zum Vorteil internationaler Konzerne. Insgesamt muss man aber sagen, dass die Pläne der EU im Kampf gegen die Steuervermeidung der Konzerne noch nicht sehr weit gediehen sind.

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9 Kommentare

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  • Chronos
    Chronos

    ​@balkansahel: Würde mich mal interessieren, welche Bank da Deinerseits empfohlen wird.


    Der Deutsche verschwendet mehr Energie mit der Steuer, als mit seinem Sexualleben.

    Im Gegensatz zur Volksmeinung geht es nicht darum den Staat zu betrügen, es geht vielmehr darum den Aufwand klein zu halten. Nicht nur ich meine, das seit Basel II der Aufwand den Nutzen übersteigt.

    Ja klar, ich kann mir Kleinbeträge wieder zurückholen meist via Steuerberater, das es ein System ist das sich selber frisst, sei mal ein anderes Thema. Es ist generell verwunderlich das kleinere EU-Staaten sich hier so schwer tun? (zB CZ). Die Geldbewegungen dürften aber mittel (Sommer 2015) bis langfrisitig aus dem Euro auslaufen.


    @student: Ok, die Yankees finanzieren Ihren Wohlstand wie andere Großstaaten über Investitionen im Militär. Aber realer nicht virtueller Krieg, kommt doch mal bitte etwas weg von den Verschwörungstheorien. Euch zu lesen, macht bad mood. Wenn er das im eigenen Land macht, dann um gut dazustehen und seinen geplanten Ausstieg noch aufzuhüpschen. Ansonsten interessiert innerhalb der US Staaten sich niemand für das was außerhalb läuft. Hier ist eine ziemliche Ignoranz am Werk.

    Als Sozialist ist er für mich nur gespielt, das Thema Krieg ist mittlerweile auch dort unbeliebt.

    Siehe Meldung von heute mit der Ukraine. Oder die Versöhnungsklagen von Ex-Jugoslavien.

    Serbien und Kroatien vom Völkermord freigesprochen, wer wird da nicht zynischer Sarkast?

    Natürlich kommt der religiöse Ablass zu einem Zeitpunkt, an dem sich nichts mehr ändern lässt und es eigentlich auch niemand mehr interessiert.

    Man kann nur hoffen, das die EU clever genug ist, sich nicht so ein Eulen-Ei (wie Polen) mit Kiev in´s Nato-Nest legen zu lassen.

    13:09 Uhr, 03.02.2015
  • Löwe30
    Löwe30

    ​Obama ist halt ein typischer Sozialist und daher auch in Deutschland bei dem Medien und in der Politik so beliebt. Und wie jeder "ordentliche" Sozialist, handelt er nach der Devise: Wettbewerb ist schlecht, höhere Steuern sind gut, Enteignung von Unternehmen (Steuern auf Vermögen von Unternehmen sind nun mal gleichbedeutend mit Teil-Enteignung) und mehr Geld für den Staatsapparat, um die Macht der (sozialistischen) Regierung zu erweitern. Kriege führen ist halt teuer, da reichen die bisherigen Steuereinnahmen nicht mehr für den Straßenbau in eigenen Land.

    Und wie balkansahel richtig feststellt, "allgemeines MENSCHENRECHT auf FREIZUEGIGKEIT, ALLGEMEINE HANDLUNGSFREIHEIT, gewerbefreiheit pp" wird von Obama nicht geachtet, was eben auch typisch für Sozialisten ist.

    Ich fürchte, es wird nicht lange dauern, und in der EUDSSR werden gleichen Forderungen laut. Die Linken scharren ja schon mächtig mit den Hufen. Schließlich geht des EU-Sozialisten ja auch inzwischen das Geld fremder Leute aus. Bei solchen Ideologen nützen auch die negativen Folgen, die der französische Sozialist Hollande machen musst nichts.

    11:47 Uhr, 03.02.2015
    1 Antwort anzeigen
  • student
    student

    ​Wenn die Infrastruktur in den USA nicht 50 jahre lang vernachlässigt worden wäre, müssten VW und BMW nicht noch selbst Straßen bauen, um nicht von der Außenwelt abgeschnitten zu werden. :-)))

    Für die veröffentlichten US-Zahlen braucht man hingegen keine Realwirtschaft. Sondern nur ein paar Statistiker, die nur die "richtigen" Daten erheben oder aufpolieren müssen.

    11:30 Uhr, 03.02.2015
  • 1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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