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16:18 Uhr, 04.05.2015

Kein neuer Schub für Apple durch die Apple Watch

Die Apple Watch dürfte keine revolutionäre Wirkung haben und dem Konzern daher keinen entscheidenden Schub bringen.

Erwähnte Instrumente

  • Apple Inc.
    ISIN: US0378331005Kopiert
    Kursstand: 130,10 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Investoren können sich von der Apple Watch keinen entscheidenden Schub für Apple erhoffen. Das ist die Einschätzung von Mark Hawtin, Fondsmanager das GAM Star Technology. "Wer erwartet, die Apple Watch werde an die Erfolge des iPhone anknüpfen, wird wohl enttäuscht. Die Uhr dürfte zwar zu einem Katalysator für das Segment der Smartwatches werden, doch die enge Einbindung in Apples Ökosystem dürfte verhindern, dass sie ähnlich revolutionäre Wirkung haben wird", erklärt er. Mit der Entscheidung, die Uhr an das iPhone zu binden, habe Apple auf eine große Menge potenzieller Kunden verzichtet. Zudem sei die Uhr kein Produkt für den Massenmarkt. Beim iPhone werde der hohe Preis dadurch aufgefangen, dass Kunden über Mobilfunkverträge günstig an das Gerät kommen können, bei der Uhr nicht. "Bei der Apple Watch unterscheidet sich das Geschäftsmodell – nur wer den hohen Preis zahlen kann und dazu bereits ein iPhone besitzt, kommt als Kunde in Frage", so Hawtin.

Noch immer hängt alles am iPhone

Der anhaltende Höhenflug Apples sei zu einem großen Teil auf den Erfolg des iPhones zurückzuführen, das für 70 Prozent der Umsätze und beinahe 80 Prozent der Gewinne verantwortlich sei. "Apples Geschäftsmodell hängt im Prinzip noch immer an einem einzigen Produkt, das zurzeit phänomenal erfolgreich ist. Alle anderen Produktkategorien sind nicht wirklich ausschlaggebend, und das dürfte bei der Apple Watch nicht anders sein", sagt der Fondsmanager. Es sei zudem fraglich, wie lange sich die Erfolgsgeschichte des iPhones fortsetzen wird. Der Grund für das erwartete Umsatzwachstum von 25 Prozent im Geschäftsjahr 2014/15 sei der Verkaufsstart der neuen Generation mit größeren Bildschirmen, die vor allem in China und den Schwellenländern sehr erfolgreich sei. Wenn dieser Effekt abklinge, sei wieder mit mittleren einstelligen Wachstumsraten zu rechnen. "Zudem lehrt die Geschichte, von Nokia bis hin zu Apples eigenen Mac-Computern, dass die Margen im Konsumelektronikbereich mit der Zeit sinken. Es gibt bislang kein Gegenbeispiel. Vielleicht wird das iPhone die Ausnahme sein, aber diese Wette möchte ich als Investor nicht eingehen, wenn es Unternehmen mit viel attraktiverem Wachstumspotenzial gibt", sagt Mark Hawtin.

Technologiezulieferer profitieren unabhängig von aktuellen Moden

Der Fondsmanager setzt stattdessen auf Technologiezulieferer, die von den aktuellen Trends hinter mobilen Geräten wie der Apple Watch profitieren. "Die Apple Watch wirft die Frage auf, was wir uns als Konsumenten von tragbaren Geräten eigentlich erhoffen. Entscheidend ist das Tracking, die Aufzeichnung von Gesundheits- und Fitnessdaten", erläutert er. Gerade in diesem Bereich habe die Apple Watch, die nicht wasserdicht sei und nur über eine Akkulaufzeit von bis zu 18 Stunden verfüge, entscheidende Schwächen im Vergleich zu einfacheren Geräten wie Fitnessarmbändern. Chiphersteller wie InvenSense, ARM und Ambarella machten Tracking, mobile Rechenleistung sowie Videofunktionen erst möglich. Sie seien unabhängig von den Produkten, die beim Endverbraucher gerade im Kurs stünden. "Aus Sicht langfristig orientierter Anleger ist das Geschäft mit Wearables und Smartphones zu sehr von Moden abhängig, um als Investmentthema in Frage zu kommen", schließt Hawtin.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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