Kommentar
10:45 Uhr, 31.08.2017

Es hilft kein Jammern: Besser wird es nicht mehr!

Global und auch daheim war die Stimmung schon einmal besser. Dabei erleben wir gerade die besten Zeiten einer ganzen Generation.

Es gibt Länder, die haben noch einen weiten Weg vor sich, bis sie von den besten Zeiten einer Generation sprechen können. Eine ganze Reihe von diesen Ländern befindet sich in der Eurozone. In Spanien liegt die Arbeitslosenrate noch immer bei 17 %. Bis sie das Vorkrisenniveau erreicht, braucht es wohl fünf weitere Jahre mit hohem Wachstum. Danach braucht es vermutlich noch einmal mehrere Jahre, bis neue Rekorde erreicht werden.

In Italien sieht es nicht besser aus. Hier dauert es vermutlich noch mindestens 10 Jahre, bis man von Arbeitskräftemangel sprechen muss. Ob man in Griechenland jemals wieder davon sprechen wird, sei dahingestellt. Bei derzeitigem Tempo braucht es mindestens noch 15 Jahre.

International ist nicht alles rosig. In Deutschland hingegen ist die Lage geradezu sensationell. Die Arbeitslosenrate ist so niedrig wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr. Grafik 1 zeigt die Entwicklung. Die Werte vor der Wiedervereinigung zeigen die Arbeitslosenrate in Westdeutschland.

Diese lange Historie zeigt, dass es der deutschen Wirtschaft recht gut geht. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig und die Beschäftigung auf Rekordniveau. Die Historie zeigt aber auch, dass es schon einmal besser war. In den 60er Jahren lag die Arbeitslosenrate einmal bei weniger als einem Prozent. Danach ging es bergab – und zwar richtig lange. Fast 40 Jahre dauerte es, bis Deutschland nachhaltig die Trendwende schaffte.

Das zeigt, dass eine Verschlechterung der Lage, bedingt durch strukturelle Probleme, sehr beharrlich sein kann. Die Ungeduld ist groß, wenn eine Krise mehr als fünf Jahre dauert. In der Realität muss man aber damit rechnen, dass sie Jahrzehnte anhalten kann. Selbst bei hohem Reformtempo muss man zumindest mit einem verlorenen Jahrzehnt rechnen.

Deutschland ist nicht das einzige Land, welches die besten Zeiten einer Generation feiern kann. Großbritannien kann das auch. Hier sank die Arbeitslosigkeit auf den niedrigsten Stand seit 1975. Das alles geschieht im Schatten des Brexit. Großbritannien boomt zwar nicht mehr, aber die Dynamik ist ausreichend, um nahezu für Vollbeschäftigung zu sorgen.

Das darf man ruhig feiern. Ausruhen sollte man sich jedoch nicht. Arbeit ist wichtig. Wer keine Arbeit und kein Einkommen hat, kann auch seinen Lebensstandard nicht verbessern. Überhaupt ausreichend Arbeit für alle zu haben, ist ein wichtiger Schritt. Es ist aber nicht der einzige.

Mindestens ebenso wichtig ist es, dass die Menschen von der Arbeit auch leben können und sich die Lage tatsächlich verbessert. Das ist in Großbritannien derzeit nur bedingt der Fall. Die Löhne wollen einfach nicht steigen. Wegen der Abwertung des Pfunds und der damit einhergehenden Inflation sinken die Realeinkommen. Trotz Aufschwungs verbessert sich die Lage unterm Strich nicht. Für viele verschlechtert sie sich sogar. Das muss man erst einmal schaffen.

Wie dem auch sei, die Lage ist nicht schlecht. Ein bisschen feiern darf man. Ob man allerdings wirklich von der besten Lage einer Generation sprechen kann, muss jeder selbst entscheiden.

Clemens Schmale

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37 Kommentare

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    Wissen

    last but not least und dann ein tolles Wochenende zum nachdenken.

