Fundamentale Nachricht
14:12 Uhr, 31.05.2022

Nahrungsmittelpreise treiben die Inflationsrate weiter nach oben

Die steigende Inflation setzt die Europäische Zentralbank (EZB) weiter unter Druck. Leitzinserhöhungen im Juli und September scheinen laut Ulrike Kastens, DWS-Volkswirtin Europa, eine ausgemachte Sache zu sein.

Die deutsche Inflationsrate klettert weiter nach oben. Im Mai 2022 erhöhten sich die Lebenshaltungskosten um 7,9 Prozent, nachdem der Zuwachs im letzten Monat noch bei 7,4 Prozent gelegen hatte. Die harmonisierten Verbraucherpreise stiegen sogar um 8,7 Prozent.

Neben Energie (+38,3 Prozent) waren es dieses Mal vor allem auch die Nahrungsmittelpreise, die einen Anstieg um 11,1 Prozent verzeichneten und damit nochmals kräftiger gestiegen sind als im Vormonat (8,6 Prozent). Dies trifft den Verbraucher unmittelbar, und auch die Preise für dauerhafte Konsumgüter steigen langsam, aber stetig weiter. Zwar deutet sich eine kleine Entlastung bei den Energiepreisen im Juni an, wenn die Spritpreise für drei Monate durch die Senkung der Steuern sinken sollten. Doch dies ist nur eine temporäre Entlastung, die aber die Realeinkommensverluste bei Weitem nicht kompensieren kann.

Dies setzt die Europäische Zentralbank (EZB) weiter unter Druck. Leitzinserhöhungen im Juli und September scheinen eine ausgemachte Sache zu sein. Zwar will die EZB nach wie vor graduell die Geldpolitik normalisieren, doch eine anhaltende Verfehlung es Inflationsziels - auch im kommenden Jahr - könnte mittelfristig einen deutlich restriktiveren Kurs der EZB erfordern.

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