Nasdaq 100: Der Himmelsstürmer
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Erwähnte Instrumente
Mit einer durchschnittlichen Performance von rund 13 Prozent pro Jahr, hat sich der Nasdaq 100 seit seinem Launch am 31. Januar 1985 stärker entwickelt als jedes andere der großen US-Börsenbarometer. In den Medien wird der Nasdaq 100 häufig als US-Technologieindex bezeichnet, was jedoch nicht ganz korrekt ist – und zwar in zweierlei Hinsicht: Zum einen stammen nicht alle Indexmitglieder, anders als beim Dow Jones oder dem S&P 500, aus den USA. Für eine Aufnahme genügt es, dass ein potenzieller Kandidat an der elektronischen Börse Nasdaq (Nasdaq Stock Market) gelistet ist. Das erklärt, wieso mit Baidu, JD.com, Ctrip und NetEase auch vier Unternehmen aus China im Index vertreten sind. Zum anderen handelt es sich beim Nasdaq 100 um keinen reinen Technologieindex. Zwar beträgt der Anteil an Technologieunternehmen rund 54 Prozent, aber zahlreiche Indexmitglieder sind auch in anderen Branchen beheimatet. So ist der Konsumsektor unter anderem mit dem Spielzeughersteller Mattel vertreten, der Gesundheitssektor mit dem Biotech-Riesen Amgen und der Handel mit der Kaffeekette Starbucks. Der Indexbetreiber Nasdaq Stock Market beschreibt den Nasdaq 100 daher auch deutlich allgemeiner als „Heimat für globales Wachstum und Innovation“. Von dieser Heimat ausgeschlossen sind übrigens Aktien aus dem Finanzsektor wie Bank- und Versicherungswerte.
Regelmäßige Überprüfung
Die Auswahl und Gewichtung der Indexmitglieder erfolgt auf Basis der Marktkapitalisierung. Anpassungen erfolgen vierteljährlich, wobei nach Angabe des Indexbetreibers jedes Jahr zwischen sieben und 15 Aktien vom Rotationskarussell betroffen sind. Diese relativ hohe Zahl an Umschichtungen würde laut Nasdaq dazu beitragen, dass der Index methodengenau funktioniert und eine adäquate Performance generiert. Apropos Performance: Wie eingangs erwähnt, liegt die historische Wertentwicklung des Nasdaq 100 deutlich über der des Dow Jones, oder des S&P 500, insbesondere in Hausse-Jahren. So gewann das Börsenbarometer allein in den vergangenen zwölf Monaten knapp 27 Prozent hinzu und markierte dabei ein Allzeithoch nach dem anderen. Der US-Gesamtmarkt hingegen zeigte zwischenzeitlich gewisse Ermüdungserscheinungen.
Höhere Chancen, höheres Risiko
Die überdurchschnittliche Performance ist eine Seite des Index, die andere ist ein höheres Risiko in Form einer größeren Schwankungsintensität. An sich ist eine höhere Volatilität für einen auf Wachstumswerte fokussierten Index nichts Ungewöhnliches. Growth-Aktien sind aufgrund ihrer vergleichsweise hohen Bewertung seit jeher deutlich stimmungsanfälliger als Substanzwerte. Sollte sich das Börsenklima aufgrund der gestiegenen Konjunktur- und Handelsrisiken allerdings weiter eintrüben, müssten Nasdaq-100-Investoren daher wohl mit überproportionalen Verlusten rechnen. Hinzu kommt, dass die Dividendenrendite der im Index vertretenen Unternehmen mit 0,93 Prozent geringer ist als die des Dow Jones (2,15 Prozent) oder des S&P 500 (1,84 Prozent). Jedoch sind die Unternehmensgewinne im Nasdaq 100 seit 2003 im Jahresdurchschnitt stärker gestiegen als die Kurse. Folglich ist der Index auch nicht mehr so hoch bewertet wie noch vor 15 Jahren. Aktuell liegt sein KGV mit 26,8 nur noch moderat über dem des Dow Jones (23,6) und S&P 500 (24,1). Langfristiges Investieren in diesen Index ist einfach und z.B. über Indexzertifikate möglich. Aber auch Trader könnten den Nasdaq aufgrund seiner hohen Schwankungsintensität als interessanten Markt nutzen. Hierfür eignen sich Turbos (Bull und Bear) als auch Optionsscheine (Call und Put). Gerade mit Optionsscheinen lässt sich, in einer richtigen Positionierung in Phasen niedrigerer Volatilität, ein überproportionaler Ertrag erzielen, wenn der Nasdaq daraufhin wieder seine höhere Schwankungsfreude unter Beweis stellt.
Kürzlich ist in der Serie bereits eine Analyse zum Dow Jones und zum S&P 500 erschienen.
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