Nettomittelzuflüsse in Öl-ETCs verdoppeln sich
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Die Handelsumsätze und Nettomittelzuflüsse in Öl-ETCs sind auf ein neues Rekordniveau gestiegen, da Investoren offenbar weiter steigende Ölpreise erwarten. 954 Millionen US-Dollar haben Investoren in den ersten vier Monaten dieses Jahres in die Öl-ETCs von ETF Securities investiert. Damit haben sich bereits jetzt die Zuflüsse verglichen mit dem Vorjahr verdoppelt. Das verwaltete Vermögen in den ETCs hat sich seit Dezember 2008 sogar nahezu verdreifacht und ist um 902 Millionen US-Dollar auf aktuell 1,4 Milliarden US-Dollar gestiegen. Das Volumen im Börsenhandel mit den ETCs hat ebenfalls stark zugenommen. Durchschnittlich werden nun 207 Millionen US-Dollar pro Woche in den ETCs gehandelt, was ein doppelt so hohes Handelsvolumen wie im letzten Quartal 2008 ist. Drei der Öl-ETCs von ETF Securities gehören zu den zehn meistgehandelten Produkten des ETF-Segments der London Stock Exchange.
“Der Anstieg in den Öl-ETCs ist beispiellos. Insbesondere seit Mitte April haben die Mittelzuflüsse wieder massiv angezogen. Den ETFS Leveraged Oil nutzen Investoren dabei verstärkt für überdurchschnittliche Gewinne bei steigenden Ölpreisen“, sagt Nicholas Brooks, Head of Research & Investment Strategy bei ETF Securities. „Auch in die ETCs auf Öl-Futures mit längeren Restlaufzeiten, wie den ETFS Brent 1yr, stecken die Anleger zunehmend Mittel. Denn diese ETCs haben den Vorteil, dass sie weniger volatil sind und dadurch weniger durch Rollverluste und -gewinne beeinflusst werden als ETCs auf Öl-Futures mit kürzeren Restlaufzeiten. Offenbar bauen Investoren mit ihnen derzeit langfristige Positionen in Öl auf”, so Brooks weiter.
Der deutliche Einbruch des Ölpreises von seinem Höchststand im Juli 2008 ist ein wichtiger Faktor für die wachsende Nachfrage nach Öl-ETCs seit Ende vergangenen Jahres. So sind die Mittelzuflüsse in die Öl-ETCs vor allem gestiegen, als sich der Ölpreis zwischen 50 US-Dollar und mehr als 30 US-Dollar je Barrel bewegte. Da viele Analysten die Grenzkosten in der Ölproduktion bei 75 US-Dollar je Barrel ansetzen, erwarten die Investoren offenbar eine Erholung des Ölpreises. Zudem fördert der Trend zu Investitionen in Vermögenswerte, die gegen eine möglicherweise steigende Inflation absichern, die Nachfrage nach Öl-ETCs. Hintergrund der Sorge vor einer höheren Inflation ist das steigende Geldangebot durch die Zentralbanken. Schließlich nehmen die Mittelzuflüsse in Öl-ETCs zu, weil Investoren angesichts der sich verbessernden makroökonomischen Daten zunehmend mit steigenden Kursen bei pro-zyklischen Anlageklassen rechnen.
ETFS Crude Oil mit den höchsten Mittelzuflüssen
Der ETFS Crude Oil (DE000A0KRJX4) sammelte mit 412 Millionen US-Dollar die meisten Gelder in den ersten vier Monaten dieses Jahres ein. Der ETFS Brent Oil (OILB) verzeichnete Mittelzuflüsse von 220 Millionen US-Dollar seit Jahresanfang, während insbesondere der ETFS Leveraged Oil (DE000A0V9YX2) sein verwaltetes Vermögen durch Zuflüsse von 136 Millionen US-Dollar steigerte. Mit dem ETFS Leveraged Oil partizipieren Investoren an der doppelten täglichen prozentualen Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index.
Öl-ETCs auf länger laufende Futures-Kontrakte wurden ebenfalls stärker nachgefragt. Ihre Zuflüsse stiegen in diesem Jahr von zwei auf 70 Millionen US-Dollar. Allein in einer Transaktion wurden dabei 44 Millionen US-Dollar in den ETFS Brent 1yr investiert, was die hohe Liquidität der ETCs auf länger laufende Futures im Direkthandel mit den Market Makern (OTC-Handel) unterstreicht. Der Handel in allen sechs ETCs auf länger laufende Öl-Futures ist in den vergangenen Monaten markant gestiegen. Mit den Öl-ETCs von ETF Securities lassen sich Positionen auf den jeweils am Ende des Monats auslaufenden Öl-Future sowie auf in ein, zwei oder drei Jahren auslaufende Futures auf Öl der Sorten WTI (West Texas Intermediate) und Brent umsetzen. Mit den elf Öl-ETCs können Investoren eine Reihe von Strategien für klassische Öl-Investments sowie Short- und Leveraged-Positionen in Öl umsetzen. Zudem können sie sich mit den Produkten auf der Öl-Futurekurve positionieren. Dabei lassen sich die ETCs so einfach und flexibel wie Aktien handeln.
Deutlicher Anstieg des Handelsvolumens in Öl-ETCs
Das Handelsvolumen in Öl-ETCs ist in diesem Jahr auf 207 Millionen US-Dollar in der Woche gestiegen und unterstützt damit den Trend steigender Handelsvolumen in allen ETCs. Allein das wöchentliche Handelsvolumen im ETFS Crude Oil stieg auf 90 Millionen US-Dollar in den ersten vier Monaten des Jahres, ein Anstieg von 294 Prozent verglichen mit dem durchschnittlichen Handelsvolumen im vierten Quartal 2008. Der ETFS Brent ist der bislang am zweithäufigsten gehandelte Öl-ETC in diesem Jahr mit einem durchschnittlichen wöchentlichen Handelsvolumen von 45 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 118 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2008 entspricht. Der ETFS Leveraged Crude Oil wird mit wöchentlich 42 Millionen US-Dollar ebenfalls wesentlich häufiger gehandelt.
Das gestiegene Interesse in Energie zeigt sich auch in den deutlichen Kurszuwächsen des ETFS Carbon, der CO2-Emissionsrechte wie den EUA Future, abbildet. Seit seinem Tiefstand Mitte Februar hat der ETC 79 Prozent hinzugewonnen. Der ETFS Carbon ist der einzige börsennotierte ETF oder ETC in Europa, der die Preisentwicklung von CO2-Emissionsrechten abbildet. In den vergangenen vier Wochen haben Zuflüsse und der Handel in dem ETC deutlich zugenommen, da Investoren sich offenbar zunehmend für diesen schnell wachsenden Markt interessieren.
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