Next big thing bei Meta & wird AMD das neue Nvidia?
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In der aktuellen Ausgabe des Podcasts unseres Goldesels Michael Flender und Daniel von Investflow sprechen unsere beiden Experten über die Entwicklung des Konfliktes im Nahen Osten, denn die USA drohen dem Iran damit, militärisch in den Konflikt einzugreifen, sofern der Iran sich bei den Zugeständnissen in Sachen Atomprogramm nicht bewegt. Wir blicken in diesem Zusammenhang zudem auf den Rüstungssektor, der zuletzt kein weiteres Potential nach oben zu haben scheint.
Außerdem sprechen Michael und Daniel über das “Next big thing” bei Meta, denn Mark Zuckerberg möchte nun endlich WhatsApp monetarisieren. Zusätzlich wird AMD spannend, denn hier scheint man mit neuer Technologie zu Nvidia aufzuschließen.
Warum AMD nun wieder bessere Karten im Konkurrenzkampf mit Nvidia haben könnte, alles über die neuesten Entwicklungen bei Meta und die aktuelle Lage in Nahost, das und vieles mehr erfahrt ihr in der aktuellen Folge auf Apple Podcast, Spotify oder direkt bei Youtube.
Marktlage und geopolitische Einflüsse: Warum die Börse trotz Krisen robust bleibt
Zuallererst muss man sich die aktuelle Marktsituation vor Augen führen. Während auf der politischen Bühne weltweit Konflikte wie der Nahostkonflikt und die anhaltenden Spannungen rund um Russland und die Ukraine die Schlagzeilen dominieren, zeigen sich die Börsen erstaunlich gelassen. Trotz der dramatischen Nachrichten und der realen Auswirkungen vor Ort reagieren die Märkte momentan eher rational und entspannt.
Besonders bemerkenswert ist, dass der Fokus der Anleger mittlerweile weg von Russland und der Ukraine hin zum Nahostkonflikt gerückt ist. Die Eskalation dort begann bereits am Freitag vor der letzten Handelswoche, was zunächst zu einer gewissen Schwäche an den Märkten führte. Doch trotz der angespannten Lage und der Sorge vor weiteren Eskalationen, vor allem über das Wochenende, blieben größere Panikreaktionen aus.
Ein Grund dafür ist, dass sich die Situation trotz der ständigen Gefechte nicht zu einem Flächenbrand entwickelt hat. Ölpreise, die oft als Indikator für geopolitische Risiken gelten, haben sich nach einem anfänglichen Spike wieder beruhigt. Die Börse reagiert also eher auf das, was realistisch und nachhaltig zu erwarten ist, anstatt auf kurzfristige Schreckensszenarien. Das zeigt sich auch daran, dass die US-Börsen vergleichsweise entspannt bleiben, da der Konflikt geographisch weit entfernt liegt.
Ein weiterer spannender Aspekt ist die Rolle der USA im Nahostkonflikt. Es gibt erste Zeichen für mögliche militärische Eingriffe, insbesondere im Zusammenhang mit der Zerstörung von unterirdischen Atomanlagen. Die USA könnten hier mit ihrer speziellen Technologie eingreifen, um sogenannte bunkerbrechende Bomben einzusetzen. Die politische und militärische Lage bleibt also extrem volatil, doch die Börse scheint dies aktuell eingepreist zu haben und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.
Im Juni, insbesondere in der zweiten Monatshälfte, ist die Börse ohnehin traditionell weniger risikofreudig. Viele Anleger ziehen sich in eine abwartende Haltung zurück, bevor im Juli die Berichtssaison beginnt, die neue Impulse für die Märkte liefern kann. Die Unsicherheit durch die geopolitischen Spannungen verstärkt diese vorsichtige Stimmung zusätzlich.
Rüstungswerte trotz Konflikten nicht in Rallye-Modus
Interessanterweise haben die Rüstungsaktien, die man intuitiv als Profiteure eines eskalierenden Konflikts sehen könnte, bisher keine weitere große Rallye hingelegt. Aktien wie Rheinmetall sind sogar wieder unter wichtige technische Marken gefallen. Obwohl die Aussichten langfristig weiter gut sind – mit erwarteten Gewinnsteigerungen bis 2028 – scheint der Markt hier vorsichtig zu bleiben. Die Abhängigkeit von politischen Entscheidungen und der globalen Lage macht die Bewertung dieser Titel für viele Anleger komplex.