    Warum dürfen Sie und die Masse darüber NICHTS wissen, nun 5%-10% Geld/Fiat entnahmen/ Abbuchungen/Auszahlungen

    Withdraw

    in EINER BANK genügen um das ganze FIAT-System kollabieren zu lassen. Das fractional banking system der ungedeckten Schulden (Euro 1%/ USA 10%) kann dies nicht verkraften. Die Bank auf der Sie IHR Geld angezahlt haben, hat es nicht mehr!!!!

    Sie hat es ungedeckt verliehen.

    Spekuliert damit an Börsen. ES IST NICHT MEHR DA!

    IHR GELD gehört ihnen zwar, doch sie sind nicht Besitzer! Damit haben sie keine Kontrolle über IHR GELD!

    .

    July 28, 2017 / 4:08 PM / a month ago

    EU explores account freezes to prevent runs at failing banks

    https://www.reuters.com/article/us-eu-banks-deposi...

    14:57 Uhr, 01.09.2017
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    Was ist die Lösung in der Mitte auf all dies darunter?

    January 19, 2017 | Justin Connell

    10088

    Is Atomic Cross-Blockchain Interoperability the Future of Finance?

    https://news.bitcoin.com/atomic-cross-blockchain-i...

    .

    14:12 Uhr, 01.09.2017
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    14:10 Uhr, 01.09.2017
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    ich geb ihn noch mehr, sie alle hier sind ganz weit weg von der Zukunft

    https://twitter.com/mepham

    ...

    14:08 Uhr, 01.09.2017
  • Wissen
    Wissen

    sfer with cryptos!

    Hier bekommen sie nicht im Mainstream.. WIRD IHNEN VERSCHWIEGEN

    Der Machmann redet

    John McAfee on BITCOIN 2017

    111.707 Aufrufe

    .

    13:45 Uhr, 01.09.2017
  • Wissen
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    sie lesen die falschen Nachrichten

    12:46 Uhr, 01.09.2017
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    bargeldloses zahlen!!!! via Smartphone NFC (mach ich täglich.. )

    .

    12:40 Uhr, 01.09.2017
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    Wissen

    Blockchain und Dezentralität verstehen oder Augen zu machen!!!

    Die Finanzdienstleister, ja auch Banken, haben es kapiert

    .

    12:38 Uhr, 01.09.2017
  • Wissen
    Wissen

    und Sorry wenn ich das behaupte, die Masse hier, hat doch gar keine Ahnung vom Geldsystem! Sie zocken!!!!!!!!!!!

    Fragen sie mal Herrn Schmale, Ex-Banker, der kann es ihnen erklären!

    Schneeball, Konsum durch Schulden, Entwertung des Geldes, noch mehr Schulden, weitere Entwertung des Geldes, damit die Schulden tragbar bleiben.

    Usw. unendlich viel Geld damit die Schulden nicht bezahlt werden müssen.

    12:33 Uhr, 01.09.2017
  • lussien
    lussien

    Ich argumentiere es mal mit einem godmode-trader-Artikel, nämlich mit diesem:
    http://www.godmode-trader.de/artikel/so-arm-sind-d...

    Laut dieser Statisik geht es uns viel dreckiger als Griechen, Slowenen, Iren, Spaniern, Portugiesen, Italienern usw. usf. Sie haben viel mehr auf dem Konto auch ohne arbeiten gehen zu müssen.

    Herr Schmale muss sich den 2. Job als Ober-Propagandist bei dem GEZ-zwangsfinanzierten Nanny-Fernkucken besorgen wenn er diesen noch nicht hat.

    Und: habt ihr mal die aktuelle M3-Geldmenge-Zahlen für die Eurozone gesehen?

    im Krisis-Jahr 2008 waren es noch 8,5 Billionen Euro, bald sind es 12 Billionen.

    Und das ist ein unbeirrbarer Indikator einer bevorstehenden Megakrise!

    Aber darüber habe ich kein Wort hier in den letzten 5 Jahren gelesen, weder von Herrn Schmale noch von den anderen.
    Die QE-Programm der EZB läuft im Dezember aus. Und was erwartet uns dann? 3 mal raten...

    02:45 Uhr, 01.09.2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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