Normalisierung in der Krise: Nicht zu früh freuen!
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Das stellt auch Deutschland unter Beweis. Das Konsumklima ist bereits tief gefallen (Grafik 2) und für Mai werden schon jetzt neue Negativrekorde erwartet. Die Verbraucherstimmung wird sich nicht sprunghaft aufhellen. Das bedeutet auch, dass nicht im gleichen Ausmaß wie noch im Februar wieder konsumiert wird.
Im besten Fall wird das Stimmungstief im Mai erreicht und steigt von dort wieder an. Selbst im besten Fall reicht das aber nicht, um die Wirtschaft auf ihr Vorkrisenniveau zu hieven. Vielmehr ist etwas ganz anderes zu befürchten. So wie sich die Städte aktuell wieder beleben muss man fast schon zwingend von einer zweiten Infektionswelle ausgehen.
Wie das praktisch aussehen könnte, hat die SARS-Epidemie vor gut 15 Jahren gezeigt (Grafik 3). Eine zweite Welle führt zwangsläufig dazu, dass die Wirtschaft wieder herunterfährt. Der Schaden wäre enorm, vor allem für die Arbeitsplätze.
Man sollte sich nicht zu früh über die Normalisierung freuen. Auch ohne eine zweite Welle wird es ein langer und steiniger Weg. Mit einer zweiten Welle werden sich Langfristschäden nicht vermeiden lassen. Anleger sollten sich mental auf diese zweite Welle vorbereiten. Dabei ist es wichtig, vor allem einen Punkt nicht zu vergessen: die Wirtschaft ist nicht die Börse.
Das sehen wir auch aktuell. Bei allem Optimismus sind die Kursniveaus vollkommen von der Realität losgelöst. Eine zweite Infektionswelle muss für Anleger daher nicht gleich bedeuten, dass der Markt wieder um 30 % fällt. Was für die breite Wirtschaft schrecklich wäre, muss für die Börse nicht den Untergang bedeuten.
Clemens Schmale
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So wie sich die Dinge im Moment entwickeln, ist noch längst nicht sicher, dass eine zweite Corona-Welle automatisch einen weiteren Lockdown nach sich zieht.
Man beachte dazu etwa die Kritik unabhängiger Experten an den Zahlen des Robert-Koch-Instituts...
Ich akzeptiere, dass sich die weitaus größte Katastrophe unterhalb der Börsennotiz abspielt.
Dennoch sind die großen Indizes Dax, Dow, S&P500, Nasdaq100 derzeit stärker überbewertet als vor Corona und vor dem Crash.
Im Nasdaq produziert die Bärenmarktrally bald ein neues ATH, darf man die Rally des übersteigerten Wahnsinns dann noch als Bärenmarktrally bezeichnen?
Die Börsengeschichte wird für diese Rally einen Namen finden müssen - er sollte das Wort "Schwachsinn" und "Anlagenotstand" sowie ein Synonym für Zynismus enthalten.
Hallo Herr Schmale,
Sie schreiben: "Was für die breite Wirtschaft schrecklich wäre, muss für die Börse nicht den Untergang bedeuten."
Ist es nicht so, dass es ohne Wirtschaft auch keine Börse mehr braucht, etwas überzeichnet gesagt?! :-)