„Notenbank-Akzente dürften sich ändern"
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die Weltwirtschaft dürfte 2014 kaum über einen Zuwachs von drei Prozent herauskommen. Dank der erwarteten Aufhellung in einigen Emerging Markets könnte 2015 die Dynamik zwar etwas zulegen. Die alten Wachstumsraten von über vier Prozent sind aber unverändert nicht in Sicht, wie Christian Heger, Chief Investment Officer bei HSBC Global Asset Management (Deutschland), in einem aktuellen Marktkommentar mit Blick auf die Wirtschaftslage in den USA, der Eurozone und den Emerging Markets schreibt.
Für größere Inflationsschübe reiche dieser Nachfrageimpuls auch 2015 nicht aus. Ein Ende des generellen Niedrigzinsumfelds sei daher ebenfalls nicht in Sicht. Die Akzente dürften sich jedoch verschieben. Während in Großbritannien und den USA erste zaghafte Zinserhöhungen bevorstünden, blieben die Europäische Zentralbank (EZB) und die japanische Notenbank auf dem Gaspedal. Zudem dürften in einigen Emerging Markets weitere Zinssenkungen folgen, heißt es weiter.
Laut Heger zeichne sich daher strategisch zwar auch im zweiten Halbjahr keine grundsätzliche Änderung der Anlagepolitik ab, taktisch orientierte Anleger sollten das Risiko jedoch etwas zurückfahren: „Das Goldilock-Szenario stützt risikotragende Anlagen, Aktien und Zusatzrendite bietende Zinsanlagen bleiben attraktiv.“ Allerdings könnte das Bild kurzfristig getrübt werden, so Heger.
„Die anhaltende Aufwärtsbewegung und das blinde Vertrauen in die Notenbanken haben viele Anleger allzu sorglos gemacht. Niedrige Volatilitäten bei geringen Umsätzen und kaum noch warnende Stimmen sprechen eine eindeutige Sprache. Gleichzeitig befindet sich die Bewertung an zahlreichen Aktienmärkten mittlerweile deutlich über den historischen Durchschnitten. Ein früher als erwarteter Zinsschritt der US-Notenbank und/oder eine mögliche Zuspitzung der geopolitischen Risiken im Irak oder in der Ukraine könnten daher unvermittelt dieses einträchtige Bild trüben“, so Heger.
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