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20:57 Uhr, 18.04.2012

Niedrige Erdgaspreise beflügeln Chemie-, Stahl- und Baumaschinenbranchen

Denver (BoerseGo.de) - Der derzeit niedrige Erdgaspreis kommt vorrangig Unternehmen aus dem Energie- und Industriesektor zugute, insbesondere Chemieunternehmen, Stahlproduzenten sowie den Herstellern von industriellen Maschinen und Anlagen. Zu dieser Einschätzung kommen die Analysten Geoff Jay und Ken Spruell des amerikanischen Asset Managers Janus Capital.

„Ein wesentlicher Faktor für die deutliche Preisreduzierung beim Erdgas ist die Entwicklung neuer Fördertechniken“, sagt Geoff Jay, Energie-Experte bei Janus. So könne heute durch die moderne Technik Schiefergas um einiges kosteneffizienter abgebaut werden als zuvor. Während Erdgas vor rund einem Jahr noch mehr als vier US-Dollar pro Millionen Btu (British thermal unit) kostete und 2008 zeitweise gar bei mehr als 13 US-Dollar lag, notiert es aktuell lediglich etwas über zwei US-Dollar.

Kurzfristig, so der Energie-Experte, blieben die Gaspreise auch weiterhin günstig. Unter anderem deswegen, weil die Produktionsmengen hoch seien und dieser Energieträger nur schwer zu speichern sei. Langfristig könnte der Preis jedoch aufgrund einer steigenden Nachfrage aus dem Industriesektor wieder steigen.

„Die niedrigen Gaspreise wirken sich insbesondere für Unternehmen positiv aus, die ein sehr energieintensives Geschäft betreiben. Etwa solche, bei denen Erdgas im Produktionsprozess eine wichtige Rolle spielt. Das betrifft Chemiekonzerne, Stahlproduzenten oder auch Düngemittelhersteller“, ergänzt Jays Kollege Ken Spruell, Experte für Industriewerte bei Janus. „Je geringer die Energiekosten der Unternehmen, desto größer ist deren Gewinn“, bringt er es auf den Punkt. Weiterhin profitierten Unternehmen aus der Versorgerkette der Entwicklung, Förderung und Produktion des Erdgases, so beispielsweise der weltgrößte Baumaschinenhersteller Caterpillar, der unter anderem Maschinen zur Erschließung und Förderung von Erdgas herstellt.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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