Nasdaq-Aktien und Kryptowährungen unter Druck, Kehrtwende der Fed und Virussorgen
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Erwähnte Instrumente
- Nasdaq CompositeKursstand: 15.085,47 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 15.169,98 Pkt (XETRA)
- Nasdaq Composite - WKN: 969427 - ISIN: XC0009694271 - Kurs: 15.085,47 Pkt (Nasdaq)
- Docusign Inc - WKN: A2JHLZ - ISIN: US2561631068 - Kurs: 135,090 $ (Nasdaq)
- Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 48.281,00000 $ (Bitfinex)
Ratlosigkeit nach dem Absturz: Nach der Korrektur am Ende der Vorwoche haben die Aktienmärkte in der zu Ende gehenden Woche sich unter dem Strich nicht erholt. In Europa, wo die Kurse besonders stark abgerutscht waren, tendierten die Kurse seitwärts. In den USA, wo die Verluste zuvor moderater ausgefallen waren, ging es weiter nach unten. Der Unsicherheitsfaktor Omikron-Variante hat die Märkte vorerst im Griff. Bis fest steht, welchen Schaden Virus und neue Beschränkungen anrichten werden, müssen wohl noch einige Tage bis Wochen ins Land gehen.
Sell-off bei Technologieaktien: Anders als in früheren Phasen der pandemiebedingten Unsicherheit erweisen sich US-Technologieaktien nicht länger als krisensicherer Fels in der Brandung. Im Gegenteil zeigen Technologietitel, besonders aus der zweiten und dritten Reihe, zuletzt eine ausgeprägte Underperformance. Die Aktien des Krisengewinners DocuSign stürzten nach einem schwachen Ausblick für das vierte Quartal am Freitag um 42 Prozent ab. Besonders heftig erwischte es am Freitag auch chinesische Technologietitel, nachdem der Ridehailing-Anbieter Didi Global nur ungefähr ein halbes Jahr nach dem Börsengang in New York ein Delisting angekündigt hatte.
Die Fed macht Ernst: Ein wichtiger Grund für die schwache Performance von Technologie- und Wachstumstiteln ist eine sich abzeichnende Kehrtwende der US-Notenbank mit einer schnelleren Straffung der Geldpolitik. Fed-Chef Jerome Powell deutete in der vergangenen Woche angesichts der erhöhten Inflation eine schnellere Normalisierung der US-Geldpolitik an. Es sei an der Zeit, die erhöhte Inflation nicht mehr als "vorübergehend" zu charakterisieren, sagte Powell bei einer Anhörung vor dem Senat. Powell deutete außerdem an, dass die US-Notenbank ihre Anleihenkäufe schneller reduzieren könnte als bisher geplant. Es sei angemessen, bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses am 14. und 15. Dezember darüber zu reden, das sogenannte "Tapering" zu beschleunigen und vielleicht "einige Monate" früher zu beenden als bisher geplant. Bisher hatte die Fed eine Reduzierung der Anleihenkäufe auf null bis Mitte 2022 angepeilt. Interessant ist auch, dass die Fed eine neuerliche Corona-Welle offenbar nicht mehr in erste Linie als Gefahr für die Nachfrage-, sondern vor allem für die Angebotsseite betrachtet, was die Inflation weiter befeuern könnte. Statt neuer Konjunkturhilfen könnte eine neue Corona-Welle also womöglich gerade eine schnellere Straffung der Geldpolitik notwendig machen.
Die Inflation bleibt hoch: Dass die enormen Preissteigerungen ein ernstes Problem darstellen und sich kaum noch als "temporär" charakterisieren lassen, zeigten in der vergangenen Woche auch frische Inflationsdaten aus Europa. In der Eurozone betrug die Inflationsrate im November nach vorläufigen Daten 4,9 Prozent und lag damit so hoch wie noch nie seit Bestehen des Währungsraumes. In Deutschland erhöhten sich die Verbraucherpreise im November nach vorläufigen Daten um 5,2 Prozent auf Jahressicht, womit die Inflationsrate so hoch ausfiel wie seit 29 Jahren nicht mehr.
Die Evergrande-Krise ist zurück: Am Freitagabend warnte der chinesische Immobilienkonzern Evergrande vor einem Zahlungsausfall bei seinen Dollar-Verbindlichkeiten. Es gebe keine Garantie dafür, "dass die Gruppe über ausreichende Mittel verfügt, um ihre finanziellen Verpflichtungen weiterhin zu erfüllen“, hieß es.
Kryptowährungen im freien Fall: Der Sell-off bei Technologieaktien sowie die Evergrande-Warnungen belasteten am Freitag und am Samtstag auch die Kryptowährungen. Der Bitcoin stürzte am Samstag zeitweise um mehr als 22 Prozent ab, konnte sich anschließend aber wieder etwas erholen.
Wichtige Termine der kommenden Woche
Montag, 6. Dezember
- Unternehmenstermine: Aurubis (Kapitalmarkttag)
- 08:00 Uhr: Auftragseingang Industrie Oktober Deutschland
Dienstag, 7. Dezember
- Unternehmenstermine: British American Tobacco (Umsatzzahlen Q4), Siemens Energy (Geschäftsbericht)
- 08:00 Uhr: Erzeugung im Produzierenden Gewerbe Oktober Deutschland
- 11:00 Uhr: ZEW-Konjunkturerwartungen Dezember Deutschland und Eurozone
Mittwoch, 8. Dezember
- Unternehmenstermine: HelloFresh (Kapitalmarkttag), TUI (Geschäftsbericht 2021)
Donnerstag, 9. Dezember
- Unternehmenstermine: Aareal Bank (außerordentliche Hauptversammlung), Bertrandt (Jahreszahlen), Broadcom (Quartalszahlen), Costco (Quartalszahlen)
- 08:00 Uhr: Außenhandelsdaten Oktober Deutschland (Importe, Exporte, Handelsbilanzsaldo)
- 14:30 Uhr: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe USA
Freitag, 10. Dezember
- Unternehmenstermine: Carl Zeiss Meditec (Jahreszahlen), Daimler Truck (Erstnotiz), Deutsche Pfandbriefbank (außerordentliche Hauptversammlung)
- 14:30 Uhr: Verbraucherpreise November USA
- 16:00 Uhr: US-Konsumklima Uni Michigan Dezember (vorläufig)
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Realistisch gesehen können die Notenbanken nur signalisieren. Einen Absturz wie 2008 will keiner also wird man versuchen den schnellen Anstieg der Assetpreise zu bremsen aber nicht aufhalten.