Kommentar
15:30 Uhr, 02.03.2009

Negativer „Newsflow“ hält an

Die Abwärtsspirale dreht sich an den Aktienmärkten immer weiter. So hatte der mit 6,2 Prozent in seiner Höhe überraschende Rückgang des US-Sozialprodukts im vierten Quartal 2008 die Börsen am Freitag neben weiteren schlechten Nachrichten noch einmal zusätzlich belastet und den Kursen in Asien für die neue Woche schon einmal ein gehöriges „Pfund“ mit auf den Weg gegeben. Das Ergebnis zeigt sich auch heute schon wieder an den europäischen Märkten. Schließlich hatte man doch „nur“ ein Minus beim BIP von 5,4 Prozent erwartet. Aber wie so oft in diesen Tagen kommt es eben meistens noch einen Deut schlechter als man sowieso schon befürchtet und bevor sich daran nichts ändert, stehen wohl die Zeichen weiterhin auf Sturm.

Wer sich jetzt noch nicht mit einem Reverse- oder Short-Papier im Depot „auf den nächsten Baum“ zurückgezogen hat und sich die ganze Sache erst einmal von einer komfortableren Position aus ansieht, der gehört womöglich zu den unverbesserlichen Optimisten, die immer noch nach Long-Investments suchen, die vielleicht doch noch den erhofften Erfolg bringen. Aufgrund der mehr als unsicheren Lage und dem Wegfall der alten Steuerfrist zeigen sich viele Anleger jetzt allerdings wenig bindungswillig und greifen lieber zu Kurzläufern. Zu dieser Kategorie gehört neben den gerade in den Handel gestarteten beiden 3-Monatspapieren der Commerzbank auch das neue Bonus-Cap-Zertifikat der Deutschen Bank auf den Euro STOXX 50, dessen Zeichnungsfrist morgen endet. Mit einer Laufzeit von gerade einmal sechs Monaten bis zum 4. September ausgestattet, ermöglicht das Produkt dabei eine Rendite von immerhin sieben Prozent, wenn man über den Ausgabeaufschlag von 0,75 Prozent einmal großzügig hinwegsieht. Das Einzige, was dem Gelingen dieser Kurzfrist-Spekulation noch im Wege stehen könnte, wäre ein Index-Verlust zu irgendeinem Zeitpunkt bis zur Fälligkeit von 40 oder mehr Prozent. In diesem Fall würde der Kurs des Zertifikats der ganz normalen Entwicklung des Basiswerts bis zum Cap folgen.

Der BörseGo Tipp:
Kurzlaufende Bonus-Zertifikate bieten dem Anleger neben entsprechenden Discountern aktuell ein interessantes Chance-Risiko-Profil und damit die Möglichkeit rückläufige Anleihe- oder Geldmarktrenditen partiell etwas aufzubessern. Allerdings besteht hier trotz des scheinbar hohen Puffers das volle Aktienmarktrisiko.

Euro STOXX 50 Bonus-Cap-Zertifikat
Emittent/WKN: Deutsche Bank / DB4CHG
Laufzeit: 04.09.2009
Preis: (in Zeichnung: 18.02.09-03.03.09) Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 0,75 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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