Tech-Sektor und Künstliche Intelligenz: Neue Impulse für die Börse
Während die geopolitischen Unsicherheiten die Märkte beeinflussen, zeigt der Technologiesektor gerade wieder beeindruckende Stärke. Besonders die Bereiche Künstliche Intelligenz (KI) und Chip-Hersteller gewinnen massiv an Bedeutung und treiben die Kurse an. Positive Nachrichten und Innovationen aus diesem Bereich sorgen für Optimismus und verleihen dem Markt Rückenwind.
Amazon zum Beispiel hat angekündigt, die Prime Days auf vier Tage auszudehnen. Solche Aktionen zeigen, wie auch etablierte Tech-Giganten aktiv daran arbeiten, ihre Umsätze und Marktpositionen zu stärken. Doch die wirklich spannenden Entwicklungen spielen sich bei Unternehmen wie Meta und AMD ab, die mit ihren Innovationen und strategischen Schritten das Potenzial haben, die Börsenlandschaft nachhaltig zu verändern.
Meta: Das nächste große Ding – Monetarisierung von WhatsApp und smarte Brillen
Meta, das Unternehmen hinter Facebook, Instagram und WhatsApp, hat in den letzten Jahren einige Höhen und Tiefen erlebt. Vom Börsen-Boom bis zum vorübergehenden Absturz galt Meta lange Zeit als „Boomer“ an der Börse. Doch jetzt scheint das Unternehmen mit neuem Schwung und klugen Strategien zurückzukehren – insbesondere durch die Monetarisierung von WhatsApp und neuen Hardware-Innovationen.
WhatsApp: Werbung auf neuem Terrain
WhatsApp wird von Milliarden Menschen weltweit genutzt, doch bislang war die Monetarisierung der Messenger-Plattform vergleichsweise begrenzt. Jetzt hat Mark Zuckerberg persönlich die Pläne vorgestellt, Werbung in WhatsApp einzuführen – allerdings ohne die Nutzererfahrung in den privaten Chats zu stören. Die Werbung wird vor allem im Bereich der Status-Updates erscheinen, ähnlich wie man es von Instagram Stories kennt.
Diese clevere Trennung verhindert den großen Aufschrei, den viele Nutzer befürchtet hatten, wenn Werbung direkt in den Chatverläufen auftauchen würde. Stattdessen wird die Werbung gezielt und datenbasiert ausgespielt, basierend auf den umfassenden Nutzerinformationen, die Meta aus Facebook und Instagram besitzt. Wer Katzenliebhaber ist, bekommt dann zum Beispiel passende Werbung für Katzenfutter oder Spielzeuge eingeblendet.
Diese Strategie könnte Meta einen erheblichen Wachstumsschub in den kommenden Jahren bringen, denn die Reichweite von WhatsApp ist gigantisch. Die Monetarisierung von WhatsApp ist für Meta nicht nur ein „nice to have“, sondern ein potenzieller Gamechanger, der das Unternehmen in der Werbebranche noch stärker positionieren kann.
KI-Integration und neue Hardware: Die smarte Brille von Meta
Neben der Monetarisierung von WhatsApp arbeitet Meta auch intensiv an neuen Hardware-Produkten. In der kommenden Woche wird voraussichtlich eine neue smarte Brille vorgestellt, diesmal in Kooperation mit Oakley – eine andere renommierte Brillenmarke als die bisherige Partnerschaft mit Ray-Ban. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Schritt für Meta, um unabhängiger von Apple zu werden und die eigene Hardwarekompetenz auszubauen.
Smarte Brillen sind ein heißes Thema, vor allem wenn sie mit KI-Funktionen ausgestattet sind. Meta versucht damit, sich im Bereich Augmented Reality (AR) und Künstliche Intelligenz zu positionieren – Bereiche, die in den nächsten Jahren exponentiell wachsen könnten. Die Herausforderung liegt dabei auch im Design: Die Brille muss nicht nur technisch überzeugen, sondern auch modisch und bequem sein, damit sie von der breiten Masse angenommen wird.
