Nobelpreisträger ist begeistert und sagt: Kaufen!
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Man mag es kaum glauben, aber Griechenland löst gerade Begeisterungswellen aus. Vor kurzem äußerte sich PIMCO positiv zu griechischen Anleihen. Robert Shiller fokussiert seine Begeisterung eher auf griechische Aktien. Nach den letzten Wochen überrascht diese Einschätzung ein wenig. Beide glauben aber gute Argumente für ihren Standpunkt zu haben.
PIMCO geht davon aus, dass Investoren die Wahrscheinlichkeit für einen Austritt Griechenlands aus dem Euro überschätzen. Dadurch sind die Renditen für griechische Anleihen zuletzt massiv gestiegen. Anleihen mit Laufzeiten bis 5 Jahre rentieren zwischen 13 und 16%. Zehnjährige Anleihen stehen bei gut 10%. Damit haben sich die Renditen innerhalb kurzer Zeit vervielfacht. PIMCO sieht darin eine Überreaktion. Persönlich würde ich dennoch nicht bei griechischen Anleihen blind zugreifen. Der Markt mag zwar gerade überreagieren, allerdings darf man auch nicht vergessen, dass das Land bankrott ist. Eigentlich sind die Renditen noch immer nicht adäquat. Einige Ausnahmen gibt es. Dazu gehören langlaufende Anleihen und einen ans Bruttoinlandsprodukt gekoppelten Warrant.
Viel interessanter als Anleihen sind vermutlich Aktien. Geht Griechenland auch offiziell in den Bankrott, dann ist das in Anleihen investierte Geld weg. Bei Unternehmen gibt es zumindest noch einen gewissen Wert, der dahinter steht. Wie dieser aussieht, zeigt Grafik 1. Dort sind die Unternehmen aufgelistet, die sich im Athex 20 ETF befinden. Der ETF läuft zwar auf den Athex 20, hat aber keine 20 Werte. Nichtsdestotrotz reicht die Anzahl an Unternehmen, um die wichtigsten Branchen abzudecken.
Die Umsatz und Gewinnzahlen sind die aktuellsten, d.h. die Jahreszahlen 2014 auf Basis der zuletzt verfügbaren Unternehmenszahlen. Der Umsatz läuft mehr oder minder rund. In den vergangenen Jahren ist er je nach Unternehmen deutlich zurückgegangen. 2014 zeigte bisher eine Stabilisierung mit nur mehr leichten Umsatzeinbußen im Bereich von 3 bis 10%. 2015 hätte ein Turnaroundjahr werden können. Ob es das noch gelingt hängt von der neuen Regierung und der Einigung mit der Troika ab.
Blickt man auf den Gesamtmarkt (Grafik 2), dann steht einem Gesamtumsatz von ca. 41 Mrd. eine Marktkapitalisierung von 23 Mrd. gegenüber. Das Kurs/Umsatz Verhältnis liegt damit bei ca. 0,58 (Grafik 3). Der Gesamtmarkt schreibt Gewinne. 400 Mio. sind nicht übermäßig viel, aber immerhin, unterm Strich werden Gewinne erwirtschaftet. So, wie sich die Kurse aktuell verhalten, könnte man meinen, es würden Millliardenverluste angehäuft. Dem ist nicht so. Trotzdem hat der Markt ein sehr hohes KGV. 60 ist kein Schnäppchen. In Ausnahmesituationen wie der aktuellen sind solche Bewertungen jedoch nicht vollkommen absurd.
Besser als das KGV eignet sich sicherlich das Kurs/Umsatz und Kurs/Buchwert Verhältnis. Beide Kennzahlen sehen attraktiv aus. Das Kurs/Buchwert Verhältnis ist mit 0,59 sehr niedrig. Das gibt ein gewisses Sicherheitspolster für Investoren.
