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09:09 Uhr, 06.04.2016

Nur eine Minderheit hält den Brexit für wahrscheinlich

Lediglich 27 Prozent der Anleger halten einer Studie von NN Investment Partners zufolge einen Brexit für wahrscheinlich.

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  • EURO STOXX 50
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    Kursstand: 2.888,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Amsterdam (GodmodeTrader.de) - Laut der jüngsten von NN Investment Partners durchgeführte Risk Rotation Index Umfrage hält die Mehrheit der Anlegerschaft einen Ausstieg Großbritanniens aus der EU nach dem Referendum im Juni für unwahrscheinlich. Nur eine Minderheit (27 Prozent) ist nach wie vor von einem Ausstieg Großbritanniens überzeugt. Im Juli 2015 lag ihr Anteil bei 20 Prozent, wie NN Investment Partners in einer Pressemeldung mitteilt.

Mit 5,3 Prozent sei die Risikoneigung bei Investoren insgesamt weiterhin positiv. 28,7 Prozent hätten angegeben, ihr Risikoappetit sei in den vergangenen sechs Monaten gestiegen. Im vierten Quartal 2015 habe dieser Wert noch 28,8 Prozent betragen. Demgegenüber hätten 23,4 Prozent der Anleger angegeben, ihr Risikoappetit sei in den vergangenen sechs Monaten gefallen. Im vierten Quartal 2015 sei das nur bei 15,4 Prozent der Fall gewesen. Das könnte an der Ungewissheit im Hinblick auf das Verbleiben Großbritanniens in der EU liegen, jedenfalls werde ein möglicher Brexit als das größte Risiko für Investmentportfolios genannt. Ein Drittel der Anleger (33 Prozent) bezeichne dieses Risiko als „erheblich“. Jeder Neunte (elf Prozent) sehe einen möglichen Brexit sogar als „sehr erhebliche“ Bedrohung. Doch trotz eines möglichen Ausstiegs Großbritanniens aus der EU schienen Investoren kein Interesse daran zu haben, ihr Portfolio anzupassen: Nur 14 Prozent der Anleger hätten angegeben, Maßnahmen zum Schutz ihrer Portfolios gegen die Brexit-Gefahr ergriffen zu haben, während vier Fünftel (80 Prozent) angabegemäß an ihren bestehenden Positionen festhielten, heißt es weiter.

„Die Anlegerschaft scheint in puncto Brexit zwischen Gefühl und Verstand zu schwanken. Einerseits scheint sich die Anleger mental auf den EU-Austritt Großbritanniens einzustellen, doch offenbar richten nur wenige ihre Portfolios entsprechend aus. Es wird zwar gemeinhin davon ausgegangen, dass ein Brexit negative Folgen haben wird, doch wie schwerwiegend diese im Einzelnen sein werden und wer genau betroffen sein wird, ist unmöglich vorauszusagen. Den Umfragen sind kaum Hinweise zu entnehmen, wie die Abstimmung tatsächlich ausfallen wird. Eines ist jedoch sicher: Je näher der 23. Juni rückt, desto stärker werden Unsicherheit, Unentschlossenheit und sogar Gleichgültigkeit die Gemüter der Investoren bestimmen“, so Patrick Moonen, Principal Strategist bei NN Investment Partners.

Im Hinblick auf das Gesamtrisiko und entsprechend der etwas stärker risikoaversen Haltung der Anleger seien defensive Aktientitel weiterhin beliebt, allen voran Healthcare (53 Prozent), Technologie (47 Prozent) und Basiskonsumgüter (39 Prozent). Geografisch hielten die meisten Investoren weiterhin die USA für die Region mit dem günstigsten Risiko-Rendite-Verhältnis: 82 Prozent der Befragten sähen hier die interessantesten Investmentchancen, 28 Prozent hielten die USA sogar für das attraktivste Anlageziel überhaupt. Auf dem zweiten Platz folgten die Emerging Markets, die 73 Prozent der Nennungen auf sich vereinten. 70 Prozent der Befragten hätten die Eurozone als ihre bevorzugte Investmentregion genannt, die damit auf dem dritten Platz gelandet sei.

„Zwar richten Investoren ihre Portfolios nicht unbedingt auf einen bevorstehenden Brexit aus, doch scheinen die Märkte die weitere Entwicklung jetzt vorsichtiger zu beurteilen. Es besteht eine starke Präferenz für defensive Sektoren. Die gegenwärtige Abneigung gegenüber Rohstoffen steht im Widerspruch zur Anlegerpräferenz für Aktien aus den Emerging Markets. Wir meinen, dass diese defensive Haltung sich vor allem dadurch bemerkbar macht, dass die USA als die attraktivste Investmentregion gelten“, so Moonen weiter.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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