Meta hat in den letzten Jahren mehrfach bewiesen, dass sie Trends früh erkennen und große Summen investieren, um in Zukunftsmärkte vorzustoßen. Die Übernahme von Scale AI für 14,3 Milliarden US-Dollar (49 % Anteil) zeigt, wie ernst das Unternehmen das KI-Geschäft nimmt und wie stark es sich in diesem Bereich aufstellt. Während andere Tech-Giganten wie Apple noch hinterherhinken, entwickelt sich Meta zu einem der spannendsten KI-Player am Markt.
AMD: Steht die Aktie vor dem großen Nvidia-Moment?
Ein weiteres heiß diskutiertes Thema ist die Entwicklung der AMD-Aktie. Nach einer längeren Phase mit Herausforderungen, unter anderem durch hohe Zollgebühren und enttäuschende Nachrichten, zeigt die Aktie zuletzt wieder starke Bewegungen. Analysten wie Piper Sandler haben ihre Kursziele deutlich angehoben, und es gibt viele spannende Produktneuheiten, die AMD für die Zukunft positionieren.
Helios RCK: Die neue Servergeneration von AMD
Ein Highlight ist die Vorstellung des neuen Helios Rack, einer Art Serverschrank, der mit bis zu 72 leistungsstarken AMD-Chips bestückt werden kann. Dieses System soll 2026 auf den Markt kommen und verspricht eine enorme Rechenleistung bei gleichzeitig geringem Energieverbrauch und hoher Flexibilität.
Im Vergleich zu Nvidia, das eher geschlossene Systeme anbietet, setzt AMD auf offene Lösungen, die es Unternehmen erlaubt, ihre Systeme individuell anzupassen. Das macht AMD besonders für Kunden interessant, die maßgeschneiderte Lösungen suchen und nicht auf eine Einheitslösung angewiesen sein wollen.
Die Chips von AMD sind zudem günstiger in der Anschaffung und effizienter im Energieverbrauch, was in großen Rechenzentren ein entscheidender Vorteil ist. Partnerschaften mit Unternehmen wie Oracle, die für ihre KI-Workloads auf AMD setzen, unterstreichen die Attraktivität der Technologie.
Wachstumszahlen und Software-Lücken
Finanziell sieht die Zukunft für AMD ebenfalls vielversprechend aus. Die Gewinnprognosen für 2025 und 2026 zeigen eine beeindruckende Wachstumsdynamik mit einer Verdopplung der Gewinne innerhalb kurzer Zeit. Dennoch bleibt die Software ein Bereich, in dem AMD noch aufholen muss. Nvidia hat hier mit seiner Softwareintegration einen klaren Vorsprung, der für viele Kunden ein entscheidendes Kriterium ist.
Dennoch positioniert sich AMD als klare Nummer zwei im Markt für KI-Chips und Serverlösungen – eine Rolle, die durchaus attraktiv ist und viel Potenzial für weitere Kurssteigerungen bietet. Die technische Chartentwicklung unterstützt diese Einschätzung, denn die Aktie hat zuletzt wichtige Widerstände überwunden und könnte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Erholung sein.
Fazit: Chancen und Herausforderungen in einer dynamischen Marktphase
Die aktuelle Börsenphase ist geprägt von einer Mischung aus geopolitischer Unsicherheit und technologischer Dynamik. Während Konflikte in Nahost und anderswo für Schlagzeilen sorgen, beweisen die Märkte eine bemerkenswerte Resilienz und richten den Blick auf die Zukunft.
Meta zeigt mit der Monetarisierung von WhatsApp und der Entwicklung neuer Hardwareprodukte, dass das Unternehmen wieder zu den Innovationstreibern im Tech-Sektor gehört. Besonders im Bereich Künstliche Intelligenz und Augmented Reality ist Meta gut aufgestellt und könnte in den kommenden Jahren erhebliches Wachstum generieren.
AMD dagegen kämpft sich zurück auf die Bühne der großen Player im Chipmarkt. Mit neuen Produkten wie dem Helios Rack und starken Partnerschaften positioniert sich AMD als attraktive Alternative zu Nvidia – auch wenn es im Softwarebereich noch Aufholbedarf gibt. Die Wachstumsprognosen und die jüngsten Kursbewegungen lassen darauf schließen, dass hier ein „Nvidia-Moment“ durchaus möglich ist.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert (AMD).