Diese Kennzahlen dürften es sein, die Robert Shiller begeistern. Sinngemäß meint er, dass er so niedrige Bewertungen noch nie gesehen hätte - zumindest in den USA nicht. Als Ökonom hat er über 100 Jahre US Aktienmarkt sehr genau analysiert. Es will also schon etwas heißen, wenn er solche Bewertungen noch nie gesehen hat (es dürfte sich dabei allerdings um eine Übertreibung handeln...).
Der griechische Markt wird so langsam wieder richtig attraktiv. Unternehmen wird es immer geben, vor allem Firmen wie Energieversorger, Benzinverkäufer und Telekom. Als Anleger muss man einen langen Atem haben. Wer einen Zeithorizont von einem Jahr hat, der ist mit griechischen Aktien nicht gut beraten. Kurzfristig kann es auch trotz der heftigen Verluste noch weiter bergab gehen. In den kommenden Wochen sollte sich dann aber ein Boden finden lassen. Wer diesen erwischt, der kann wirklich zufrieden sein.
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Ich würde vermuten, dass es Shiller und PIMCO mit ihren Griechenland-Prognosen in erster Linie um PR geht. Es sorgt natürlich für jede Menge mediales Aufsehen, in Sachen Griechenland jetzt "mutig" zu sein.
In Wahrheit sind die Risiken überhaupt noch nicht abzuschätzen. Und nach aller Erfahrung hat man in solchen Fällen immer (!) sehr viel mehr Zeit als man denkt.
Ein weiterer Risikofaktor bei griechischen Aktien ist auch die Tatsache, dass bei einem Euro-Austritt (ob nun wahrscheinlich oder nicht...) die Unternehmen einen signifikanten Teil ihrer Umsätze bzw. Gewinne wohl in neuen Drachmen (also in Griechenland) generieren würden. Und wenn die neue Drachme dann, wie von vielen erwartet, stark abwertet, sinken auch die Gewinne der Unternehmen in EUR bzw. USD entsprechend.
Dennoch könnte sich eine Investition langfristig sehr lohnen, zumal ich einen Euro-Austritt für wenig wahrscheinlich halte...
Es dürfte 2-3 Jahre her sein. Zu diesem Zeitpunkt erschien nur Public Power wirklich kaufenswert, als antizyklisches Invest mit Substanz + Dividende. Substanz ging übrigens ziemlich runter, schlimmer als bei uns eine DB
Problem ist nur, das ist Euro zu Euro.
Viele griechische Banken sind in den umliegenden Ländern aktiv, davon ist keine einzige auch nur einen Blick wert.
Es sollte in Griechenland noch viel schlimmer kommen, in diesem Sommer.
Griechenland hätte nie in die EU gedurft, und schon vor Jahren ware ein Rauswurf sinnvoll gewesen. Und sicher für beide Seiten günstiger.
Geldpolitik ist eine politisch neutral position (sollte so sein) hier reiben sich aber zwei Supports politisch auf. Draghi wird von den USA (GMS) supported, was spricht also dagegen das Putin
Tsipras ein wenig sponsort?
Für die Griechen steht doch schon fest, das Deutschland die Zeche zahlen soll.
Es wird ja sogar mittlerweile öffentlich geschrieben, was vor 3-4 Jahren nur unter
vorgehaltener Hand weitergetragen wurde. Die Griechen in den Staaten tragen ihren Teil dazu bei.
Der richtungsweisende Weg des Geldes ist doch raus aus €&$, was will man also damit ?
Substanz bietet auch Gazprom in Rubel.
Wer zahlt schafft an, das bekommt RUS besser hin, als eine EU.
Sollen sich die Griechen mit den Türken auf eine Seite schlagen. BRIC go ahead.
Jeder wird letztlich froh sein, die Griechen los zu sein und Kultur, Wein, Weib und Gesang dann halt rein und nur im Urlaub zu geniessen.
hmmmm ... als us-amerikaner kommt er aus dem us-dollarraum in den €-raum ... er müßte seine käufe europäischer aktien gegen ein weiter fallendes euro-dollar pair abhedgen.