Analyse
16:00 Uhr, 15.09.2023

NOVARTIS – Aktionäre ebnen den Weg für die Abspaltung von Sandoz!

Die Aktionäre des Schweizer Pharma-Riesen hatten heute über die Abspaltung von Sandoz zu beschließen. Wenig überraschend fand der Spin-off die notwendige Mehrheit und kann nun wie geplant umgesetzt werden.

Erwähnte Instrumente

  • Novartis AG
    ISIN: CH0012005267Kopiert
    Kursstand: 92,300 Fr (SIX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Novartis AG - WKN: 904278 - ISIN: CH0012005267 - Kurs: 92,300 Fr (SIX)

Auf der außerordentlichen Generalversammlung in Basel fand der Beschlussvorschlag mit 99,7 Prozent eine überwältigende Mehrheit. Die Novartis-Aktionäre scheinen von der Strategie, das Generika- und Biosimilar-Geschäft als eigenständiges Unternehmen an die Börse zu bringen, überzeugt zu sein.

Hier in Kürze nochmals die wichtigsten Fakten zum Sandoz-Spin-off, der bereits im August 2022 erstmals angekündigt wurde. Die Abspaltung soll am oder um den 4. Oktober erfolgen, also in ca. 3 Wochen. Novartis-Aktionäre erhalten für jeweils fünf Novartis-Aktien eine Sandoz-Aktie. Die Sandoz-Aktien werden dann an der SIX Swiss Exchange notiert werden. In den USA soll ein ADR-Programm aufgelegt werden. Im Gegensatz zu den Aktien des Mutterkonzerns wird die Notierung von Sandoz jedoch nicht im Schweizer Leitindex SMI erfolgen, sondern im Swiss Leader Index SLI. Damit gehören die Anteilsscheine auch automatisch dem SMI Mid an, in welchem die 30 Firmen gelistet sind, die direkt hinter den SMI-Werten rangieren.

Strategie klingt schlüssig

Damit kann Novartis seine eingeschlagene Strategie fortsetzen, sich zu einem fokussierten Pharmaunternehmen zu entwickeln. So wurde 2018 bereits die Sparte für Augenheilkunde Alcon abgespalten. Das bei Sandoz angesiedelte Geschäft mit den preislich günstigen Generika passte nicht mehr zu den ambitionierten Margenzielen von Novartis. Langfristig strebt der Pharmakonzern eine operative Kerngewinnmarge von über 40 Prozent an. Im vergangenen Geschäftsjahr lag diese bei 33 Prozent.

Mit diesen Margen kann Sandoz nicht ganz mithalten. Da mit den margenschwächeren Generika derzeit noch rund 80 Prozent des Umsatzes gemacht werden, dürfte die operative Kerngewinnmarge des Börsenneulings in diesem Jahr zwischen 18 und 19 Prozent liegen. Da der Anteil der Biosimilars aber weiter steigen soll und außerdem auf neue Produkte gesetzt wird, hat sich das Sandoz-Management eine Steigerung der Marge bis 2028 auf 24 bis 26 Prozent zum Ziel gesetzt.

Fazit: Wie nicht anders zu erwarten war, haben die Novartis-Anteilseigner heute den Weg frei gemacht für den Spin-off von Sandoz. Damit wird der Schweizer Kurszettel ab Oktober um einen weiteren interessanten Pharma-Titel bereichert. Wer bereits von Anfang an dabei sein möchte, kann dies durch ein Investment in Novartis-Aktien realisieren. Das Papier notiert zwar in der Nähe des Allzeithochs ist aber fundamental gesehen immer noch attraktiv bewertet.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. CHF
50,55 54,35 56,52
Ergebnis je Aktie in CHF
6,12 6,93 7,65
KGV 15 13 12
Dividende je Aktie in CHF
3,50 3,53 3,70
Dividendenrendite 3,79 % 3,82 % 4,01 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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