Fundamentale Nachricht
11:37 Uhr, 23.09.2014

Neuorientierung im Finanzsektor

Die Anlagemöglichkeiten im Finanzsektor haben sich Robert Mumby, Fondsmanager des Jupiter Global Financials SICAV Fonds, zufolge grundlegend geändert.

London (BoerseGo.de) - Die alternde Weltbevölkerung, der Kredithunger der Schwellenländer und das für westliche Banken zunehmend komplexer werdende Regulierungsumfeld verändern die Anlagemöglichkeiten im Finanzsektor grundlegend, wie Robert Mumby, Fondsmanager des Jupiter Global Financials SICAV Fonds, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Es habe Zeiten gegeben, genauer gesagt vor der globalen Finanzkrise 2007/08, in denen westliche Banken die Art von Eigenkapitalrendite bieten konnten, die andere Unternehmen der Finanzbranche recht blass ausgesehen lassen habe. Das harte Durchgreifen der Regulierungsbehörden nach dem Beinahe-Zusammenbruch des Finanzsystems habe dazu geführt, dass sich diese Renditen seither rückläufig präsentierten. Die Banken müssten jetzt mehr liquide Mittel vorhalten und mit weniger Fremdkapital auskommen. Zudem habe sich ihr Compliance-Aufwand deutlich erhöht. Für eine Ertragskraft, mit der für die Anleger langfristige Renditen erwirtschaftet werden sollen, müsse man sich im Sektor nun anderweitig umsehen, heißt es weiter.

„Ein großes Thema, das unsere Titelselektion zuletzt maßgeblich bestimmt hat, ist die alternde Weltbevölkerung. Bis 2050 werden Menschen über 60 Jahre den Prognosen zufolge mehr als 20 Prozent der gesamten Bevölkerung ausmachen, nach nur 11,7 Prozent im Jahr 2013. Dieser Pool von mehr als zwei Milliarden Menschen bietet für Finanzdienstleister mit Produkten für diese wachsende Zahl von Ruheständlern eine attraktive Gelegenheit, da deren Ersparnisse aufgrund der ständig steigenden Lebenserwartung höhere Erträge abwerfen müssen. Am besten positioniert, um von diesem Trend zu profitieren, sind Unternehmen wie Wealth-Manager, US-Lebensversicherer und asiatische Vermögenssammler“, so Mumby.

Die hohe Nachfrage nach Krediten in den wachstumsstarken Schwellenländern sei ein weiteres potenziell interessantes Thema. In einem Land wie Indien, dessen Wirtschaft im zweiten Quartal mit einer unerwartet starken Rate von 5,7 Prozent gewachsen sei, hätten die privaten Banken ihre Kapazitäten erhöht, um den Kredithunger zu befriedigen, heißt es. „Gegenüber den staatlichen Banken des Landes bevorzugen wir die privatwirtschaftlichen Institute, da diese eine höhere Ertragskraft und besseren Kapitalzugang haben. Anders als viele ihrer westlichen Pendants weisen diese Institute derzeit hohe Eigenkapitalrenditen auf, was sie zu einem attraktiven, langfristigen Engagement für unser Portfolio macht“, so Mumby.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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