Fundamentale Nachricht
08:04 Uhr, 23.10.2017

Neue Hausse bei Unternehmensanleihen aus Schwellenländern erwartet

Schwellenländer profitieren nach Einschätzung von MainFirst-Fondsmanager Cornel Bruhin besonders vom Aufschwung der Weltwirtschaft.

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.008,56 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - „Der Zeitpunkt für einen Einstieg in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern war selten so günstig wie jetzt“, davon ist Fondsmanager Cornel Bruhin überzeugt. Zusammen mit Dorothea Fröhlich und Thomas Rutz verwaltet er den MainFirst Emerging Markets Corporate Bund Fund Balanced, der aktuell seinen fünften Geburtstag feiert. Seit Auflage im Oktober 2012 konnte der Fonds seinen Wert insgesamt um mehr als 33 Prozent steigern und damit den Vergleichsindex um mehr als neun Prozentpunkte hinter sich lassen, wie Bruhin in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Laut Bruhin sprechen derzeit fünf Gründe für Investments in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern: „Die gesamte Weltwirtschaft entwickelt sich positiv, die Nachfrage nach Rohstoffen steigt, die Schwellenländer sind dank Strukturreformen stabiler und robuster aufgestellt als in der Vergangenheit, die Verschuldung von Unternehmen in den Emerging Markets ist momentan wesentlich niedriger als die ihrer Mitbewerber aus Industrieländern und viele Unternehmensanleihen weisen eine attraktive Bewertung auf – vor allem im High-Yield-Segment.“

„So stabil wie derzeit war das globale Wirtschaftsumfeld selten“, sagt Bruhin. Er geht davon aus, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr entsprechend den Prognosen des Internationalen Währungsfonds um 3,6 Prozent und im kommenden Jahr um 3,7 Prozent wächst. Gleichzeitig deutet der globale Einkaufsmanagerindex auf einen anhaltenden Aufschwung hin. „Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine steigende Nachfrage nach Rohstoffen und dementsprechend einen Anstieg der Rohstoffpreise, wovon insbesondere die Schwellenländer mit ihrem immensen Rohstoffreichtum profitieren“, so Bruhin.

„Die Schwellenländer stehen insgesamt stärker da als noch vor wenigen Jahren“, betont Bruhin. „Zahlreiche Regierungen in Emerging Markets haben wichtige Strukturreformen durchgeführt. Zudem sind die Währungen der Länder heute relativ stark“, erklärt Bruhin. Auch die Unternehmen seien gut aufgestellt: Geschäftsbereiche, die unrentabel waren, seien verkauft oder aufgegeben und die Produktionskosten gesenkt worden – beste Voraussetzungen, um in einer neuen Wachstumsphase die Gewinne zu steigern. Angesichts der besseren wirtschaftlichen Situation sei die Verschuldung von Unternehmen aus Schwellenländern derzeit wesentlich niedriger als die ihrer meisten Konkurrenten aus Industrieländern. „Eine Reihe von Unternehmensanleihen aus Schwellenländern verfügt weiterhin über attraktive Risikoprämien. Beispiele finden sich in Südamerika und Afrika, insbesondere im Rohstoffsektor“, so Bruhin. Dennoch bleibe die konkrete Titelauswahl diffizil, genaue Marktkenntnis und Erfahrung in den verschiedenen Regionen seien unerlässlich.

Gemessen an den gestiegenen Rohstoffpreisen besäßen viele Unternehmen nach wie vor ein niedriges Rating. Bruhin rechnet damit, dass die Ratingagenturen viele der in den Jahren 2014 bis 2016 herabgestuften Firmen bald wieder besser bewerten. Für Anleger, die bereit sind, gegen den Strom zu schwimmen, könnten sich damit attraktive Kapitalgewinne ergeben. Bruhin hält insbesondere High-Yield-Unternehmensanleihen für interessant. „Ich halte es für möglich, dass die positiven Entwicklungen eine neue Hausse einleiten können. Die Schwellenländer stehen dabei erst am Anfang des Aufschwungs und könnten noch weiter an Wachstumstempo zulegen“, zeigt sich Bruhin optimistisch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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