Analyse
08:36 Uhr, 17.06.2014

Nicht alles was glänzt ist Gold

Goldbullen haben es nach wie vor nicht leicht. Das Edelmetall bewegt sich seit einem Jahr seitwärts. Das zehrt an den Nerven. Umso schöner, wenn einem Unternehmen begegnen, die extrem unterbewertet erscheinen.

Erwähnte Instrumente

  • Seabridge Gold Inc.
    ISIN: CA8119161054Kopiert
    Kursstand: 6,33 € (Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Seabridge Gold Inc. - WKN: 541875 - ISIN: CA8119161054 - Kurs: 6,33 € (Frankfurt)

Ein solches Unternehmen hat Andreas Hoose am Wochenende vorgestellt.
Der Artikel ist absolut lesenswert. Das vorgestellte Unternehmen lohnt einen Blick. Seabridge Gold ist ein Explorationsunternehmen, welches auf ziemlich hohen Goldvorkommen sitzt. Ganz nebenbei finden sich auch noch die eine oder andere Tonne Kupfer und Molybden, sowie viele Millionen Unzen Silber. Das Unternehmen wird aktuell mit 410 Mio. USD bewertet. Definitiv zu wenig für die Vorkommen die es hat. Das Goldvorkommen, welches das Unternehmen für seine Rechnungen annimmt, liegt bei 25,4 Mio. Unzen. Das sind momentan deutlich über 30 Mrd. USD. Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Und es gibt auch tatsächlich gerade bei Explorationsunternehmen immer wieder die Debatte, wie viel hinter den wahrscheinlichen Vorkommen steckt.

Bei Seabridge sind aktuell 11,4 Mio. Unzen Gold tatsächlich vorhanden. Der Rest wird vermutet und liegt nochmals deutlich über den 25,4 Mio. Unzen, die das Unternehmen für Rechnungen verwendet.

Wenn man wissen will wie viel das Unternehmen wirklich wert ist, muss man letztlich eine Cash Flow Rechnung machen. Seabridge erwartet Förderkosten zwischen 535 und 720 USD/Unze Gold. Das sind die Kosten, die das Unternehmen unter Berücksichtigung der Verwertung von Kupfer usw. annimmt.

Dem Unternehmen entstehen bis zur tatsächlichen Förderung noch geschätzte 6 Mrd. Dollar an Kosten, um eine Mine wirklich in Betrieb nehmen zu können. Das soll über ein Joint Venture oder andere Partnerschaften finanziert werden.

Geht man jetzt von 25,4 Mio. Unzen und einem Preis pro Unze von 1.200 USD aus, dann ist der Barwert der Gewinne über 50 Jahre (mit denen Seabridge rechnet) bei den minimalen Kosten von 535 bei 2,7 Mrd. USD. Sind die Kosten am Maximum, dann liegt der Wert des Unternehmens eher bei 300 Mio. USD.

Würde das Unternehmen nun nur über 11,4 Mio. Unzen Gold wirklich verfügen und sich keine weiteren Vorkommen mehr bestätigen, dann ist der Wert des Unternehmens negativ. Geht man von der maximal zu erwartenden Menge Gold auf (ca. 45 Mio. Unzen), dann liegt der Unternehmenswert zwischen 5 und 9 Mrd.

Die Spannbreite ist also wirklich sehr weit und hat viele Unsicherheiten. Der Goldpreis könnte auf 800 sinken oder auch die Zinsen stark steigen. Ich habe in meiner Diskontierung einen Zinssatz von 3 % angenommen. Nimmt man 6 % an, dann sollte der Goldpreis nicht wesentlich sinken bzw. müssen die Vorkommen über 25,4 Mio. Unzen liegen, damit sich die Unternehmung überhaupt lohnt.

Wo auch immer die Wahrheit liegt, ich finde das Unternehmen sehr spannend. Ich würde die Aktie nicht auf Biegen und Brechen ewig halten. Für ein mittelfristiges Investment kann die Aktie Sinn machen. Eine Verdopplung ist grundsätzlich denkbar. Im Sommer soll eine Genehmigung erteilt werden. Das kann zu einer ordentlichen Kursexplosion führen. Wenn der Kurs über die 200 Tageslinie steigt, kann man über eine kleine Position nachdenken.

Clemens Schmale

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3 Kommentare

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  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    http://i57.tinypic.com/o6wswy.png[/IMG]

    der rosa markierte Widerstand in dem Gold chart muss erst mal positiv aufgelöst werden. Danach siehts gar nicht au! siehe vorherige rosa Markierung.

    14:58 Uhr, 17.06.2014
  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    Hallo Herr Schmalel, Ihr Artikel ist wirklich gut! Was bei all der Berichterstattung von Explorern immer wieder dargestellt wird, sind die Vorkommen und die Bewertung. Keiner redet davon wieviel Explorer nie das Geld für die Produktion zusammen bekommen. Fakt ist, wenn der Goldpreis massiv steigt, explodieren die Explorer prozentual heftig. Da sind bei heutigen Kaufkursen von 0,45 ct schon mal Kurse von 1,20 drin siehe Kiska metal, oder minco gold mit 0,27 KK zu 1,6 bis 2 also ver 25-facher bzw versechsfacher. In Zeiten wo der Goldpreis steigt, kaufen die Leute alles ohne die Überlegungen von Ihnen anzustellen. seabridge ist das gleiche Schema. ja, verfünfachung von 5 auf 25 beim nächsten Goldhype, kein Problem. Das sind aber Positionen wo man nur wenig Geld reinstecken darf. 1000 € mehr nicht. Wer beim letzten Goldhype 2011 Geld da rein gesteckt hat, hat jetzt Wertverluste von 95-99 % in den Büchern. (hab da auch zwei solche Leichen mit solchen Mini-Positionen im Keller). mehr potential mit überschaubarem Risiko, aber bereits den Beweis angetreten, dass produziert wird und somit diesen Risikofaktor ausgeschlossen sind m.M nach unterbewertete Produzenten wie Iam Gold, die 2,70 kosten und auf 15 waren und die man zu 50% Buchwert bekommt. super Hebel bei geringem Verschuldungsgrad (ca 30% Fremkapital und vom chart her erste Ansätze dass ein Boden in dieser Nähe sein könnte) oder andere unterbewerte wie Goldcorp, die schnell wachsen, große Vorkommen haben, bereits fördern und mit wenig Fremdkapital (33)auskommen und sogar Dividende bezahlen.

    unabhängig davon muß Gold erst mal beweisen, dass es nach oben ausbricht. derzeit ist ausser einem Rücklauf an die 1280, der gerade abverkauft wird, noch nichts bullisches zu sehen. Wenn erst 1240, wichtiger 1226 fällt, gehts mit Gold und gehebelt mit Minen nochmal heftig bergab. chance ist da, aber Risiko derzeit, man o man. nach unten ist noch gut Spielraum... Also Money Management bei solchen Posis beachten.

    14:23 Uhr, 17.06.2014
  • Trival
    Trival

    Der Artikel zeigt einmal mehr wie Bauernfängerei funktioniert. Die Aktie ist kosequent auf dem Weg gen Süden und wird, wie schon so viele sog. Goldperlen vorher, im Nirwana verschwinden. Wer hier noch Geld investiert ist selbst Schuld.

    10:50 Uhr, 17.06.2014

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Über den Experten

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Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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