Kommentar
15:01 Uhr, 12.06.2017

NASDAQ und ÖL: Hedgefonds haben sich verspekuliert

Hedgefonds gelten als wahre Gelddruckmaschinen. Doch bei US-Technologiekaktien und bei Öl hatten sie zuletzt kein glückliches Händchen.

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Nicht nur private Trader, sondern auch milliardenschwere Hedgefondsmanager können bei der Einschätzung künftiger Marktbewegungen manchmal gehörig daneben liegen. Besonders beim Ölpreis und beim US-Technologieindex Nasdaq-100 hatten die milliardenschweren Anleger in den USA zuletzt kein glückliches Händchen.

So wurden die Hedgefonds von der Ölpreisbewegung nach der jüngsten OPEC-Einigung auf dem völlig falschen Fuß erwischt. Das zeigen Daten aus dem sogenannten "Commitment of Traders Report" (CoT-Report), in dem wöchentlich die Positionen von Spekulanten und anderen Marktteilnehmern auf dem US-Terminmarkt veröffentlicht werden. Die CoT-Daten werden jeweils freitags veröffentlicht und beziehen sich auf den vorherigen Dienstag. Mit dem CoT-Widget auf der Investment- und Analyseplattform Guidants können die Daten kostenlos betrachtet und analysiert werden.

Beim Ölpreis lagen die Hedgefonds gleich zwei Mal völlig falsch, wie der folgende Chart aus dem CoT-Widget auf Guidants zeigt. Am 25. Mai hatte die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) sich auf die Verlängerung ihrer Förderbremse um neun Monate geeinigt. In Erwartung steigender Kurse durch die OPEC-Einigung hatten die Hedgefonds ihre Wetten auf steigende Kurse bereits bis zum 23. Mai deutlich ausgebaut, wie die CoT-Daten zeigen. Doch die Ölpreise reagierten nicht wie erwartet auf die OPEC-Einigung, sondern rauschten gehörig in die Tiefe.

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Auch in den vergangenen beiden Wochen fuhren die Hedgefonds ihre bullischen Wetten nicht etwa zurück, sondern erhöhten sie weiter. In der Woche bis zum 6. Juni wurden die Netto-Long-Positionen weiter ausgebaut. Bereits am Tag nach dem CoT-Stichtag rauschten allerdings die Ölnotierungen um fünf Prozent in die Tiefe, nachdem ein überraschender Anstieg der US-Lagerbestände gemeldet worden war. Einmal mehr lagen die Hedgefonds daneben.

Ähnlich schlecht lief es für die Hedgefonds zuletzt auch beim Technologieindex Nasdaq-100. Bis zum 6. Juni, dem Stichtag der letzten CoT-Veröffentlichung, hatten die Hedgefonds ihre Netto-Long-Positionen auf den Nasdaq-100 sehr deutlich ausgebaut. Offenbar rechneten sie mit einer Fortsetzung der Kursrally. Doch es kam vorerst anders. Am vergangenen Freitag brach der Nasdaq-100 um 2,44 Prozent ein.

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Auch professionelle Anleger liegen mit ihrer Markteinschätzung häufig daneben, wie die Beispiele zeigen. Eine erfolgsversprechende CoT-Strategie basiert zum Beispiel darauf, immer die Gegenposition der großen Spekulanten am Markt einzunehmen. Zumindest beim Ölpreis hätte das in den vergangenen Jahren wunderbar funktioniert. Denn die Hedgefonds waren seit 2014 immer netto long in der US-Leichtölsorte WTI positioniert. Während dieser Zeit rauschte der Ölpreis von über 100 Dollar je Barrel bis auf unter 30 Dollar je Barrel im Tief nach unten.

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Hier geht es zum CoT-Widget auf Guidants!

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6 Kommentare

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  • jaja
    jaja

    Wahrscheinlich hatten die Hedgefonds in Artikeln ihres Kollegen etwas von einem fairen Preis bei 50USD gelesen ...

    16:59 Uhr, 12.06.2017
  • 0815
    0815

    Falsch, Hedgefonds sind keine Gelddruckmaschienen. Tatsächlich schneiden sie im Vergleich zu anderen Fonds katastrophal ab und das bereits seit einigen Jahren.

    14:54 Uhr, 12.06.2017
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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